Stellungnahmen: Gemeinderat Oberkochen

Unbeantwortet (14) 73,7%
Ich lehne ab (4) 21,1%
Ich stimme zu / überwiegend zu (1) 5,3%

5 %

5% unterstützen einen Antrag im Parlament.

5% befürworten eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.

5% befürworten eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.


Joachim Heppner

ist Mitglied im Parlament Gemeinderat

Bündnis90/Die Grünen, zuletzt bearbeitet am 10.06.2021

Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich unterstütze einen Antrag im Parlament, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.

Als Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen unterstütze ich die Ablehnung des Gewerbegebiets „Oberkochen Süd III“. Meine Fraktion hat im Gemeinderat geschlossen gegen die Ausweisung dieses Gewerbegebiets gestimmt. Obwohl Oberkochen bereits mehr Arbeitsplätze hat als Einwohner, war die Mehrheit im Gemeinderat nicht bereit, auch nur auf einen kleinen Teil der Arbeitsplätze zugunsten anderer Kommunen zu verzichten. Da die Interessen der Wirtschaft in unserem Land immer Vorrang haben, erwarte ich die erfolgreiche Durchsetzung des Gewerbegebiets in Regierungspräsidium und Regionalverband.


David Sievers

ist Mitglied im Parlament Gemeinderat

FBO, zuletzt bearbeitet am 15.07.2021

Ich lehne ab.

Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen von SPD, CDU und FBO sowie der Stadtverwaltung Oberkochen zum geplanten Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“
Zunächst einleitend: Dass fast alle Stadträte bisher nicht in den „sozialen Medien“ reagiert haben, hat nichts mit einer Missachtung der Unterzeichner der Onlinepetition (Petenten) oder den Mitgliedern der BI zu tun, sondern ist einerseits der Tatsache geschuldet, dass auf jede Stellungnahme zahllose Reaktionen folgen, die wiederum beantwortet werden sollen, und andererseits, dass komplexe Sachverhalte umfangreiche Ausführungen erfordern, die in einer Zeit, in der viele Leute nicht mehr als fünf Zeilen lesen, diesen Rahmen sprengen. Soziale Medien und Onlineplattformen sind schlichtweg nicht dazu geeignet, komplexe Sachverhalte darzustellen und objektiv zu diskutieren, da hier eigendynamische Kommunikationsprozesse ablaufen, die eine sachliche und vertiefte Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema unmöglich machen. Die Onlinepetition ist zudem nicht darauf angelegt, mögliche Alternativen oder Kompromisse zu finden, sondern auf eine ultimative, kompromisslose Verhinderung eines Gewerbegebiets, ohne andere Aspekte in Betracht ziehen zu wollen.
Trotzdem hier eine gemeinsame Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen von SPD, CDU und FBO sowie der Stadtverwaltung Oberkochen mit dem Versuch, die komplexen Überlegungen, die der Gemeinderat anstellen muss, darzulegen.
• Ein Punkt vorneweg: Die Firma HENSOLDT Optronics ist als ehemaliger unselbständiger Geschäftsbereich des Unternehmens Carl Zeiss räumlich noch immer im Zeiss-Stammwerk untergebracht, muss aber bis Ende 2024 dort rausgehen, weil Carl Zeiss die Räumlichkeiten selbst braucht. Das sind unternehmerische Entscheidungen, die wir zu akzeptieren und nicht zu kommentieren haben.
• In der bisherigen öffentlichen Diskussion findet leider eine vereinfachende und verkürzende Polarisierung statt, der ein schlichtes Schubladendenken zugrunde liegt und die Rollen klar verteilt werden: auf der einen Seite die Guten, die die Natur um Oberkochen und das Klima retten wollen, auf der anderen Seite die Bösen, die Natur zerstören und keine Rücksicht auf nachfolgende Generationen nehmen. Ein wesentlicher Teil bleibt zumindest in der Onlinepetition auf der Strecke.

Dabei machen sich weder Stadträte noch Bürgermeister die Entscheidung einfach, für die Firma HENSOLDT Optronics eine Gewerbefläche auszuweisen. Ganz im Gegenteil: Wir nehmen die Sache und die Anliegen der Petenten sehr ernst. Das sieht man allein daran, dass von den über 100 Seiten des textlichen Bebauungsplanvorentwurfs mehr als die Hälfte der Umweltbericht bzw. die artenschutzrechtliche Prüfung einnimmt (und nicht nur vier Seiten, wie beim Ortsverein von Bündnis 90/DIE GRÜNEN). Da sind Biologen unterwegs, die im Vorfeld untersuchen, begutachten, Pflanzen und Tiere erfassen, Vögel, Reptilien, Eidechsen, Schlangen, Fledermäuse zählen, ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen und Ausgleichsmaßnahmen vorschlagen und planen.

• Für die Petenten ist ein einziger Punkt relevant und nur aus diesem Blickwinkel wird der ganze Komplex betrachtet: Die Ausweisung des Gewerbegebietes soll verhindert werden, weil die Grünfläche beibehalten werden soll. Dieses Anliegen ist zweifelsohne ein wichtiger Aspekt, auch bzw. gerade für Gemeinderat und Bürgermeister. Sie müssen aber darüber hinaus (wie bei vielen, vielen Entscheidungen) weitere Gesichtspunkte, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, berücksichtigen und eine Abwägung vornehmen. Dazu sind wir verpflichtet! Und dabei dürfen wir nicht Interessen Einzelner oder einzelner Gruppierungen in den Vordergrund stellen.

