27.12.2016, 13:58
Begründungserweiterung durch Statement eines Chirurgen aus der Notfallambulanz eines Arnsberger Krankenhauses !
Neue Begründung: - "Kranken- und Notarztwagen" im Einsatz müssen ca. 8 km Umweg fahren und verlieren wertvolle ca. mindestens 15 Minuten bis zur Hilfeleistung Hilfeleistung. => Dazu ein Statement eines Chirurgen aus der Notfallambulanz eines Arnsberger Krankenhauses:
„Es gibt im Rettungsdienstbereich den Begriff der „Hilfsfrist“, d.h. eine behördlich vorgegebene Frist, in der ein geeignetes Rettungsmittel (z.B. Rettungsdienst oder Feuerwehr) an der Einsatzstelle sein sollte. Die „Hilfsfrist“ beschreibt die Zeit zwischen Eingang des Notrufes bei der Leitstelle und Ankunft des Rettungsmittels an der Einsatzstelle. In NRW beträgt diese „Hilfsfrist“ im ländlichen Bereich (wie z.B. Oeventrop) 12 Minuten. Sollte es in der Tat so kommen, dass keine Behelfsbrücke eingerichtet wird, so wird es regelhaft zu deutlichen(!!!) Überschreitungen der Hilfsfristen in den Ortsteilen Dinschede und Glösingen kommen, wenn Rettungsfahrzeuge den Umweg über Wildshausen fahren müssen. Dies wird nicht für 1-2 Wochen, sondern für bis zu 2 Jahre relevant sein. Wenn man die Einsatzzahlen in 2 Jahren in beiden Ortsteilen zugrunde legt, wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Fälle geben, in denen es zu gravierenden Nachteilen aufgrund der verzögerten Hilfe für die Betroffenen kommen wird. Bei z.B. einem Herzkreislaufstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten mit jeder Minute, die die Reanimation später beginnt, um ca. 10 % ab. Wenn nach 3 Minuten Kreislaufstillstand mit der Herzmassage begonnen wird, können im Schnitt noch 75% der Patienten erfolgreich reanimiert werden, nach 10 Minuten sind es gerade mal noch 5%. Bereits jetzt ist die Prognose in Oeventrop für solche Patienten, bei denen keine Laienreanimation bis zum Eintreffen des RD durchgeführt wird denkbar finster. Demnächst würde so ein Patient keine Überlebenschance mehr haben ! Im Bereich der Feuerwehr gibt es ähnliche Zahlen, z.B. bzgl. Überlebenswahrscheinlichkeiten von Patienten in verrauchten Wohnungen in Abhängigkeit von der Rettungszeit. Auch hier wären im Brandfall, durch die erhebliche Überschreitung der „Hilfsfrist“, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Tote zu beklagen sein !“
- Auch müssen "Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz" diesen ca. 8 km Umweg fahren und verlieren wertvolle ca. mindestens 15 Minuten bis zur Hilfeleistung. Berücksichtigt man noch, dass mindestens die Hälfte der "freiwilligen Feuerwehrkameraden" aus den Ortsteilen "Dinschede" und "Glösingen" kommen, dann treffen diese entweder mit dem Auto 15 Minuten später am Feuerwehrhaus (was im Ortsteil "Oeventrop" liegt) ein, oder Parken, wie wild (auf faktisch nicht vorhandenen Parkplätzen), vor der Fußgängerbrücke auf der Dinscheder Seite und starten "per pedes einen 5-Minuten-Sprint" zum Feuerwehrhaus, dann verzögert sich die Ankunftszeit der dann erst "voll einsatzfähigen" Feuerwehr am Brandherd um 25 Minuten oder noch mehr !
- Dies gilt auch für "Hausärzte im Noteinsatz". Auch sie müssen den Umweg fahren und verlieren wertvolle ca. 15 Minuten bis zur Hilfeleistung. Alle Arztpraxen liegen auf der Oeventroper Seite. Menschen die nicht mehr gut zu Fuß sind und somit auf das Auto angewiesen sind, würden immer diesen Riesenumweg zum Arzt fahren müssen. Bei täglich notwendigen Arztbesuchen ist das ein Unding ! Des weiteren haben die Ärzte sehr oft Einsätze im "Elisabeth-Altenheim", das auf der "Dinscheder" Seite liegt. Ein effektiver Noteinsatz, bei dem schnelle Hilfe unabdingbar ist, kann somit nicht erbracht werden. Was das speziell für ältere Menschen heißen kann, dürfte jedem klar sein !
- Fast 3000 Einwohner der Ortsteile "Dinschede" und "Glösingen" müssten für größere Lebensmitteleinkäufe immer diesen langen Umweg fahren.
- Der TUS Oeventrop ist mit fast 2500 Mitgliedern der größte Sportverein im Sauerland. Über 5000 Sportteilnehmer pro Monat (in 3 Sporthallen und auf 2 Fußballplätzen) müssten den langen Umweg fahren. Es steht zwar eine Fußgängerbrücke zur Verfügung, aber es gibt bei weitem nicht genügend Parkplätze vor dieser Brücke.
- Fast alle Einrichtungen des "geistlichen und kulturellen Lebens" in Oeventrop (Kirche, Begegnungssaal im Pfarrheim, Friedhof, Begegnungszentrum in der Schützenhalle) liegen auf der "Oeventroper" Seite und wären nur noch über den oben beschriebenen Riesenumweg mit dem Auto oder zu Fuß über die Fußgängerbrücke zu erreichen, was aber besonders für ältere Menschen kaum zu bewältigen sein wird.
- Oeventrop ist bekannt und berühmt für sein großes und erfolgreiches Schützenfest. Wie soll ein "großer Festzug" Sonntags oder Montags mit fast 1000 Teilnehmern und sicherlich noch einmal so viel Zuschauern am Straßenrand funktionieren, wenn das Königpaar z.B. aus "Dinschede" oder "Glösingen" kommt ? Im Gleichschritt über die Fußgängerbrücke scheidet ja wohl aus Resonanzfrequenzgründen definitiv aus ! Wie also sollen fast 2000 Menschen in die Schützenhalle kommen, ohne das der Festzug faktisch vor der Fußgängerbrücke beendet wird und ohne das die wunderschöne Atmosphäre dieses Festumzuges dadurch völlig kaputt gemacht wird ? d
- Viele Oeventroper, die das "Park and Ride" System der Deutschen Bahn nutzen, müssten ebenfalls 8 km Umweg fahren um nur bis zum Bahnhof zu kommen.
- Schülerinnen und Schüler der Grundschule Oeventrop, die im Ortteil "Oeventrop" wohnen, müssten entweder immer diese Fußgängerbrücke nutzen oder von ihren Eltern über den großen Umweg gefahren werden.