Region: Bayern
Soziales

Betreuungskrise in Bayern stoppen

Petition richtet sich an
Bayerischer Landtag

123 Unterschriften

109 von 24.000 für Quorum in Bayern Bayern

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  1. Gestartet Juli 2024
  2. Sammlung noch 16 Tage
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Neuigkeiten

14.07.2024, 17:10

Ich habe das Rechenbeispiel ausgebessert und ergänzt.


Neue Begründung:

Mein Name ist Patricia Reinold, staatlich. Geprüfte Erzieherin und Mutter von 3 Kindern.

Ab September müssen wir in unserer Kommune pro Kind für den Mindestbuchungssatz von 3-4 Stunden, 100€ pro Kind im Kindergarten bezahlen.Für unser jüngstes läge der Krippensatz bei 220€.Summe:120€ 420€,(jeweils nach Abzug der 100€ Krippengeld/staatliche Förderung).Summe: 320€, ohne Mittagessen.

Würde ich in der Zeit arbeiten gehen, blieben noch ca. 400-500€500-600€ übrig.Mit Mittagessen blieben 100-200€200-300€ übrig.

Der aktuelle Bürgergeldsatz (für Alleinstehende) liegt bei 502€ (für Paare p.P. 402€, Kind 318€ -348€).

Immer mehr Einrichtungen können nicht mehr wirtschaftlich, geschweige denn kostendeckend arbeiten und sehen sich gezwungen, gestiegene Kosten auf die Eltern umzulegen. Die Konsequenz, um höhere Beträge zu vermeiden, sollte auch nicht sein, an der Qualität, dem Betreuungsschlüssel oder den verfügbaren Betreuungszeiten zu sparen.

Sinn und Zweck von Kindertagesstätten sind zum einen die (früh)kindliche Bildung, zum anderen, vor allem aber aus wirtschaftlicher Sicht auch, all die Fachkräfte, die aufgrund von Erziehungszeiten und häuslicher Care Arbeit gebunden sind, wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen zu können.

Und nun werden Familien, vor allem aber die Frauen, vor die Wahl gestellt, "nur/überwiegend" für den teuren Betreuungsplatz der Kinder arbeiten zu gehen, mehr Stress und Verantwortung zu haben, für kaum mehr verfügbares Geld.Oder die Betreuung weiterhin selbst zu übernehmen oder nur in geringem Maße in Anspruch zu nehmen, finanziell abhängig zu sein, gar nicht oder nur geringfügig in die Rententenkasse einzuzahlen und von Altersarmut bedroht zu sein und sich somit dem Arbeitsmarkt auch nicht (in einem größeren Umfang) zur Verfügung stellen zu können.

Es fehlt an allen Ecken und Enden an Fachkräften und gerade der soziale Bereich würde davon profitieren, wenn Fachkräfte auf den Arbeitsmarkt zurück kehren, weil sie auf gute, verlässliche, bezahlbare Betreuungsangebote zurückgreifen können.

Es stellt sich die Frage, was ist uns die Zukunft unseres Landes, was sind uns unsere Kinder wert?Was ist uns gute Bildung und somit das Fundament unserer Gesellschaft wert?Warum werden wirtschaftliche und soziale Interessen nicht endlich als Einheit betrachtet?

Einzelne Bundesländer stellen bereits kostenlose Betreuungsplätze zur Verfügung, warum schafft Bayern das nicht?

Das Bild der "ewigen Hausfrau", die ja die Kinder auch zuhause betreuen kann, wenn der Familie die Kosten zu hoch sind, ist einfach nicht mehr zeitgemäß und fernab der Realität der meisten Familien. Die meisten Frauen wollen auch gerne nach ihren Erziehungszeiten wieder berufstätig sein und auch durch die enorm gestiegen Lebenshaltungskosten stellt sich die Frage des "wollens" sehr oft gar nicht, doch die Hürden zur Vereinbarkeit werden immer höher, statt niedriger.

Im Rahmen der Debatten um "Equal Care" wird vielen Frauen vorgeworfen, sie seien selbst Schuld, wenn sie signifikant weniger verdienen als ihre Partner und man (frau) müsse sich eben dementsprechend umorientieren.Sollen sich also jetzt all die Kinderpfleger*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Erzieher*innen, Heipädagog*innen, Sozialpädagog*innen umorientieren, um ihre Familien (mit)finanzieren zu können?Kann es denn wirklich sein, dass 2024 Berufe im sozialen Bereich nach wie vor signifikant weniger verdienen, als Berufe anderer Sparten mit ähnlichen (oder gar geringeren) Anforderungen?!

Auch im Anschluss an die Kindergarten Zeit stehen viele Familien vor dem Problem, dass es keine flächendeckende, zuverlässige Betreuung am Nachmittag gibt. Es wurde ein Gesetz erlassen, da der Bedarf gesehen wurde, aber weitreichende Veränderungen, um den Anspruch auch realisieren zu können, sind nicht gefolgt.Den Kommunen und Trägern fehlen Gelder, Räumlichkeiten und Personal.

Das Personal fehlt, weil sich seit Jahrzehnten nichts grundlegendes an den Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen und der adäquaten Bezahlung für pädagogisches Personal verändert hat!

Ein Berufsfeld (Kinderpfleger*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Erzieher*innen, Heipädagog*innen, Sozialpädagog*innen) mit enormer Verantwortung, das vielfältige Fähigkeiten und ein hohes Maß an Flexibilitäter fordert und großes Stresspotential birgt, das überwiegend von Menschen ausgefüllt wird, die diese Berufe aus "idealistischen" Gründen ausüben, weil ihnen die Familien und Kinder am Herzen liegen, ist in Zeiten von Wirtschaftskrisen und Inflation schlichtweg untragbar.

Wenn eine Erzieherin mit 10 Jahren Berufserfahrung das selbe verdient, wie ein frisch ausgelernter Handwerker, läuft etwas grundlegendes falsch.

Für eine gute Zukunft für Bayern, für unsere Familien und Kinder, für UNS.



Neues Zeichnungsende: 11.01.2025
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 46 (42 in Bayern)


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