An dieser Stelle seien nur drei Aspekte genannt, die wir berücksichtigen müssen: das bestehende Optronic-Cluster, die Arbeitsplätze und die Finanzen der Stadt. Diese scheinen für die Petenten keine Rolle zu spielen, für den Gemeinderat aber schon!

• Zum Optronic-Cluster
Die Firma HENSOLDT Optronics ist in erster Linie ein Optronic-Unternehmen und gemeinsam mit dem Unternehmen Carl Zeiss Teil des bestehenden Optronic-Clusters BW. In Deutschland gibt es genau drei Optronic-Standorte: Wetzlar, Jena und Oberkochen. HENSOLDT Optronics ist mit Carl Zeiss so eng verflochten, dass sogar eine räumliche Entfernung zwischen den Werken von nur wenigen Kilometern eine enorme Beeinträchtigung dieser Zusammenarbeit und unerwünschten zusätzlichen Verkehr verursachen würde.
• Zu den Arbeitsplätzen
Hensoldt hat in Oberkochen ca. 700 Arbeitsplätze und ist damit der zweitgrößte Arbeitgeber am Ort. Für die Petenten offenbar eine unerhebliche Zahl, weil es in Oberkochen ja angeblich „genügend“ Arbeitsplätze gebe. Für Gemeinderat und Stadtverwaltung geht es hier aber um 700 Existenzen und Menschen mit ihren Familien, die ihre Kinder in Kitas, in Schulen versorgt wissen, deren Partner(innen) ebenfalls Arbeitsplätze haben. Beim Wegfall dieser Arbeitsplätze müsste jeder Einzelne sich und sein Leben und das seiner Familie komplett umstrukturieren. Kein Problem für die Gewerbegebietsgegner: „Zeiss stellt doch Leute ein.“ Findet aber ein über Fünfzigjähriger noch eine Stelle, wenn Dutzende jüngerer Konkurrenten auftreten?

• Zudem arbeiten die HENSOLDT-Mitarbeiter(innen) nicht nur hier am Ort, sie leben zum Teil auch hier, kaufen hier ein, bringen ihre Kinder in die Kitas und Schulen. Sind an anderer Stelle genügend Kita- und Schulplätze vor Ort vorhanden? Was wenn nicht? Und welche Kita, welche Schule soll dann in Oberkochen geschlossen werden, wenn wir nicht mehr genügend Kinder in den Gruppen und in den Klassen haben? Örtliche Handwerker, Gewerbetreibende, Zulieferer, Einzelhändler wären bei einem Wegzug von HENSOLDT Optronics ebenfalls betroffen! An all das muss der Gemeinderat bei seinen Entscheidungen denken.


• Zu den Finanzen
Entgegen der Behauptung aus Kreisen der Gewerbegebietsgegner ist das Uternehmen HENSOLDT Optronics ein wichtiger Steuerzahler in Oberkochen und sein Weggang wäre ein herber Schlag für die Finanzen der Stadt. Es ist kurzsichtig, ja geradezu blauäugig, sich ausschließlich auf die Firma Carl Zeiss zu verlassen. Es gab vor noch nicht allzu vielen Jahren Zeiten, als dort 1200 Leute entlassen wurden und die Gefahr der Schließung des Unternehmens bestand. Wer garantiert, dass es in Zukunft immer so gut weiterlaufen wird wie in den vergangenen fünf Jahren?

Viele derjenigen, die meinen, HENSOLDT Optronics brauche man nicht, man habe „genügend“ Arbeitsplätze, die Steuern würden ohnehin sprudeln und dabei auf das Unternehmen Carl Zeiss SMT verweisen, haben vor 21 Jahren mit den gleichen Mitteln wie heute versucht, den Neubau der Carl Zeiss SMT und das damalige Gewerbegebiet zu verhindern. Zum Teil waren es sogar dieselben Personen! Was wäre, wenn Gemeinderat und Bürgermeister damals ihren Forderungen nachgegeben hätte? Keine Carl Zeiss SMT GmbH mit über 3000 Arbeitsplätzen(!), keine Steuereinnahmen, keine Kinderbetreuung und keine Schulen vom Feinsten, kein Geld für neue Stadtplätze, kein Geld für eine neue Sporthalle, kein Geld für ein neues Hallenbad, kein Geld für teure Straßensanierungen, kein Geld zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, keine, keine, keine ….

Alles, woran wir uns in Oberkochen gewöhnt haben und was wir wie selbstverständlich in Anspruch nehmen, können wir uns nur leisten, weil wir die Steuereinnahmen der örtlichen Industrie und des Gewerbes haben: Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium mit einer Ausstattung, von der andere Kommunen nur träumen können; Kinderbetreuungseinrichtungen, Musikschule, Kinderhort, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, Stadtbibliothek, Kreativwerkstatt, ein Sportzentrum mit Freizeitbad für 38 Millionen wird gebaut, ein Schulzentrum mit Stadthalle für 25 Millionen ebenso, Wohnungen, die subventioniert werden damit sie bezahlbar sind, Straßen werden saniert und vieles mehr.

Allein für die Unterhaltung der städtischen Einrichtungen sind jährliche (!) Steuereinnahmen von 25 Millionen Euro nötig! Und dieses Geld fällt nicht vom Himmel! Es muss erarbeitet werden! Auch die Schülerinnen und Schüler, die in einer Gemeinderatssitzung meinten, man würde ihnen ihre Zukunft rauben, wenn man das Gewerbegebiet ausweisen würde, leben wie selbstverständlich in diesem Luxus und wollen sicherlich auch nicht darauf verzichten.


