15.11.2013, 23:21
Liebe gesundheitsbewußte Normalzeitler,
wir alle kennen den Satz "Kleine Ursache große Wirkung“. In den letzten Monaten haben wir Sie immer wieder darüber informiert, wie tief und vielschichtig die gesundheitlichen Auswirkungen durch das Verstellen der Uhr von der Normalzeit auf die Sommerzeit ist, wie sehr gerade unsere gesunde Schlafdauer und unser körperlicher Biorhythmus beeinträchtigt werden.
Eine wissenschaftliche Studie zeigt nun, daß Schlafmangel sogar zahlreiche Gene, sprich das menschliche Erbgut beeinflußt. Dies berichten Wissenschaftler in dem Fachmagazin “Proceedings” der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften. Es wird in dieser Studie aufgezeigt, daß alleine ein Schlafmangel im Umfang von sieben Nächten mit einem maximalem nächtlichen Schlafvolumen von sechs Stunden bei den Probanden bis zu 711 Gene beeinflußt hat. Die Originalarbeit ist sowohl unter www.pnas.org/content/110/12/E1132 als auch bei „Spiegel online“ unter www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/schlafmangel-veraendert-aktivitaet-hunderter-gene-a-885351.html einsehbar.
In Rußland wurde 2011 auf die ganzjährige Sommerzeit gewechselt, doch auch eine solche Verordnung hat ihren Preis. Gerade in den Monaten der dunklen Jahreszeit spielt der konsequente morgendliche Kontakt mit dem natürlichen Tageslicht eine ganz entscheidende Rolle. Durch den Einfluß des Tageslichtes wird die Produktion des Schlafhormons Melantonin beendet, und damit erhält der Körper ein deutliches Zeichen, seinen Stoffwechsel zu aktivieren. Geschieht dies gleich am Morgen kurz nach dem Erwachen, hält die positive Wirkung den Tag über an. Bekommt der Körper jedoch am Morgen kein Tageslicht ab, haben wir den ganzen Tag das Gefühl, nicht richtig in die "Pötte“ zu kommen. Und tatsächlich schlägt den Russen die durchgehende Sommerzeit auf das Gemüt. Bereits im ersten Jahr "ewiger Sommerzeit“ in Rußland (2011-2012) berichteten die dortigen Ärzte von einer signifikant steigenden Zahl von Selbstmorden wegen Depressionen. Die russische Psychologin Viktoria Arschinowa bringt es auf den Punkt: "Unsere innerliche biologische und äußere gesellschaftliche Uhr ist aus dem Gleichgewicht gebracht”.
Daneben bleiben in Rußland leider auch mögliche wirtschaftliche Vorteile der ganzjährigen Sommerzeit aus. Ganz im Gegenteil, es wurde unter anderem festgestellt, daß die Effektivität bei Erwachsenen und auch die Aufnahmefähigkeit von Schülern um mindestens 10 Prozent gesunken ist. Es konnte ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes in Rußland um bis zu 600 Milliarden Rubel (umgerechnet bis zu 15 Mrd. Euro) verzeichnet werden. Selbst die Geburtenrate ging merklich zurück.
Hätten wir es hier nicht mit einer Sommerzeitverordnung, sondern mit einem Medikament zu tun, das derartige Nebenwirkungen erzeugt, wäre es längst vom Markt genommen worden. Laßt uns daher gerade in den letzten Tagen der Petition nochmals im Besonderen Unterstützer mobilisieren, damit wir das Ziel von 50.000 Unterschriften erreichen. Leisten wir unseren Beitrag, damit unsere neu gewählten Volksdiener durch eine öffentliche Anhörung unseres Anliegens vor dem deutschen Bundestag die Kraft und den Mut finden, sich für die Beibehaltung der Gesundheitserhaltenden Normalzeit einzusetzen!
Vielen Dank im voraus für Deine/Ihre Mithilfe und Engagement.
Mit gesundheitlichen Grüßen
Euer / Ihr
Hubertus Hilgers
"Einen Fehler begangen haben und ihn nicht korrigieren: Erst das ist ein Fehler.“
Konfuzius