Gesundheit

Beibehaltung der Normalzeit - Abschaffung der Sommerzeitverordnung

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag / Petitionsausschuß
55.825 Unterstützende

Bearbeitungsfrist abgelaufen

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  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

19.09.2013, 11:37

Liebe gesundheitsbewußte Normalzeitler,

"Der Schlaf nährt" - wie dieses altväterliche Sprichwort zeigt, ist der Zusammenhang von Schlaf und Gesundheit schon sehr lange bekannt. Wie wichtig es für den Körper ist, regelmäßig und ausreichend zu schlafen, belegt nun erneut eine aktuelle Studie: Demnach begünstigt regelmäßiger Schlafmangel und ein gestörter Tag-/Nachtrhythmus nachweislich die Entstehung von Übergewicht und Diabetes.

Der Stoffwechsel des Menschen ist durch den Tag-/Nachtrhythmus getaktet, der dafür sorgt, daß das Gehirn immer ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist. Tagsüber wird dieser Bedarf durch die Nahrung gedeckt, nachts greift der Körper auf seine Reserven zurück und versorgt das Gehirn mit Hilfe der Glukoneogenese mit Glukose. In dieser Phase nimmt sowohl die Insulinsekretion als auch die Insulinsensitivität ab. Gerät die innere Uhr aus dem Takt, wie beispielsweise durch die Zeitumstellung, führt dies über kurz oder lang zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Dies bestätigte eine im November 2012 veröffentlichte Studie der Harvard-Universität. In einer epidemiologischen Studie simulierten die US-Forscher bei gesunden Studienteilnehmern die Bedingungen von Schichtarbeitern: Die Schlafdauer wurde für drei Wochen auf 5 Stunden und 35 Minuten pro Nacht beschränkt und der Tag-/Nachtrhythmus systematisch gestört. Der Schlafmangel und die Störung der inneren Uhr bewirkte bei den Probanden eine Veränderung des Energiestoffwechsels hin zu einer prädiabetischen Stoffwechsellage: Der Grundumsatz, die Insulinausschüttung sowie die Insulinsensitivität nahmen ab. Der Blutzucker war zudem postprandial deutlich erhöht.

Während der Studie zeigte sich darüber hinaus, daß die Probanten versuchten, ihre durch den Schlafmangel begründete Müdigkeit mittels einer erhöhten Aufnahme von fett- (und kohlenhydrat)reicher Nahrung zu kompensieren. Die veränderte Stoffwechsellage und die zusätzliche Energiezufuhr führten letztendlich zu einer Gewichtszunahme.

Aktuelle Zahlen zum Thema Übergewicht und Diabetes aus Deutschland:
Laut der Deutschen Gesundheitsumfrage vom Jahre 2012 haben in Deutschland 7,2% der Bevölkerung einen bekannten Diabetes und zusätzlich 2,1% einen unentdeckten Diabetes (insgesamt 9,3%). Diese Zahl basiert auf einer repräsentativen nationalen Bevölkerungsstichprobe im Alter von 18-79 Jahren.
Basierend auf Berechnungen bei Versicherten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und Hochrechnung auf ganz Deutschland gab es im Jahre 2009 8,0 Millionen behandelte Diabetesfälle, entsprechend 9,7% der Bevölkerung. Das entspricht einem Anstieg von 49% gegenüber dem Jahr 2000 (5,4 Millionen Fälle, entsprechend 6,5% der Bevölkerung). Die höchsten Steigerungsraten zeigen sich bei den über 60-jährigen.
Bei Kindern und Jugendlichen ist eine große Zahl übergewichtiger Kinder gefährdet an Diabetes zu erkranken, zudem haben sie oft schon Gefäßschäden.
Zum Typ 2 Diabetes und der Adipositas (starkes Übergewicht) im Kindes- und Jugendalter sagt Professor Dr. med. Wieland Kiess, Chefarzt und Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche in Leipzig: "6 - 8 % aller deutschen Kinder sind adipös, 11 - 13 % übergewichtig. Dies bedeutet, daß mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche adipös sind als vor 10 Jahren, ca. 10 - 20 % adipöser Jugendlicher haben bereits eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels (Vorläufer der Typ 2 Diabetes-Erkrankung). Außerdem haben wir mindestens eine jährliche Verfünffachung der Neuerkrankungen an Typ 2 Diabetes bei Jugendlichen in Deutschland."

Aus der Biologie und Physiologie ist bekannt, daß die Zeitdauer eines krankmachenden Reizes entscheidend ist. Nach Weglassen des krankmachenden Reizes benötigt die Zelle/der Organismus genau dieselbe Zeitdauer bis zu seiner Heilung. Bis 1996 war die Sommerzeitverordnung in der EU von Ende März bis Ende September, d.h. sechs Monate. Jetzt haben wir die Sommerzeitverordnung für sieben Monate, d.h. der krankmachende Reiz setzt bereits innerhalb der Erholungsphase erneut ein. Deshalb nehmen die Krankheiten an Zahl und Stärke jedes Jahr kontinuierlich zu .

Jetzt und heute haben wir es in der Hand, daß wir alle einer gesünderen und sicheren Zukunft entgegen sehen. Die Stimme jedes Einzelnen zählt!

Vielen herzlichen Dank für Eure Mithilfe und Euer Engagement.

Mit gesundheitlichen Grüßen

Euer

Hubertus Hilgers



"Die Welt ist so, wie sie ist, weil wir sie so gedacht haben.
Wir können sie auch anders denken!
Und wenn wir sie anders denken können, können wir sie auch anders gestalten."
unbekannt


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