• Umweltschutz und Klimawende kosten Geld

Die eine Seite ist, sich für die Umwelt und die Klimawende einzusetzen und zu demonstrieren – das ist wichtig und soll hier nicht in Abrede gestellt werden. Die andere Seite ist aber, Umweltschutz und Klimawende konkret zu machen. Das wird aber sehr viel Geld kosten, das erst erwirtschaftet werden muss. Jedenfalls wird man dem Klimawandel nicht mit vielen Worten, mit Blockade und Verhinderungsstrategien oder gar einer Deindustrialisierung wichtiger Bereiche begegnen können.

Es ist einfach, Gemeinderat und Bürgermeister in eine Schublade zu stecken und sie als Naturzerstörer zu deklarieren. In Wahrheit aber gibt die Stadt Oberkochen bereits jetzt Millionenbeträge aus, um die Energie- und die Klimawende für unsere Stadt zu vollbringen: Wir bauen ein Nahwärmenetz für 7 bis 10 Millionen Euro auf, um von fossilen Energieträgern wegzukommen – allein dafür sind übrigens rund 30 bis 40 Millionen Euro an Gewerbesteuern nötig! Wie ersetzen sukzessive die Lampen im gesamten Stadtgebiet durch insektenfreundliche Leuchten, die weniger in den Himmel abstrahlen und deshalb Energie sparen. Wir machen ein energetisches Quartierskonzept. Millionen werden jährlich für Gewässerschutz, für den Schutz und die Pflege von Biotopen, Obstbaumwiesen, FFH-Flächen ausgegeben. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das wird alles von „der Stadt“ gemacht und dafür sind Gewerbesteuereinnahmen nötig.

• Zur Gemeinderatsitzung am 28. 6., in der die Vertreter(innen) der Onlinepetition ihre Statements abgaben

Wir, Gemeinderäte und Bürgermeister, haben schon viele Bürgerinitiativen erlebt. Alle betonen, sich für ihre Stadt einzusetzen, für ein lebenswertes Oberkochen, für den Erhalt der Natur usw.. Sie alle traten in möglichst großer Personenzahl und medial gerüstet in verschiedenen Gemeinderatssitzungen auf, so auch die Vertreter(innen) der Onlinepetition.Typisch war und ist aber, dass gleich nachdem der eigene Tagesordnungspunkt erledigt ist, der Sitzungssaal verlassen wird; anderes und andere interessieren nicht. In der Sitzung am 28. Juni war es wieder so: Keinerlei Interesse an anderen, für ein lebenswertes Oberkochen wichtigen Themen. Es werden „mal eben“ 11 Millionen Euro für ein Sportzentrum und für das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum beschlossen, wofür fast 40 Millionen Euro Gewerbesteuern nötig sind. Das hat die Bürgerinitiative bzw. die Vertreter(innen) der Onlinepetition aber nicht interessiert, der größte Teil hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Sitzungssaal wieder verlassen. Kein Interesse an einem lebenswerten Oberkochen. Die allermeisten der Petenten, die sich jetzt so für Oberkochen einsetzen, hat man vorher noch nie in einer Gemeinderatsitzung gesehen!

• Die Petenten sagen, man solle Argumente austauschen, diskutieren. In Wirklichkeit geht es um keine Diskussion und den Austausch von Argumenten, in Wirklichkeit sind sie mit ihrer fundamentalen und kompromisslosen Forderung angetreten, das Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ zu verhindern. Da wird auch nicht über Alternativen und über Kompromisse diskutiert; das schreiben sie und das sagen sie auch. Wenn man aber eine Gegenposition oder auch nur eine andere Meinung vertritt, dann kommt reflexartig der Vorwurf, man habe nur ein Argument, und es sei rücksichtslos, dass man andere Argumente nicht berücksichtige. Viel besser wäre es dagegen, gemeinsam zu überlegen, wie man ein solches Gebiet möglichst naturverträglich bauen kann und welche Möglichkeiten es gibt, eine solche Ansiedlung optimal in die Landschaft einzubauen.

Auch beim Bürgerdämmerschoppen am 12.7. bei dem es um umweltschonendes Wohnen in Oberkochen ging, war kein einziger der Bürgerinitiative anwesend, hier wäre der Platz für einen Austausch gewesen, hier wäre der Ort zu besprechen, wie man umweltbewusstes Wohnen, umweltbewusste Bebauung und die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum zusammenbringen kann.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Aufassung von Demokratie der Mitglieder der Bürgerinitiative, die Gemeinderat und Bürgermeister mangelndes Demokratieverständnis vorwerfen, weil sie die Forderungen nicht umsetzen und das Gewerbegebiet nicht ebenfalls verhindern wollen. Ist es nicht eher so, dass eine offensichtliche Minderheit ihre Meinung und ihre Forderungen gegen die Mehrheit partout durchsetzen wollen? Warum akzeptiert man nicht eine Abstimmung einer 84-Prozent-Mehrheit in einem frei und demokratisch gewählten Gremium, das aus vielerlei Gründen so entschieden hat? Ist dann die Demokratie „in Gefahr“, wie es aus Reihen der Bürgerinitiative hieß?

