Volksvertreterin Ana Sauter
Stellungnahme zur Petition Nein zu Millionen für ein ev. Privatgymnasium - Ja zur Schulentwicklung mit allen Reutlinger Schulen
Grüne und Unabhängige, zuletzt bearbeitet am 22.06.2023
Fraktionsbeschluss, veröffentlicht von Gabriele Janz.
Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion Grüne und Unabhängige
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich sehe bei dem Blick auf den gesamten, bisherigen Prozess, dass von der Verwaltung keine wirkliche Beteiligung der Schulen, des Gemeinderats, des Jugengemeinderats und Integrationsrats gewollt wurde. Eine grundsätzliche Diskussion über die möglichen Varianten wie die notwendigen Schulplätze geschaffen werden könnten, hat es nicht gegeben. In einem unglaublich schnellem Verfahren wurde versucht, die Vorstellungen der Verwaltung als alternativlos und damit als einzige Lösung voran zu bringen. Durch die Vertagungsanträge unserer Fraktion Grüne und Unabhängige hat sich eine breite Diskussion in der Stadtgesellschaft entwickelt, die wir sehr begrüßen und bei so einem wichtigen Thema als dringend notwendig ansehen. Immer noch sind viele Fragen nicht beantwortet. Welche räumlichen Kapazitäten wären sukzessive bei den bestehenden Gymnasien zu entwickeln, welche Zuschussmöglichkeiten duch das Land wären möglich, wie sieht die Schülerentwicklung aus, sind tatsächlich 28 Züge erforderlich?
Die Berechnnung der Kosten pro Schüler*in sind immer noch nicht nachvollziehbar dargestellt.
Inhaltlich halte ich eine verbindliche Teilnahme am evangelischen Religionsunterricht für ein Ausschlusskriterium für einen großen Teil unserer Schülerschaft - nicht vertretbar, wenn es darum geht, städtissche Schulplätze zu schaffen. Die Vermischung von Privatschule und notwendiger städtischer Schulplätze, die Finanzierung durch Freiwilligkeitsleistungen an eine Privatschule bedeutet eine grundsätzliche Änderung der bisherigen Haltung gegenüber anderen privaten Schulen. Ich habe selbst als Vorsitzende des Waldorfschulvereins dieses erfahren. Ich halte das für einen Paradigmenwechsel, den ich nicht befürworten kann. Dazu sehe ich durchaus die Gefahr, dass unsere städtischen Schulen mit ihren Sanierungsnotwendigkeiten und eventuellen Ausbauten durch die vertraglich auf 60 Jahre zugesagten Freiwilligkeitsleistungen hintenanstehen müssen. Inhaltlich ist ebenfalls nicht geklärt, was eigentlich ein diakonisches Profil beinhaltet - wird das evangelische Gymnasium nur das eine Profil anbieten, kein weiteres Profil? Ist das bei drei Zügen realistisch? Wie wirkt sich ein neu gebautes Gymnasium auf die Schülerstruktur der bestehenden Gymnasien aus? Ich werde mich weiter für die Stärkung unserer städtischen Gymnasien und den Gemeinschaftsschulen mit ihrer noch neuen Oberstufe einsetzen. Diese Säule unserer Schullandschaft hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, jetzt geht es darum zu diesem Konzept zu stehen.