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Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Pit Clausen
Als Bürger/in der Stadt Bielefeld unterstütze ich den Bürgerantrag (gemäß § 24 GO NRW) auf nachfolgende Beschlussfassung durch den Rat der Stadt Bielefeld.
Beschluss: Der Rat der Stadt Bielefeld lehnt die Abkommen TTIP, CETA und TISA ab. Es handelt sich bei diesen Abkommen um bi- und plurilaterale Handelsverträge, die die Gestaltungsmöglichkeiten von Städten und Gemeinden und ihrer Bürger und Bürgerinnen nachhaltig einschränken könnten und in erster Linie den Interessen von multinationalen Konzernen dienen. Diese Verträge stellen einen massiven Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung dar.
Die Stadt Bielefeld wird diese ablehnende Haltung in geeigneter Weise gegenüber der Landes- und Bundesregierung sowie dem Europäischen Parlament deutlich machen und sich in den kommunalen Spitzenverbänden dafür einsetzen, dass diese sich ebenfalls gegen den Abschluss bzw. die Ratifizierung der Handelsverträge positionieren. Sie wird darüber hinaus ihre Möglichkeiten nutzen, die Öffentlichkeit über ihre ablehnende Haltung zu den Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSA zu informieren.
Begründung
Demokratie und Transparenz Die Verhandlungen zu allen drei Abkommen fanden und finden als Geheimverhandlungen statt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nicht einmal die EU-Abgeordneten haben uneingeschränkten Zugang zu den Dokumenten. Und obwohl Städte und Kommunen direkt betroffen sind, werden die kommunalen Spitzenverbände (Städte- und Gemeindetag, sowie Landkreistag) nicht in die Verhandlungen eingebunden. Dies entspricht nicht den demokratischen Standards.
Vielmehr muss die Einbeziehung in die Verträge so frühzeitig erfolgen, dass die Gestaltungsfähigkeit gegeben ist.
Daher fordern wir die Veröffentlichung aller Verhandlungsdokumente, sowie die Einbeziehung in die Verhandlungen. Dies fordern wir für TTIP, CETA und TiSA.
Investitionsschutz für Konzerne Bei TTIP und CETA erhalten internationale Konzerne ein Sonderklagerecht gegen demokratisch beschlossene Gesetze. Die Klagen werden vor privaten Schiedsgerichten verhandelt. Diese stellen eine Paralleljustiz dar, die grundlegende Prinzipien des Rechtsstaates unterläuft und Konzerne mächtiger macht als demokratisch gewählte Regierungen. Der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft sieht sich hierdurch benachteiligt und die Rechtsstaatlichkeit in Europa ausgehebelt und lehnt daher den geplanten Investitionsschutz strikt ab.
Auch Beschlüsse von Gemeinden können Anlass für solche Klagen sein. Dies würde dazu führen, dass sich die politischen Gremien von Städten und Gemeinden bei jedem Beschluss überlegen müssten, ob sie eventuell die Gewinnerwartung eines Konzerns schmälern würden und somit eine Klage gegen den Staat auslösen könnten.
Kommunale Daseinsvorsorge, öffentliches Beschaffungswesen In den Abkommen wird geregelt, welche Dienstleistungen von den Städte und Gemeinden erbracht werden dürfen und welche dem Wettbewerb unterliegen müssen. Dies kann nahezu alle bisher öffentlichen Dienstleistungen umfassen. Die EU schließt bisher nur hoheitliche Bereiche aus. Das bedeutet, dass z.B. Bereiche wie Wasserversorgung, Bildung, Kultur, Gesundheitsleistungen oder Nahverkehr verstärkt für Privatisierungen geöffnet werden könnten. Zudem wird die Bevorzugung regional tätiger Anbieter bei öffentlichen Aufträgen erschwert bzw. verunmöglicht, da von einem bestimmten Schwellenwert an Aufträge nicht nur EU-weit, sondern auch im Land des Vertragspartners ausgeschrieben werden müssen. Hiermit wird die Handlungsautonomie der Kommunen drastisch eingeschränkt.