• Am Schluss einige Anmerkungen zu Behauptungen der Petenten, die ganz offensichtlich nicht stimmen:

- Die Fläche für das Gewerbegebiet ist auf Plakaten und Anzeigen übertrieben und viel zu groß eingezeichnet.
- Mittels phantasievoller aber völlig realitätsferner Fotomontagen wird suggeriert, die Kulisse der Oberkochener Kirchtürme stünde künftig direkt vor den Fabrikgebäuden – das stimmt nicht, wie ein Blick vor Ort auf die tatsächlichen Gegebenheiten zeigt.
- Es wird behauptet, bei dem geplanten Gewerbegebiet handle es sich um ein Naherholungsgebiet. Das ist falsch! Wie viele Leute hat man schon jemals gesehen, die sich auf dem Flächen längs von Bundesstraße und Bahnlinie erholt haben?
- Es wird behauptet, HENSOLDT Optronics würde ohnehin keine Steuern zahlen und daher sei ihr Wegzug kein Verlust. Das stimmt nicht! Das Unternehmen gehört zu den größten Steuerzahlern in Oberkochen! Die mit einem Wegzug verbundenen Steuerausfälle würden zu einem Problem bei der Finanzierung der Infrastruktur in Oberkochen führen.
- Auf einem Flugblatt, das auf einer Bank auf dem Rodstein angebracht wurde, steht, es entstünde „ein Industriegebiet mitten in der Stadt.“ Das stimmt nicht! Das Stammwerk der Carl Zeiss AG befindet sich „mitten in der Stadt“, aber das geplante Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ liegt abgesetzt vom Siedlungsteil jenseits von Bahn und B19.
- In einer Anzeige wird behauptet, das Gewerbegebiet sei bereits als „nicht genehmigungsfähig“ abgelehnt – auch das stimmt nicht! Ein Zielabweichungsantrag wurde nämlich noch gar nicht gestellt!
- In einem Schreiben an den Vorstand der Firma Hensoldt in Taufkirchen erweckt die Bürgerinitiative den Eindruck, breite Schichten der Oberkochener Bevölkerung stünden hinter ihren Forderungen. Obwohl heutzutage Onlinepetitionen „in“ sind und es in unserer „Click-Gesellschaft“ leicht ist, solche Petitionen zu unterstützen, haben nur rund 5% der in Oberkochen lebenden Bevölkerung teilweise anonym (!) unterschrieben. Bei einer Begehung seien laut Bürgerinitiative 51 Personen anwesend gewesen. Das sind 0,6% der Oberkochener Bevölkerung. Zieht man davon die Veranstalter der BI und ihre Familien ab, bleibt das Interesse „der Oberkochener“ doch eher bescheiden.

Peter Traub, Bürgermeister
Richard Burger für die SPD-Fraktion im Gemeinderat
Rainer Kaufmann für die CDU-Fraktion im Gemeinderat
David Sievers für die FBO-Fraktion im Gemeinderat


Richard Burger

ist Mitglied im Parlament Gemeinderat

SPD, zuletzt bearbeitet am 15.07.2021

Ich lehne ab.

Siehe gemeinsame Stellungnahme der Fraktionen von SPD, CDU, FBO und Bürgermeister Traub, eingestellt von Rainer Kaufmann.


Bürgermeister Peter Traub

ist Mitglied im Parlament Gemeinderat

parteilos, zuletzt bearbeitet am 15.07.2021

Ich lehne ab.

Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen von SPD, CDU und FBO sowie der Stadtverwaltung Oberkochen zum geplanten Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“

Zunächst einleitend: Dass fast alle Stadträte bisher nicht in den „sozialen Medien“ reagiert haben, hat nichts mit einer Missachtung der Unterzeichner der Onlinepetition (Petenten) oder den Mitgliedern der Bürgerinitiative zu tun, sondern ist einerseits der Tatsache geschuldet, dass auf jede Stellungnahme zahllose Reaktionen folgen, die wiederum beantwortet werden sollen, und andererseits, dass komplexe Sachverhalte umfangreiche Ausführungen erfordern, die in einer Zeit, in der viele Leute nicht mehr als fünf Zeilen lesen, diesen Rahmen sprengen. Soziale Medien und Onlineplattformen sind schlichtweg nicht dazu geeignet, komplexe Sachverhalte darzustellen und objektiv zu diskutieren, da hier eigendynamische Kommunikationsprozesse ablaufen, die eine sachliche und vertiefte Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema unmöglich machen. Die Onlinepetition ist zudem nicht darauf angelegt, mögliche Alternativen oder Kompromisse zu finden, sondern auf eine ultimative, kompromisslose Verhinderung eines Gewerbegebiets, ohne andere Aspekte in Betracht ziehen zu wollen.
Trotzdem hier eine gemeinsame Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen von SPD, CDU und FBO sowie der Stadtverwaltung Oberkochen mit dem Versuch, die komplexen Überlegungen, die der Gemeinderat anstellen muss, darzulegen.
• Ein Punkt vorneweg: Die Firma HENSOLDT Optronics ist als ehemaliger unselbständiger Geschäftsbereich des Unternehmens Carl Zeiss räumlich noch immer im Zeiss-Stammwerk untergebracht, muss aber bis Ende 2024 dort rausgehen, weil Carl Zeiss die Räumlichkeiten selbst braucht. Das sind unternehmerische Entscheidungen, die wir zu akzeptieren und nicht zu kommentieren haben.

• In der bisherigen öffentlichen Diskussion findet leider eine vereinfachende und verkürzende Polarisierung statt, der ein schlichtes Schubladendenken zugrunde liegt und die Rollen klar verteilt werden: auf der einen Seite die Guten, die die Natur um Oberkochen und das Klima retten wollen, auf der anderen Seite die Bösen, die Natur zerstören und keine Rücksicht auf nachfolgende Generationen nehmen. Ein wesentlicher Teil bleibt zumindest in der Onlinepetition auf der Strecke.

