19.10.2020, 21:44
Sehr geehrter Herr Dr. Belz,
in der Anlage überreiche ich Ihnen die Unterschriftenliste zu unserer
Online-Petition "Abbau der Mobilfunkantennen".
Im Februar hatten Sie mir zugesichert, das Baurechtsamt mit der Erstellung eines
Mobilfunkkonzepts zu beauftragen. Frau Zegowitz vom Baurechtsamt hatte mir am
18.06.2020 mitgeteilt, dass im Herbst das Konzept eines externen Büros bzw.
Ingenieurs im Gremium vorgestellt würde.
Am kommenden Mittwoch, den 21.10.2020, sollen im Gemeinderat Vorberatungen über
2 Beschlussvorschläge bezüglich Mobilfunkkonzeption und Mobilfunkstandorten
stattfinden. Aus diesen Vorschlägen geht hervor, dass sich die Beauftragung des
Ingenieurbüros /funktechanalyse/ primär auf die Auswahl von öffentlichen
Flächen für neue Standorte beziehen soll und bestehende Standorte auf privaten
Flächen davon nicht erfasst sind. Für die Standorte Amsterdamer Straße 31 und 35
sollen keine Untersuchungen bezüglich einer Standortverlegung durchgeführt werden.
Dies ist für uns als betroffene Anwohner natürlich nicht akzeptabel.
In unserem Wohngebiet sind in den 3 dicht nebeneinanderliegenden
Wohnanlagen immerhin 267 Wohnungen bereits jetzt der Strahlung von mindestens 3
Mobilfunkantennen ausgesetzt. Dies gilt auch für den Kindergarten und die
umliegenden Ein- und Mehrfamilienhäuser. Die Pläne der Stadt stellen auch eine
Ungleichbehandlung und Benachteiligung gegenüber anderen Stadtgebieten dar, wie
z. B. dem Rauhen Kapf, wo die Nähe zum Wohngebiet bisher ein Ausschlusskriterium
war.
Stadt und Politik haben eine Fürsorgepflicht für ihre Bürger und die damit
verbundenen Ängste und Nöte.
Da praktisch das gesamte Stadtgebiet (mit Ausnahme der Diezenhalde und unseres
Wohngebiets) bereits von 5G abgedeckt wird, die bereits bestehenden
Mobilfunkstandorte auf privaten Flächen aber vom geplanten Mobilfunkkonzept
nicht erfasst werden sollen, ist das geplante Mobilfunkkonzept für die Mehrheit
der Einwohner *völlig nutzlos und daher nicht in ihrem Interesse.* Das bisher
geplante Mobilfunkkonzept muss als halbherzig bezeichnet werden und kann
höchstens der Stadt als Rückenstärkung gegenüber den Mobilfunkbetreibern
dienen und bei künftigen Standortwahlen hilfreich sein, mehr nicht. Auch gegen
einen Antennenwildwuchs auf privaten Flächen werden die Bürger nicht geschützt
sein.
Wir fordern die Stadt Böblingen daher im Namen der Unterzeichner dieser Petition
auf, für das gesamte Stadtgebiet und somit auch für unser Wohngebiet
Immissionsgutachten erstellen zu lassen, eine Standortsuche bezüglich
alternativer Standorte durchführen zu lassen und uns von den Ergebnissen der
Immissionsmessungen und der Standortsuche zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Heide Balon