Volksvertreter Detlef Wend
Stellungnahme zur Petition Umbenennung Universitätsring, Halle (S.) – eine würdige Ehrung Anton-Wilhelm-Amos? Wir sagen NEIN
MitBürger, zuletzt bearbeitet am 03.02.2024
Ich lehne ab.
Mein Standpunkt deckt sich im Wesentlichen mit den Ausführungen meiner Fraktionskollegin Yvonne Winkler. Daher werde ich hier die Beweggründe der Umbenennung nicht nochmal wiederholen. Anton Wilhelm Amo hat eine Würdigung durch die Benennung einer Straße nach ihm meines Erachtens verdient.
Dass viele Anwohner von dieser Umbenennung nicht gerade begeistert sind, kann ich durchaus verstehen. Es gibt unliebsamen organisatorischen Mehraufwand, der nicht jeden erfreut. Aber mehr wird auch wiederum nicht zugemutet. Die beinahe hysterische Aufregung unter den Gegnern der Umbenennung verwundert mich sehr. Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie und daher fallen Entscheidungen durch Mehrheitsbeschluss. Und offensichtlich gab es für dieses Ansinnen eine Mehrheit im Stadtrat. Zudem ist hier auch nichts durchgepeitscht worden, sondern zwischen 1. Diskussion im Kulturausschuss des Antrages im Oktober und der Abstimmung im Dezember 2023 lagen ca 10 Wochen.
Ebenso unerfreulich sind die diffamierenden und teilweise unwahren Formulierungen von Frau Liebmann. Auch durch stetes wiederholen der Zahl 60 000 ändert sich nichts an der Tatsache, dass die Kosten der Umbenennung wohl eher einige hundert Euro betragen werden. Zudem wird diese Streit so unsachlich geführt, dass viele in der Stadt denken der ganze Uniring würde umbenannt. Dabei handelt es sich nur um ein Teilstück, das parallel zum Uniring verläuft. Somit wäre durch die Umbenennung sogar eine gewisse Unlogik - das zwei parallel verlaufende Straßen den selben Namen tragen - beseitigt.
Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass es in Zeiten zunehmender Häme und Verachtung gegen demokratische Institutionen, allen gut tun würde - auch einigen sich hier echauffierenden Stadtratskollegen - etwas unaufgeregter zu agieren. Auch ich hab schon manche Abstimmungsniederlage im Stadtrat einstecken müsse. Die Wut im Bauch danach ist mir wohlbekannt. Aber Demokratie nur dann zu akzeptieren, wenn man gewinnt, ist der erste Schritt in die falsche Richtung.