07.12.2016, 18:37
Hiermit möchten wir im Namen aller behinderten Kinder, Eltern, Angehörige, Betreuer und Lehrer Danke sagen.
Wir haben gekämpft, sind an die Öffentlichkeit, haben die Petition gestartet und haben sehr viele Emails an Verbände und Politiker geschrieben…
UND … wir hatten Erfolg
Der Wegfall des 13. Schuljahres an Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung wird nicht umgesetzt.
Wir sind sehr, sehr happy über diese Entscheidung, Vielen Dank.
Wir möchten auch Danke sagen an Frau Anja Kornau SPD Fraktion und an Herrn Mathias Wagner Bündnis 90/ Die Grünen für ihre Unterstützung und ihre persönlichen Emails.
Besonders tief ergriffen haben uns die vielen herzlichen Kommentare, daran erkennt man, dass es vielen Menschen sehr nahe geht, auch hier noch mal Vielen, Vielen Dank.
Im Namen aller behinderten Kinder Vielen Dank
25.11.2016, 18:50
ALSFELD - (red). Vor sechs Wochen gingen sie an die Öffentlichkeit, die Eltern der Brüder-Grimm-Schule wehrten sich gegen Pläne des Kultusministeriums, die - so war überraschend bekannt geworden - vorsahen, die gängige Praxis eines 13. und 14. Schuljahres an Förderschulen abzuschaffen. Sie starteten eine Online-Petition und wandten sich in einem offenen Brief an Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz, luden ihn gar nach Alsfeld ein, um ihre Kinder und deren Bedürfnisse kennenzulernen. Zu einem Besuch aus Wiesbaden kam es bisher zwar nicht, allerdings gab es jetzt gute Nachrichten aus dem Kultusministerium. In einer persönlichen E-Mail an die betroffenen Eltern heißt es nun: "Der vorliegende Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU und der Grünen für ein Gesetz zur Änderung des Hessischen Schulgesetzes sieht vor, die von allen Beteiligten als positiv empfundene Praxis beizubehalten. Ziel dieser Regelung ist eine rechtssichere, kriterienbasierte Verlängerungsmöglichkeit des Schulbesuchs für bis zu fünf Jahre über die Vollzeitschulpflicht hinaus."
De facto bedeutet dies im Einzelfall die Möglichkeit von 13 bis 14 Jahren Beschulung an Förderschulen. Der Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens ist zwar noch offen, dennoch blickt die Elternschaft diesem zuversichtlich entgegen. Schließlich hat die Maßnahme nicht nur von vielen Menschen Unterstützung erhalten, sondern auch aus den politischen Lagern der Linken und der SPD kam viel Zuspruch. "Wer sollte also dagegen stimmen?", fragen sich die Eltern rund um Schulelternbeiratsvorsitzende Pia Razingar.
Auch viele Verbände schlossen sich dem Begehren der Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung nach Bekanntwerden des Anliegens an: "So hat sich beispielsweise der Paritätische Wohlfahrtsverband in Hessen für den Erhalt des 13. und 14. Schuljahres eingesetzt", berichtet Mit-Initiatorin Traudi Schlitt.
Andreas und Kathrin Maus zeichneten verantwortlich für die Online-Petition. Noch etwa zehn Tage bleibt die Petition unter "https://www.openpetition.de/!kinder" online und dort nachzulesen sind viele Kommentare, die den Eltern der Brüder-Grimm-Schule viel Mut und Zuspruch gespendet haben. "Wir sind dabei auf wahnsinnig viel Verständnis gestoßen - ganz gleich, ob von Menschen, die Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung haben oder nicht. Allen war unsere Argumentation, dass unseren Kindern bei Bedarf mehr Zeit zum Lernen zugestanden werden muss, schlüssig und klar", freut sich Kathrin Maus. Und dieses Einsehen hatte am Ende wohl auch das Kultusministerium.
Was allerdings bleibt, ist der Eindruck, dass die Belange von Menschen mit Behinderung in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle spielen. "Wir haben zunächst gemerkt, dass sich kaum jemand für dieses Thema interessiert, dass es einfach nicht vorkommt. Wir sind zu wenige und wir haben offenbar auch keine Lobby", klagt Doris Kremer. So waren selbst die verschiedenen Verbände erst durch den Elternprotest auf das Problem aufmerksam geworden.
www.oberhessische-zeitung.de/lokales/alsfeld/alsfeld-positives-signal-aus-dem-wiesbaden-zur-petition-der-brueder-grimm-schule_17472179.htm
25.11.2016, 18:46
Sehr geehrter Herr Maus,
vielen Dank für die Zusendung Ihrer E-Mail. Als bildungspolitischer Sprecher der Fraktion antworte ich gerne auch im Namen meiner Fraktionskollegen. Wir haben uns in Gesprächen mit dem Kultusministerium für eine Lösung für die von Ihnen angesprochene Fragestellung eingesetzt.
Im Ergebnis hat das Kultusministerium eine Klarstellung veröffentlicht. Diese finden Sie im Anhang meines Schreibens.
Ich denke, mit dieser Lösung können wir sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler weiterhin die Zeit in der Schule verweilen können, die sie benötigen. Gerne stehe ich Ihnen zu diesem und anderen bildungspolitischen Themen weiterhin zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Mathias Wagner
Fraktionsvorsitzender
Bildungspolitischer Sprecher
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Hessischen Landtag
05.10.2016, 13:15
Sehr geehrter Herr Maus,
vielen Dank für die Information und den Hinweis auf die Petition.
Der Arbeitskreis Kultus der SPD-Fraktion hat sich mit der Problematik bereits befasst und dazu eine Kleine Anfrage (19/3318) in den Landtag eingebracht sowie dies in einen Berichtsantrag (Frage Nr. 20, BA 19/3500) eingebaut. Die Antwort auf die Kleine Anfrage sowie den Berichtsantrag habe ich zu Ihrer Kenntnis beigefügt.
Wir sind der Auffassung, dass es einer Lösung im Sinne der Schülerinnen und Schüler bedarf. Den Wegfall des 13. Schuljahres lehnen wir ab. Auch wir sind der Auffassung, dass die Schülerinnen und Schüler weiter diese Möglichkeit der Verlängerung des Schulzeit brauchen.
Gegenüber dem Ministerium werden wir weiter auf eine Lösung dringen. Wir sind gespannt, ob die Novelle des Schulgesetzes, die heute um 11:30 Uhr öffentlich vorgestellt wird, Ihr Anliegen berücksichtigt.
Den Hinweis auf die Petition leite ich an die Arbeitskreismitglieder mit der Bitte um Unterstützung weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Kornau
Parlamentarische Referentin
Referat PA IV
Bildung, Wissenschaft und Kunst
30.09.2016, 18:40
www.oberhessen-live.de/2016/09/30/unsere-kinder-brauchen-zeit/
30.09.2016, 15:03