Dabei machen sich weder Stadträte noch Bürgermeister die Entscheidung einfach, für die Firma HENSOLDT Optronics eine Gewerbefläche auszuweisen. Ganz im Gegenteil: Wir nehmen die Sache und die Anliegen der Petenten sehr ernst. Das sieht man allein daran, dass von den über 100 Seiten des textlichen Bebauungsplanvorentwurfs mehr als die Hälfte der Umweltbericht bzw. die artenschutzrechtliche Prüfung einnimmt (und nicht nur vier Seiten, wie beim Ortsverein von Bündnis 90/DIE GRÜNEN). Da sind Biologen unterwegs, die im Vorfeld untersuchen, begutachten, Pflanzen und Tiere erfassen, Vögel, Reptilien, Eidechsen, Schlangen, Fledermäuse zählen, ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen und Ausgleichsmaßnahmen vorschlagen und planen.

• Für die Petenten ist ein einziger Punkt relevant und nur aus diesem Blickwinkel wird der ganze Komplex betrachtet: Die Ausweisung des Gewerbegebietes soll verhindert werden, weil die Grünfläche beibehalten werden soll. Dieses Anliegen ist zweifelsohne ein wichtiger Aspekt, auch bzw. gerade für Gemeinderat und Bürgermeister. Sie müssen aber darüber hinaus (wie bei vielen, vielen Entscheidungen) weitere Gesichtspunkte, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, berücksichtigen und eine Abwägung vornehmen. Dazu sind wir verpflichtet! Und dabei dürfen wir nicht Interessen Einzelner oder einzelner Gruppierungen in den Vordergrund stellen.

An dieser Stelle seien nur drei Aspekte genannt, die wir berücksichtigen müssen: das bestehende Optronic-Cluster, die Arbeitsplätze und die Finanzen der Stadt. Diese scheinen für die Petenten keine Rolle zu spielen, für den Gemeinderat aber schon!

• Zum Optronic-Cluster
Die Firma HENSOLDT Optronics ist in erster Linie ein Optronic-Unternehmen und gemeinsam mit dem Unternehmen Carl Zeiss Teil des bestehenden Optronic-Clusters BW. In Deutschland gibt es genau drei Optronic-Standorte: Wetzlar, Jena und Oberkochen. HENSOLDT Optronics ist mit Carl Zeiss so eng verflochten, dass sogar eine räumliche Entfernung zwischen den Werken von nur wenigen Kilometern eine enorme Beeinträchtigung dieser Zusammenarbeit und unerwünschten zusätzlichen Verkehr verursachen würde.

• Zu den Arbeitsplätzen
Hensoldt hat in Oberkochen ca. 700 Arbeitsplätze und ist damit der zweitgrößte Arbeitgeber am Ort. Für die Petenten offenbar eine unerhebliche Zahl, weil es in Oberkochen ja angeblich „genügend“ Arbeitsplätze gebe. Für Gemeinderat und Stadtverwaltung geht es hier aber um 700 Existenzen und Menschen mit ihren Familien, die ihre Kinder in Kitas, in Schulen versorgt wissen, deren Partner(innen) ebenfalls Arbeitsplätze haben. Beim Wegfall dieser Arbeitsplätze müsste jeder Einzelne sich und sein Leben und das seiner Familie komplett umstrukturieren. Kein Problem für die Gewerbegebietsgegner: „Zeiss stellt doch Leute ein.“ Findet aber ein über Fünfzigjähriger noch eine Stelle, wenn Dutzende jüngerer Konkurrenten auftreten?

• Zudem arbeiten die HENSOLDT-Mitarbeiter(innen) nicht nur hier am Ort, sie leben zum Teil auch hier, kaufen hier ein, bringen ihre Kinder in die Kitas und Schulen. Sind an anderer Stelle genügend Kita- und Schulplätze vor Ort vorhanden? Was wenn nicht? Und welche Kita, welche Schule soll dann in Oberkochen geschlossen werden, wenn wir nicht mehr genügend Kinder in den Gruppen und in den Klassen haben? Örtliche Handwerker, Gewerbetreibende, Zulieferer, Einzelhändler wären bei einem Wegzug von HENSOLDT Optronics ebenfalls betroffen! An all das muss der Gemeinderat bei seinen Entscheidungen denken.

• Zu den Finanzen
Entgegen der Behauptung aus Kreisen der Gewerbegebietsgegner ist das Uternehmen HENSOLDT Optronics ein wichtiger Steuerzahler in Oberkochen und sein Weggang wäre ein herber Schlag für die Finanzen der Stadt. Es ist kurzsichtig, ja geradezu blauäugig, sich ausschließlich auf die Firma Carl Zeiss zu verlassen. Es gab vor noch nicht allzu vielen Jahren Zeiten, als dort 1200 Leute entlassen wurden und die Gefahr der Schließung des Unternehmens bestand. Wer garantiert, dass es in Zukunft immer so gut weiterlaufen wird wie in den vergangenen fünf Jahren?

Viele derjenigen, die meinen, HENSOLDT Optronics brauche man nicht, man habe „genügend“ Arbeitsplätze, die Steuern würden ohnehin sprudeln und dabei auf das Unternehmen Carl Zeiss SMT verweisen, haben vor 21 Jahren mit den gleichen Mitteln wie heute versucht, den Neubau der Carl Zeiss SMT und das damalige Gewerbegebiet zu verhindern. Zum Teil waren es sogar dieselben Personen! Was wäre, wenn Gemeinderat und Bürgermeister damals ihren Forderungen nachgegeben hätte? Keine Carl Zeiss SMT GmbH mit über 3000 Arbeitsplätzen(!), keine Steuereinnahmen, keine Kinderbetreuung und keine Schulen vom Feinsten, kein Geld für neue Stadtplätze, kein Geld für eine neue Sporthalle, kein Geld für ein neues Hallenbad, kein Geld für teure Straßensanierungen, kein Geld zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, keine, keine, keine ….

