04.12.2012, 16:30
Vorab:
Es tut mir sehr leid, dass der Petitionstext einige Rechtschreibfehler beinhaltet. An diesen tut sich Frau Keil so richtig aus. Wären es bis heute nicht 107 Unterstützer (außer mir), dann würde ich echt an mir zweifeln. So aber muss ich über diesen "Leserbrief" sehr schmunzeln.
Aber lest selbst...
Leserbrief der Grünen Stadträtin Ingeborg Keil zu "Germeringer kämpfen gegen Linienbusse" in der Süddeutschen Zeitung vom 1./2.12.2012
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Die "Petition gegen die Buslinie 851 Nibelungen Wohnpark", die uns in den Briefkasten geworfen wurde, enthält nicht einmal, wie es sich eigentlich gehört, Namen und Adresse dessen, der diese "Petition" gestartet hat. Nur eine Online-Adresse anzugeben heißt, alle die Bürgerinnen und Bürger auszuschließen, die dieses Medium nicht besitzen. Die Anzahl derer dürfte im genannten Gebiet relativ hoch sein, denn hier wohnen sehr viele alte und ältere Menschen.
"Störungen" seien zu beobachten, "insbesondere bei Abbiegevorgängen". Gestört fühlen sich die Pkw-Fahrer, die auch sehr häufig die den Busfahrern angelastete Geschwindigkeitsbegrenzung nicht einhalten.
Kindergartenkinder seien gefährdet. Ich habe noch kein Kindergartenkind gesehen, das allein und auf der Straße zum Kindergarten geht.
Die "Lärmerbelästigung" (so steht es auf dem Zettel!) "liegt sehr hoch". Wir wohnen nicht auf einer einsamen Insel. Außerdem fährt der Bus an einem vorbei und dann ist er relativ lange weg. Was viel belastender ist, sind die stundenlangen Fahrten mehrmals wöchentlich des Hausmeisters des "Nibelungenparks" mit seinem Rasenmäher, seinem Laubgebläse und seinem Laubsauger. Da muss man von der Terrasse flüchten und auch bei großer Hitze die Tür geschlossen halten. Selbst jetzt im Winter kann man bei geschlossener Tür kaum arbeiten, weil der Krach dieser Maschine so groß ist. Viel störender als der Bus sind die Autofahrer, die mit wummernden Bässen tagsüber und nachts durch das Viertel fahren und einen nicht nur der laufende Motor, sondern auch die dröhnende Musik aus dem Schlaf reißt.
Das wichtigste Argument jedoch sind die zahlreichen Menschen, die auf den Bus angewiesen sind, weil sie eben nicht mehr die "5 Minuten zu Fuß" bis in die Münchner Straße laufen können, die für 50 Meter mit oder ohne Rollator schon mehr als fünf Minuten brauchen. Diese Menschen würde man in ihrer Selbstbestimmtheit massivst beeinträchtigen.
Der Initiator dieser unsäglichen Petition sollte überlegen, ob er, sollte er so alt werden oder "nur" durch einen Gipshaxen behindert sein, es schätzen würde, nicht mehr ohne fremde Hilfe und Taxikosten etc. aus dem Haus zu können.
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