15.02.2015, 20:08
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Neuer Titel: Bienesterben Stoppen-Pestizide Bienensterben stoppen-Pestizide verbieten Neuer Petitionstext: Sie verlieren die Orientierung und können sich nicht mehr um den Nachwuchs kümmern: Pestizide haben verheerende Auswirkungen auf das Bienengehirn. Nun hat sich die EU dazu durchgerungen, bestimmte Pflanzenschutzmittel zu verbieten.
2006 wurde zum ersten Mal in Europa über das Phänomen "Bienensterben" berichtet. Im gleichen Jahr wurde in den USA der Begriff "Colony Collapse Disorder" geprägt. Nach Angaben der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim in Stuttgart hat sich die Bienenpopulation inzwischen allerdings weltweit wieder etwas erholt. In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Imkerbundes (DIB) derzeit etwa 600.000 Bienenvölker. "Das ist viel zu wenig, wir könnten leicht das Dreifache haben", sagte DIB-Präsident Peter Maske.
Sie gilt als der Bösewicht schlechthin, wenn es um das Bienensterben geht: die Varroa-Milbe. Mit importierten Bienen vermutlich nach Europa gelangt, hält sie Imker in Alarmbereitschaft.
Bienen brauchen Blumen zum Überleben. Blütenpollen sind wichtig für die Ernährung der Bienenbrut und der jungen Bienen. Nektar liefert die nötige Energie zum Fliegen, er ist so etwas wie das Benzin der Bienen. Sie benötigen eine große Blumenvielfalt, um über das ganze Jahr hinweg gut ernährt zu sein.
Auch die Lebensbedingungen selbst machen den Bienen heutzutage zu schaffen. Experten machen sich Sorgen um die schwindende Widerstandskraft der Bienen: Verglichen mit früher reicht heute ein wesentlich geringerer Varroa-Befall aus, um ein Bienenvolk auszurotten. Eiweißmangel herrscht bei den Bienen schon von klein auf. Außerdem wird die Nahrung durch die Veränderungen in der Landwirtschaft knapper.
Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA veröffentlichte Mitte Januar 2013 ein Gutachten, demzufolge Bienen durch Insektizide geschädigt werden könnten. Daraufhin hat die EU-Kommission vorgeschlagen, diese speziellen Pflanzenschutzmittel, auch Neonicotinoide genannt, bei Raps, Zuckerrüben, Sonnenblumen und Mais zwei Jahre lang zu verbieten, um das Bienensterben zu stoppen.
Die Umweltorganisation Greenpeace wollte, dass bestimmte Spritzmittel in der Landwirtschaft sofort verboten werden. Als besonders gefährlich hebt sie in ihrem Report "Bye bye Biene? Das Bienensterben und die Risiken für die Landwirtschaft in Europa" die drei Nervengifte Imidacloprid, Clothianidin und Thiametoxan hervor. Hier forderte Greenpeace ein umgehendes und sofortiges Verbot in der EU als auch auf nationaler Ebene. Die EU beschloss im April 2013 diese drei Neonicotinoide zunächst für zwei Jahre zu untersagen.
Daneben stufte Greenpeace in der Untersuchung aber auch die Pestizide Fipronil, Chlorpyrifos, Cypermethrin und Deltamethrin als bienengefährlich ein
Beim Einsatz von Neonicotinoiden machen die Tiere weniger Sammelflüge, weil sich ihre Orientierungsfähigkeit verschlechtert. Sie brauchen länger für ihre Rückkehr in den Bienenstock und manche müssen sich einen ganzen Tag von der Vergiftung erholen. Schon kleine Mengen von Pestiziden wirkten sich auf das Nervensystem auch von Wildbienen und Hummeln aus. Das fand ein Team um den Neurobiologen Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin im März 2014 heraus. Allerdings seien die Ergebnisse bislang nur an einzelnen Bienen gesammelt worden und die Effekte auf ganze Bienenvölker noch nicht untersucht.
Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit denkt jetzt über intensivere Tests für Pestizide nach. Sie entwickelt derzeit einen neuen Leitfaden für die Risikoabschätzung von Pflanzenschutzmitteln. Er soll tödliche, nicht-tödliche und chronische Wirkungen auf Honigbienen, Hummeln und andere Wildbienen berücksichtigen.
Wir fordern:
-Verbot des Insektizids Clothianidin
-Größeres Angebot von bienenfreundlichen Pflanzen
-Initiative für Bienen
Bitte verbreiten Sie die Petition im Internet!
Quelle:http://www.br.de/themen/wissen/bienen-bienensterben-varroamilbe100.html