Alles, woran wir uns in Oberkochen gewöhnt haben und was wir wie selbstverständlich in Anspruch nehmen, können wir uns nur leisten, weil wir die Steuereinnahmen der örtlichen Industrie und des Gewerbes haben: Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium mit einer Ausstattung, von der andere Kommunen nur träumen können; Kinderbetreuungseinrichtungen, Musikschule, Kinderhort, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, Stadtbibliothek, Kreativwerkstatt, ein Sportzentrum mit Freizeitbad für 38 Millionen wird gebaut, ein Schulzentrum mit Stadthalle für 25 Millionen ebenso, Wohnungen, die subventioniert werden damit sie bezahlbar sind, Straßen werden saniert und vieles mehr.

Allein für die Unterhaltung der städtischen Einrichtungen sind jährliche (!) Steuereinnahmen von 25 Millionen Euro nötig! Und dieses Geld fällt nicht vom Himmel! Es muss erarbeitet werden! Auch die Schülerinnen und Schüler, die in einer Gemeinderatssitzung meinten, man würde ihnen ihre Zukunft rauben, wenn man das Gewerbegebiet ausweisen würde, leben wie selbstverständlich in diesem Luxus und wollen sicherlich auch nicht darauf verzichten.

• Umweltschutz und Klimawende kosten Geld

Die eine Seite ist, sich für die Umwelt und die Klimawende einzusetzen und zu demonstrieren – das ist wichtig und soll hier nicht in Abrede gestellt werden. Die andere Seite ist aber, Umweltschutz und Klimawende konkret zu machen. Das wird aber sehr viel Geld kosten, das erst erwirtschaftet werden muss. Jedenfalls wird man dem Klimawandel nicht mit vielen Worten, mit Blockade und Verhinderungsstrategien oder gar einer Deindustrialisierung wichtiger Bereiche begegnen können.

Es ist einfach, Gemeinderat und Bürgermeister in eine Schublade zu stecken und sie als Naturzerstörer zu deklarieren. In Wahrheit aber gibt die Stadt Oberkochen bereits jetzt Millionenbeträge aus, um die Energie- und die Klimawende für unsere Stadt zu vollbringen: Wir bauen ein Nahwärmenetz für 7 bis 10 Millionen Euro auf, um von fossilen Energieträgern wegzukommen – allein dafür sind übrigens rund 30 bis 40 Millionen Euro an Gewerbesteuern nötig! Wie ersetzen sukzessive die Lampen im gesamten Stadtgebiet durch insektenfreundliche Leuchten, die weniger in den Himmel abstrahlen und deshalb Energie sparen. Wir machen ein energetisches Quartierskonzept. Millionen werden jährlich für Gewässerschutz, für den Schutz und die Pflege von Biotopen, Obstbaumwiesen, FFH-Flächen ausgegeben. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das wird alles von „der Stadt“ gemacht und dafür sind Gewerbesteuereinnahmen nötig.

• Zur Gemeinderatsitzung am 28. 6., in der die Vertreter(innen) der Onlinepetition ihre Statements abgaben

• Wir, Gemeinderäte und Bürgermeister, haben schon viele Bürgerinitiativen erlebt. Alle betonen, sich für ihre Stadt einzusetzen, für ein lebenswertes Oberkochen, für den Erhalt der Natur usw.. Sie alle traten in möglichst großer Personenzahl und medial gerüstet in verschiedenen Gemeinderatssitzungen auf, so auch die Vertreter(innen) der Onlinepetition.Typisch war und ist aber, dass gleich nachdem der eigene Tagesordnungspunkt erledigt ist, der Sitzungssaal verlassen wird; anderes und andere interessieren nicht. In der Sitzung am 28. Juni war es wieder so: Keinerlei Interesse an anderen, für ein lebenswertes Oberkochen wichtigen Themen. Es werden „mal eben“ 11 Millionen Euro für ein Sportzentrum und für das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum beschlossen, wofür fast 40 Millionen Euro Gewerbesteuern nötig sind. Das hat die Bürgerinitiative bzw. die Vertreter(innen) der Onlinepetition aber nicht interessiert, der größte Teil hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Sitzungssaal wieder verlassen. Kein Interesse an einem lebenswerten Oberkochen. Die allermeisten der Petenten, die sich jetzt so für Oberkochen einsetzen, hat man vorher noch nie in einer Gemeinderatsitzung gesehen!
Auch beim Bürgerdämmerschoppen am 12.7. bei dem es um umweltschonendes Wohnen in Oberkochen ging, war kein einziger der Bürgerinitiative anwesend, hier wäre der Platz für einen Austausch gewesen, hier wäre der Ort zu besprechen, wie man umweltbewusstes Wohnen, umweltbewusste Bebauung und die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum zusammenbringen kann.

