Volksvertreter Mathias Wagner

Stellungnahme zur Petition Wir fordern: Bauen in Hessen nur noch barrierefrei!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

zuletzt angeschrieben am 15.05.2019
Unbeantwortet

Stellungnahme zur Petition Abschaffung der Straßenbeiträge in Hessen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

zuletzt angeschrieben am 14.03.2019
Unbeantwortet

Stellungnahme zur Petition Feld statt Beton! Stoppt das Bauvorhaben der Stadt Frankfurt für den Erhalt von Natur und Klima

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

zuletzt angeschrieben am 21.12.2018
Unbeantwortet

Stellungnahme zur Petition Keine Stellenstreichung an Hessischen Schulen!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016

Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ich lehne ab.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler,

vielen Dank für die Möglichkeit zu der initiierten Online-Petition Stellung nehmen zu können. Als bildungspolitischer Sprecher tue ich das gerne auch im Namen der weiteren Kolleginnen und Kollegen der Grünen Landtagsfraktion.

Die Lehrerversorgung der Schulen ist als einziger Bereich im Landeshaushalt von Stellenkürzungen ausgenommen. Keine einzige Stelle in der Lehrerzuweisung wird gekürzt, darüber hinaus werden auch alle durch zurückgehende Schülerzahlen freiwerdende Stellen komplett für Qualitätsverbesserungen verwendet. Andere Bundesländer zweigen von dieser demografischen Rendite einen großen Teil zur Haushaltskonsolidierung ab. In der Summe aus der 105%-Lehrerversorgung im Landesdurchschnitt und dem Verbleib der demografischen Rendite im System hat Hessen eine bundesweit beispielhafte Ausstattung der Schulen. .

Obwohl in Hessen ein klarer – auch finanzieller Schwerpunkt – auf der Bildungspolitik liegt und die Lehrerversorgung von allen Stellenkürzungen ausgenommen ist, können nicht alle notwendigen Veränderungen mit zusätzlichen Mitteln finanziert werden. Denn das Land hat kaum Möglichkeiten seine Einnahmesituation selbst zu gestalten. Die einzige vom Land selbst zu gestaltende Einnahmequelle – die Grunderwerbssteuer – haben wir erhöht. Natürlich würden wir uns wünschen, Länder und Kommunen hätten durch eine andere Bundespolitik mehr Einnahmen und wir könnten noch mehr gleichzeitig und zusätzlich finanzieren. Solange dies nicht so ist, müssen wir aber Prioritäten setzen und auch innerhalb des Bildungssystems Umschichtungen vornehmen. Für uns liegt die klare Priorität auf einem Mehr an Bildungs- und Chancengerechtigkeit und auf der individuellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler unabhängig vom sozialen Hintergrund ihrer Eltern.
Durch diese Prioritätensetzung konnten allein für die Schuljahre 2014/15 und 2015/16 fast 1000 Stellen mehr zur Verbesserung der Bildungs- und Chancengerechtigkeit in unserem Bildungswesen zur Verfügung gestellt werden.
Konkret:
• +345 Stellen für das Ganztagsschulprogramm/Pakt für den Nachmittag
• +260 Stellen für Deutschfördermaßnahmen für Flüchtlinge und Zuwanderer
• +220 Stellen für Inklusion
• +120 Stellen für Lehrerzuweisung nach Sozialindex

Ein Großteil dieser fast 1000 Stellen wurde aus der demografischen Rendite und der durch die Umstellung G8/G9 (bspw. Wegfall der doppelten Abiturjahrgänge) freiwerdenden Lehrerstellen finanziert. Nur für einen kleinen Teil waren auch Umschichtungen aus der Oberstufe (landesweit 160 Stellen) und der Grundschule (landesweit 140 Stellen) notwendig.

In der Bildungspolitik sind sich alle einig, dass ein Ausbau des Ganztagsschulprogramms, die Umsetzung der Inklusion, eine bessere Lehrerzuweisung für Schulen in sozial schwierigen Gebieten und die Integration von Zuwanderern wichtige Voraussetzung für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit sind. Genau das machen wir jetzt. Klar würden wir uns wünschen, wir könnten alle diese Maßnahmen vollständig ohne Veränderungen im bestehenden Schulsystem machen. Aber egal, ob in der Kommune oder im Land: Nicht jede politische Forderung lässt sich ausschließlich mit zusätzlichem Geld umsetzen, manchmal bedarf es auch Umschichtungen oder Prioritätensetzungen. Es ist keine leichte Entscheidung, die Lehrerzuweisung in der Oberstufe und in der Grundschule etwas zu reduzieren. Aber es ist eine vertretbare Entscheidung, wenn man betrachtet, wofür die Stellen stattdessen verwendet werden. Denn ohne ein Mehr an Bildungs- und Chancengerechtigkeit haben viele Schülerinnen und Schüler nicht einmal die Chance, eine Oberstufe überhaupt von innen zu sehen.

Für weitere Gespräche zu diesem und weiteren bildungspolitischen Themen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Mathias Wagner

Fraktionsvorsitzender
Bildungspolitischer Sprecher

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Hessischen Landtag

Schlossplatz 1-3
65183 Wiesbaden

Tel: +49 (611) 350 746
Fax: +49 (611) 350 604
Email: m.wagner@ltg.hessen.de
www.gruene-fraktion-hessen.de

Mathias Wagner
Partei: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Fraktion: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Gewählt am: 22.09.2013
Neuwahl: 2023
Wahlkreis: Leipzig 5
Funktion: Fraktion (Fraktionsvorsitzender)
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathias Wagner
Webseite: https://www.mathiaswagner.de/
Twitter: https://twitter.com/MathiasWagner
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