Standstill- und Ratchet-Klausel Die Abkommen enthalten sowohl die Standstill- (Stillstand) wie auch die Ratchetklausel (Sperrklinke). Die Stillstandsklausel legt fest, dass nach Einigung auf einen Status der Liberalisierung dieser nie wieder aufgehoben werden darf. Die Sperrklinkenklausel besagt, dass zukünftige Liberalisierungen eines Sektors automatisch zu neuen Vertrags-verpflichtungen werden. Ein staatliches Unternehmen (wie etwa die Stadtwerke), das einmal von einem privaten Investor gekauft wurde, könnte so niemals wieder rekommunalisiert werden.
Es hat sich in jüngster Vergangenheit gezeigt, dass - aus guten Gründen - zahlreiche Privatisierungen öffentlicher Güter wieder rückgängig gemacht wurden. Die Abkommen würden die Rückführung einmal privatisierter Leistungen in die öffentliche Hand für immer unmöglich machen.
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Petition gestartet:
11.11.2014
Petition endet:
10.05.2015
Region:
Bielefeld
Kategorie:
Verwaltung
Neuigkeiten
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Aktuelles zur TTIP-Demo am 10. Oktober
am 25.09.2015☼ – Das Wetter singt mit
Sieben Sonnenstunden sind für morgen, den 26. September in Bielefeld vorhergesagt. Gut für unser singen.gegen-ttip.de um 16 Uhr auf dem Altstädter Kirchplatz, wenn wir gemeinsam die Protestversion der Europahymne singen: als Zeichen für die Demokratie und gegen TTIP, CETA und TiSA.
Bitte unterstützt unsere Idee und schickt die Einladung noch an Freunde und Bekannte weiter. Eine Veranstaltungsseite auf facebook (
www.facebook.com/events/1626865134261043 ) haben wir auch eingerichtet.
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Perspektivwechsel
Am Montag, den 5. Oktober, 19 Uhr laden wir Euch zu einem Vortrag von Tetteh Hormeku-Ajei, African Trade Network, Ghana und Yvonne Takang,
EPA-Widerstands-Bewegung, Kamerun über die Auswirkungen der Handelspolitik... weiter -
Das Petitionsziel wurde erreicht
am 01.09.2015»Wir sind keine Handelsware, TTIP bringt uns in Gefahr …« – so beginnt der Text, den die Deutsche Orchestervereinigung auf die Melodie der Europahymne gedichtet hat. Auf ihrer Jahrestagung Anfang Mai haben die 130 Delegierten der deutschen Orchestervereinigung diese Protesthymne vor dem Mainzer Schloss gespielt und gesungen. Das Video steht im Netz: www.gegen-ttip.de/hymne
Fast vier Monate nach Erreichen unseres Petitionszieles mit dem positiven Votum des Bielefelder Rates und zwei Wochen vor der großen Demo für gerechten Welthandel am 10. Oktober 2015 in Berlin möchten wir, vom Bielefelder Bündnis gegen TTIP & Co., alle singfreudigen Menschen, SängerInnen und MusikerInnen aus Bielefeld und Umgebung herzlich einladen, dem Beispiel... weiter -
Liebe Mithandelshemmnisse,
am 10. Oktober – dem 34ten Jahrestag der großen Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten – soll mit einer Großdemonstration in Berlin ein kraftvolles Zeichen gesetzt werden um deutlich zu machen, dass gesellschaftliche Errungenschaften wie Umweltschutz, Verbraucherschutz und ArbeitnehmerInnenrechte unverhandelbar sind. Auch eine nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft und die kulturelle Vielfalt sind Werte, die es zu schützen und auszubauen gilt.
In Kooperation mit anderen Gruppen organisiert das Bielefelder Bündnis gegen TTIP, CETA und Co. Busse für Berlin.
Meldet Euch beim Newsletter an und mobilisiert in Eurem persönlichen Umfeld für die Demo. Infomaterial für Euch und Eure Freunde gibt es dort auch.
Sonnige... weiter
Debatte
Wollen wir bald das schlechte Wasser trinken wie es in den USA ist durch die Privatisierung. oder das Gen Fleisch oder nur noch Gen Produkte ?
Bielefeld gibt es doch gar nicht. Wie kann ein nichtexistenter Ort gegen oder für irgendetwas sein? Im Gegesatz dazu existiert der Welthandel völlig real und wir alle profitieren davon.