• Die Petenten sagen, man solle Argumente austauschen, diskutieren. In Wirklichkeit geht es um keine Diskussion und den Austausch von Argumenten, in Wirklichkeit sind sie mit ihrer fundamentalen und kompromisslosen Forderung angetreten, das Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ zu verhindern. Da wird auch nicht über Alternativen und über Kompromisse diskutiert; das schreiben sie und das sagen sie auch. Wenn man aber eine Gegenposition oder auch nur eine andere Meinung vertritt, dann kommt reflexartig der Vorwurf, man habe nur ein Argument, und es sei rücksichtslos, dass man andere Argumente nicht berücksichtige. Viel besser wäre es dagegen, gemeinsam zu überlegen, wie man ein solches Gebiet möglichst naturverträglich bauen kann und welche Möglichkeiten es gibt, eine solche Ansiedlung optimal in die Landschaft einzubauen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Aufassung von Demokratie der Mitglieder der Bürgerinitiative, die Gemeinderat und Bürgermeister mangelndes Demokratieverständnis vorwerfen, weil sie die Forderungen nicht umsetzen und das Gewerbegebiet nicht ebenfalls verhindern wollen. Ist es nicht eher so, dass eine offensichtliche Minderheit ihre Meinung und ihre Forderungen gegen die Mehrheit partout durchsetzen wollen? Warum akzeptiert man nicht eine Abstimmung einer 84-Prozent-Mehrheit in einem frei und demokratisch gewählten Gremium, das aus vielerlei Gründen so entschieden hat? Ist dann die Demokratie „in Gefahr“, wie es aus Reihen der Bürgerinitiative hieß?

• Am Schluss einige Anmerkungen zu Behauptungen der Petenten, die ganz offensichtlich nicht stimmen:

- Die Fläche für das Gewerbegebiet ist auf Plakaten und Anzeigen übertrieben und viel zu groß eingezeichnet.
- Mittels phantasievoller aber völlig realitätsferner Fotomontagen wird suggeriert, die Kulisse der Oberkochener Kirchtürme stünde künftig direkt vor den Fabrikgebäuden – das stimmt nicht, wie ein Blick vor Ort auf die tatsächlichen Gegebenheiten zeigt.
- Es wird behauptet, bei dem geplanten Gewerbegebiet handle es sich um ein Naherholungsgebiet. Das ist falsch! Wie viele Leute hat man schon jemals gesehen, die sich auf dem Flächen längs von Bundesstraße und Bahnlinie erholt haben?
- Es wird behauptet, HENSOLDT Optronics würde ohnehin keine Steuern zahlen und daher sei ihr Wegzug kein Verlust. Das stimmt nicht! Das Unternehmen gehört zu den größten Steuerzahlern in Oberkochen! Die mit einem Wegzug verbundenen Steuerausfälle würden zu einem Problem bei der Finanzierung der Infrastruktur in Oberkochen führen.
- Auf einem Flugblatt, das auf einer Bank auf dem Rodstein angebracht wurde, steht, es entstünde „ein Industriegebiet mitten in der Stadt.“ Das stimmt nicht! Das Stammwerk der Carl Zeiss AG befindet sich „mitten in der Stadt“, aber das geplante Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ liegt abgesetzt vom Siedlungsteil jenseits von Bahn und B19.
- In einer Anzeige wird behauptet, das Gewerbegebiet sei bereits als „nicht genehmigungsfähig“ abgelehnt – auch das stimmt nicht! Ein Zielabweichungsantrag wurde nämlich noch gar nicht gestellt!
- In einem Schreiben an den Vorstand der Firma Hensoldt in Taufkirchen erweckt die Bürgerinitiative den Eindruck, breite Schichten der Oberkochener Bevölkerung stünden hinter ihren Forderungen. Obwohl heutzutage Onlinepetitionen „in“ sind und es in unserer „Click-Gesellschaft“ leicht ist, solche Petitionen zu unterstützen, haben nur rund 5% der in Oberkochen lebenden Bevölkerung teilweise anonym (!) unterschrieben. Bei einer Begehung seien laut Bürgerinitiative 51 Personen anwesend gewesen. Das sind 0,6% der Oberkochener Bevölkerung. Zieht man davon die Veranstalter der BI und ihre Familien ab, bleibt das Interesse „der Oberkochener“ doch eher bescheiden.

Peter Traub, Bürgermeister
Richard Burger für die SPD-Fraktion im Gemeinderat
Rainer Kaufmann für die CDU-Fraktion im Gemeinderat
David Sievers für die FBO-Fraktion im Gemeinderat


Rainer Kaufmann

ist Mitglied im Parlament Gemeinderat

CDU, zuletzt bearbeitet am 15.07.2021

Ich lehne ab.

Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen von SPD, CDU und FBO sowie der Stadtverwaltung Oberkochen zum geplanten Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“
Zunächst einleitend: Dass fast alle Stadträte bisher nicht in den „sozialen Medien“ reagiert haben, hat nichts mit einer Missachtung der Unterzeichner der Onlinepetition (Petenten) oder den Mitgliedern der BI zu tun, sondern ist einerseits der Tatsache geschuldet, dass auf jede Stellungnahme zahllose Reaktionen folgen, die wiederum beantwortet werden sollen, und andererseits, dass komplexe Sachverhalte umfangreiche Ausführungen erfordern, die in einer Zeit, in der viele Leute nicht mehr als fünf Zeilen lesen, diesen Rahmen sprengen. Soziale Medien und Onlineplattformen sind schlichtweg nicht dazu geeignet, komplexe Sachverhalte darzustellen und objektiv zu diskutieren, da hier eigendynamische Kommunikationsprozesse ablaufen, die eine sachliche und vertiefte Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema unmöglich machen. Die Onlinepetition ist zudem nicht darauf angelegt, mögliche Alternativen oder Kompromisse zu finden, sondern auf eine ultimative, kompromisslose Verhinderung eines Gewerbegebiets, ohne andere Aspekte in Betracht ziehen zu wollen.
Trotzdem hier eine gemeinsame Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen von SPD, CDU und FBO sowie der Stadtverwaltung Oberkochen mit dem Versuch, die komplexen Überlegungen, die der Gemeinderat anstellen muss, darzulegen.
• Ein Punkt vorneweg: Die Firma HENSOLDT Optronics ist als ehemaliger unselbständiger Geschäftsbereich des Unternehmens Carl Zeiss räumlich noch immer im Zeiss-Stammwerk untergebracht, muss aber bis Ende 2024 dort rausgehen, weil Carl Zeiss die Räumlichkeiten selbst braucht. Das sind unternehmerische Entscheidungen, die wir zu akzeptieren und nicht zu kommentieren haben.
• In der bisherigen öffentlichen Diskussion findet leider eine vereinfachende und verkürzende Polarisierung statt, der ein schlichtes Schubladendenken zugrunde liegt und die Rollen klar verteilt werden: auf der einen Seite die Guten, die die Natur um Oberkochen und das Klima retten wollen, auf der anderen Seite die Bösen, die Natur zerstören und keine Rücksicht auf nachfolgende Generationen nehmen. Ein wesentlicher Teil bleibt zumindest in der Onlinepetition auf der Strecke.

