14.11.2019, 18:40
Hallo liebe Alle!
Am 11.11.2019 gab es den zweiten "Runden Tisch" in der Geschäftsstelle der Pflegeberufekammer in Neumünster. Waren es beim ersten Treffen im Juni nur 18 Kammergegner, so fanden sich dieses Mal bereits über 30 Zwangsmitglieder ein, um mit Frau Drube und Co. in den Dialog zu gehen.
Hier der Abend kurz und knapp zusammengefasst:
Auf die Frage, warum "OTAs" und "ATAs" nicht zahlen müssen, eine Krankenschwester mit entsprechender Weiterbildung aber schon, erklärte Frau Drube: "Das Ausüben eines Pflegeberufes erfüllt den Tatbestand..."
So gut die Ideale der PBK auch sein mögen, am Ende ist sie eine Verwaltung und die Kolleg*Innen, die uns nun als Kämmerlinge gegenüber sitzen, sind eine weitere/andere/zusätzliche Instanz von Bürokratie und Politik.
Am Anfang wollte Frau Drube immer 3 Fragen sammeln und dann darauf antworten. Schnell ist diese Vorgehensweise zum Scheitern verurteilt, es geht vieles durcheinander, da viele Antworten neue Fragen aufwerfen. Dadurch bleiben einige Fragen offen und manche Antwort geht im Stimmengewirr unter und somit verloren.
Das Thema Fortbildung wird ebenfalls heiß diskutiert. Die PBK möchte dadurch die sogenannten "Schwarzen Schafe" ausfindig machen. Wie genau das aussehen soll? Dafür gibt es noch keinen Plan. Wie für vieles, so der Anschein. Die Pflegenden sehen sich einem Kontrollorgan gegenübersitzend, zusätzlich zu MDK, Heimaufsicht, TÜV und der Politik. Ob das der richtige Weg ist, fragen sich alle und sind sich schnell einig. NEIN!
Viele der Anwesenden haben den Jahresbericht in der Hand und auch aufmerksam gelesen. Alle abgebildeten Berichte haben den gleichen Tenor: Die Kammer hat "beraten"...von Stimmrecht steht nichts geschrieben. Mehrere Pflegende rufen aus, dass wenn sie eine Beratung bräuchten, dann lieber zum Therapeuten gingen... Das Gelächter ist groß. Frau Drube betont mehrfach, dass man sich in dem Bericht wohl falsch ausgedrückt habe. In Kürze soll es einen Bericht geben, in dem aufgezeigt wird, wo die Kammer schon überall Einfluss genommen hat. Man darf gespannt sein.
Ein Pflegender fordert irgendwann genervt, dass "die Stimme der Pflege" die Politik auffordern soll, das Kammergesetz rückabzuwickeln, da es von den meisten Kolleg*Innen nicht gewollt ist. Es gibt Applaus. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Unterschriftenlisten inklusive Tagesordnung mit den Forderungen für eine Kammerversammlung abzugeben. Über 760 Unterschriften sind zusammengekommen. Respekt - für die Kürze der Zeit! Vielen Dank an alle Mitwirkenden! Frau Drubes Reaktion darauf ist schwer zu beschreiben. Sie versucht es mit den Worten, dass sie sich das genauso wünscht - eine tatkräftige Mitarbeit in der Kammer. Ein kurzes Raunen geht durch den Raum. Schau`n wir mal, ob das wirklich so von ihr gewünscht ist.
Ab und an schaltet sich Frau Füllenbach, die Geschäftsführerin der PBK, in das Gespräch ein. Ihre Beiträge sind nicht immer wert- und respektvoll...hätte, könnte, sollte, leichte Augenroller...man merkt auch sofort, dass sie nicht aus der Pflege kommt. Juristin und Steuerberaterin...nun denn...wir müssen nehmen, wie es kommt.
Wir fragen nach dem Wunsch, nach dem Ziel, welches die PBK verfolgt. Frau Drube wünschst sich, dass bis zum Jahr 2022 eine Person mehr an Personal pro Station zur Verfügung steht. Die Frage nach dem wie, bleibt unbeantwortet oder geht vielleicht auch wieder in der hitzigen Kurzdebatte der Pflegenden unter. Wünschen kann man sich ja viel...
Am Ende des Abends bleiben dennoch viele Fragen offen. Die PBK will etwas bewegen. Aber wann und wie, bleibt ungesagt. Es dauert, solange es dauert...zu lange, wie wir finden.
Wir gehen mit dem Gefühl aus dem Gespräch heraus, dass es immens wichtig ist, mit den Kämmerlingen in den Dialog zu gehen. Immer wieder Antworten auf Fragen einzufordern. Wenn sie wirklich die "Stimme der Pflege" sein wollen, dann müssen sie aber verdammt laut brüllen können. Derzeit vernehmen wir nur ein leichtes Hüsteln...
Bevor die Gruppe sich auflöst, überreiche ich Frau Drube noch einen Spendenscheck mit der Anzahl der gesammelten Gegenstimmen aus der online Petition. Er hat symbolischen Charakter, soll aber noch einmal visuell vor Augen führen, dass die PBK nicht gewollt ist und 11.285 Personen in SH gegen die PBK unterschrieben haben. Ob das gute Stück nun die frisch getünchten Wände der Geschäftsstelle ziert oder direkt in die blaue Tonne gewandert ist...egal, der Blick von Frau Drube war unbezahlbar.
Eines steht ganz klar fest. Wir dürfen mit unserem Protest gegen die Kammer nicht nachlassen, müssen noch lauter werden. Müssen der PBK und der Politik unsere Forderungen ganz klar darlegen.
In diesem Sinne....#nopbksh
Eure "Kammerjägerin" Daniela
P.S. Vielen Dank an die Kollegin Anja K., die als Protokollführerin an diesem Abend fungiert hat. Leider konnte nicht alles in Gänze hier abgebildet werden, da nicht genug Zeichen zur Verfügung.