Region: Andernach
Energie

Andernach braucht Erdkabel anstelle von Hochspannungsmasten

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Christian Greiner

99 Unterschriften

89 von 580 für Quorum in Andernach Andernach

99 Unterschriften

89 von 580 für Quorum in Andernach Andernach
  1. Gestartet 28.11.2024
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  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Christian Greiner

Unsere Bürgerinitiative fordert, dass im Zuge des Netzausbaus “Ultranet“ durch die Amprion GmbH alle oberirdischen Hochspannungsleitungen in Andernach - vom Umspannwerk in Kettig bis hinter Kell - unterirdisch verlegt werden. Der Umbau mittels Erdkabeln im Abschnitt E 2 (Landesgrenze NRW/RP-Punkt Koblenz) soll sowohl für die neuen Gleichstromleitungen wie für die alten Wechselstromleitungen gelten. 

Wir freuen uns, wenn Sie unsere Bürgerinitiative mit Ihrer Unterschrift unterstützen!

Begründung

Die Errichtung einer HGÜ-Freileitung verstößt gegen geltendes Recht. Sie ist aus folgenden Gründen für viele Tausend Bürger der Stadt Andernach unzumutbar:

1. Die bereits bestehende, lediglich Wechselstrom führende Freileitungsstromtrasse dürfte nach heutiger Gesetzeslage gar nicht mehr in dieser Nähe zu unseren Stadtteilen und Wohnhäusern gebaut werden. Die inzwischen unzulässige Nähe zu den Wechselstromleitungen müssen unsere Bürger bereits seit 50 Jahren ertragen.

2. Gemäß § 3 Abs. 4 BBPIG ist eine Errichtung oder ein Betrieb solcher Leitungen in einem Abstand von weniger als 400 m von Wohngebäuden gesetzlich verboten. Auf Luftbildern ist zu erkennen, dass hiervon mehrere Tausend Haushalte in Andernach betroffen sind. Das Bundesbedarfsplangesetz sieht in § 3 vor, dass bestimmte Hochspannungsgleichstromleitungen nur als Erdkabel zu errichten sind.

3. Die geplante Gleichstromleitung, die unter Nutzung der alten Trasse neu gebaut werden soll, übertrifft die elektrischen und magnetischen Felder der bestehenden Leitungen um ein Vielfaches.

Bei dem geplanten Betrieb können konkrete gesundheitliche Gefahren für Anwohner wissenschaftlich nicht in Gänze ausgeschlossen werden. Es können mit dem Vorhaben:

  • Auswirkungen auf das Nervensystem (sog. Elektrosensibilität) einhergehen;
  • Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer und Parkinson begünstigt werden;
  • ein erhöhtes Risiko für Leukämie im Kindesalter bestehen und 
  • eine Beeinflussung von elektronischen Implantaten (z.B. Herzschrittmachern) nicht ausgeschlossen werden

Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der neuen Stromleitungen gibt es mangels bereits gebauter Referenzprojekte nicht, da es sich weltweit um die erste Leitung dieser Art handelt.

4. Die zulässigen Grenzwerte von 5,0 Kilovolt pro Meter werden mit den prognostizierten, also lediglich geschätzten, Immissionen von 4,9 Kilovolt pro Meter extrem knapp unterschritten. Unklar bleibt selbst für die Politik, wer überhaupt die Grenzwerte kontrolliert.

5. Hochspannung-Gleichstromübertragungen erzeugen ionisierende Wolken und führen zu einer Konzentration elektrisch geladener Partikel aus Ruß, Pollen, Feinststaub und Luftmolekülen, die vom Wind fortgetragen werden. Diese sind noch kilometerweit messbar. Diese elektrisch geladenen Feinstpartikel stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Daten über Ausmaß, Intensität und Aggressivität dieser Erscheinung gibt es bisher laut Aussage des BfS nicht.

6. Während Leitungen mit Hochspannungswechselstrom vor allem bei feuchter Witterung brummen, verhält es sich bei Hochspannungsgleichstromanlagen genau andersherum. Es surrt, brummt und brizzelt vor allem bei trockenem Wetter. Eine Hybridleitung wird also immer brummen, bei 50 Dezibel: Tag und Nacht, bei Sonne und Regen. Das Risiko zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist ab einem Dauerschallpegel von 50 Dezibel „signifikant erhöht“, heißt es in einem Bericht des Umweltbundesamtes.

7. Der Bau einer solchen Trasse würde nicht nur die Gesundheit vieler Tausend Menschen in Andernach gefährden, sondern auch die Immobilienwerte in diesem Gebiet um einen zweistelligen Prozentbereich mindern. 

8. Die Schäden und Entschädigungszahlungen wären um ein Vielfaches höher als die Mehrkosten für eine Verlegung mittels Erdkabeln. Viele wirtschaftliche Schäden würden mit der Zeit immer weiter wachsen. 

9. Bei dem gesamten Bauvorhaben handelt es sich um einen schwerwiegenden enteignungsgleichen Eingriff gegenüber vielen Andernacher Bürgern.

10. Wichtige Naherholungsgebiete der Stadt werden nachhaltig entwertet, ebenso Bemühungen der Bürger, ihre Heimat, Natur und Denkmäler zu schützen und weiterzuentwickeln. Touristen und mögliche Zuzügler, Mieter und Kunden werden Andernach künftig meiden. Der wirtschaftliche Schaden für Andernach und Umgebung ist nicht überschaubar.

11. Mit diesem Projekt wird gegen den im Grundgesetz verankerten Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen: Der Strom, der durch Rheinland-Pfalz geleitet wird, wird von keinem Einwohner unseres Bundeslandes genutzt. Der Strom wird in Norddeutschland produziert und in Bayern und Baden-Württemberg gebraucht. Beide Bundesländer bestehen darauf, dass bei ihnen ausschließlich Erdkabel verlegt werden - und zwar mit Bundesmitteln: Das bedeutet, dass auch Steuerzahler aus dem viel dichter besiedelten Rheinland-Pfalz dafür bezahlen, dass in Bayern und Baden-Württemberg Erdkabel statt Freileitungen verlegt werden.

Sie können bei der Bundesnetzagentur auch selbst Einwände vortragen. Ein Musterschreiben haben wir vorbereitet und juristisch prüfen lassen. Dies stellen wir hier zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es auf Instagram: @andernach_braucht_erdkabel

Wir werden uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen dieses Vorhaben stellen und würden es begrüßen, mit der Bundesnetzagentur und Amprion in einen konstruktiven Dialog zu treten, der in ein zukunftsträchtiges Vorzeigeprojekt für die Verlegung von HGÜ-Leitungen mittels Erdkabeln mündet. 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Bürgerinitiative "Andernach braucht Erdkabel" aus Andernach
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 28.11.2024
Petition endet: 27.05.2025
Region: Andernach
Kategorie: Energie

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