Volksvertreter Willi Streicher
Kreistag in Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen - Ausgeschieden
Stellungnahme zur Petition Rettet die Geburtshilfe in Bad Tölz
SPD zuletzt bearbeitet am 14.01.2017
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich unterstütze einen Antrag im Parlament, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Ich habe das Thema bereits in den Tölzer Stadtrat eingebracht, der daraufhin eine einstimmige Resolution zum Erhalt der Geburtenstation verabschiedet hat.
Hier nochmals mein Text, den ich im Stadtrat dem Bürgermeister und den Fraktionssprechern zur Verfügung gestellt habe. Das Gleiche gilt auch für den Landkreis!
• Das Krankenhaus dient zur Grundversorgung der Stadt und der Region. Gerade in einem Flächenlandkreis erscheint dies umso wichtiger. Bei der Privatisierung der Klinik wurde die Grundversorgung festgeschrieben. Auch wenn eine explizite Formulierung über die Geburtenstation fehlen sollte, zählt diese doch mit zur „Grundversorgung“.
• Die Stadt Bad Tölz hat als Stadt und Mittelzentrum eine Aufgabe für die Region. Die medizinische Versorgung zählt mit dazu.
• Das Engagement der beiden verbliebenen Belegärzte, der Hebammen und der Pflegekräfte ist nur zu loben. Es geht weit über das normale Maß hinaus. Mit einer Aufgabe der Station wäre auch deren Arbeit im Nachhinein in Mitleidenschaft gezogen.
• Über 500 Geburten sind vielleicht für den Gesetzgeber und für Großkliniken keine große Zahl. Für unsere Region ist diese Anzahl sehr beträchtlich und zeugt für die Qualität. Nachdem die Zukunft der Geburtenstation in Wolfratshausen an der Kreisklinik mit deutlich weniger Fallzahlen ebenfalls auf der Kippe steht, wäre eine Landkreisversorgung umso wichtiger.
• Die Entfernung zu Geburtenstationen außerhalb des Landkreises wurde bereits genannt. Neben der Entfernung, die die werdenden Mütter überwinden müssen, ist auch noch unklar, ob diese Kliniken den Bedarf überhaupt abdecken können (siehe Interview mit Dr. Rimbach im Miesbacher Merkur).
• Auch für die Klinik ist eine Geburtenstation ein Aushängeschild, auch wenn andere Abteilungen vielleicht ertragreicher sind. Gibt es eine bessere PR-Abteilung für ein Krankenhaus als die Geburtenstation?
• Die Stadt Bad Tölz hat es sich zur Aufgabe gemacht, für junge Familien attraktiv zu sein. Das ist z. B. mit der Kinderbetreuung und dem Schulangebot sehr gut gelungen. Es wäre nicht erklärbar, wenn nun mit der Geburtenstation dieses Standbein der Familienpolitik wegbrechen sollte.
• Der emotionale Aspekt, dass es zukünftig keine kleinen Tölzerinnen und Tölzer mehr geben sollte ist zwar nur eine Randnotiz, sollte aber mit ein Ziel sein.