Dabei machen sich weder Stadträte noch Bürgermeister die Entscheidung einfach, für die Firma HENSOLDT Optronics eine Gewerbefläche auszuweisen. Ganz im Gegenteil: Wir nehmen die Sache und die Anliegen der Petenten sehr ernst. Das sieht man allein daran, dass von den über 100 Seiten des textlichen Bebauungsplanvorentwurfs mehr als die Hälfte der Umweltbericht bzw. die artenschutzrechtliche Prüfung einnimmt (und nicht nur vier Seiten, wie beim Ortsverein von Bündnis 90/DIE GRÜNEN). Da sind Biologen unterwegs, die im Vorfeld untersuchen, begutachten, Pflanzen und Tiere erfassen, Vögel, Reptilien, Eidechsen, Schlangen, Fledermäuse zählen, ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen und Ausgleichsmaßnahmen vorschlagen und planen.

• Für die Petenten ist ein einziger Punkt relevant und nur aus diesem Blickwinkel wird der ganze Komplex betrachtet: Die Ausweisung des Gewerbegebietes soll verhindert werden, weil die Grünfläche beibehalten werden soll. Dieses Anliegen ist zweifelsohne ein wichtiger Aspekt, auch bzw. gerade für Gemeinderat und Bürgermeister. Sie müssen aber darüber hinaus (wie bei vielen, vielen Entscheidungen) weitere Gesichtspunkte, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, berücksichtigen und eine Abwägung vornehmen. Dazu sind wir verpflichtet! Und dabei dürfen wir nicht Interessen Einzelner oder einzelner Gruppierungen in den Vordergrund stellen.

An dieser Stelle seien nur drei Aspekte genannt, die wir berücksichtigen müssen: das bestehende Optronic-Cluster, die Arbeitsplätze und die Finanzen der Stadt. Diese scheinen für die Petenten keine Rolle zu spielen, für den Gemeinderat aber schon!

• Zum Optronic-Cluster
Die Firma HENSOLDT Optronics ist in erster Linie ein Optronic-Unternehmen und gemeinsam mit dem Unternehmen Carl Zeiss Teil des bestehenden Optronic-Clusters BW. In Deutschland gibt es genau drei Optronic-Standorte: Wetzlar, Jena und Oberkochen. HENSOLDT Optronics ist mit Carl Zeiss so eng verflochten, dass sogar eine räumliche Entfernung zwischen den Werken von nur wenigen Kilometern eine enorme Beeinträchtigung dieser Zusammenarbeit und unerwünschten zusätzlichen Verkehr verursachen würde.
• Zu den Arbeitsplätzen
Hensoldt hat in Oberkochen ca. 700 Arbeitsplätze und ist damit der zweitgrößte Arbeitgeber am Ort. Für die Petenten offenbar eine unerhebliche Zahl, weil es in Oberkochen ja angeblich „genügend“ Arbeitsplätze gebe. Für Gemeinderat und Stadtverwaltung geht es hier aber um 700 Existenzen und Menschen mit ihren Familien, die ihre Kinder in Kitas, in Schulen versorgt wissen, deren Partner(innen) ebenfalls Arbeitsplätze haben. Beim Wegfall dieser Arbeitsplätze müsste jeder Einzelne sich und sein Leben und das seiner Familie komplett umstrukturieren. Kein Problem für die Gewerbegebietsgegner: „Zeiss stellt doch Leute ein.“ Findet aber ein über Fünfzigjähriger noch eine Stelle, wenn Dutzende jüngerer Konkurrenten auftreten?

• Zudem arbeiten die HENSOLDT-Mitarbeiter(innen) nicht nur hier am Ort, sie leben zum Teil auch hier, kaufen hier ein, bringen ihre Kinder in die Kitas und Schulen. Sind an anderer Stelle genügend Kita- und Schulplätze vor Ort vorhanden? Was wenn nicht? Und welche Kita, welche Schule soll dann in Oberkochen geschlossen werden, wenn wir nicht mehr genügend Kinder in den Gruppen und in den Klassen haben? Örtliche Handwerker, Gewerbetreibende, Zulieferer, Einzelhändler wären bei einem Wegzug von HENSOLDT Optronics ebenfalls betroffen! An all das muss der Gemeinderat bei seinen Entscheidungen denken.


• Zu den Finanzen
Entgegen der Behauptung aus Kreisen der Gewerbegebietsgegner ist das Uternehmen HENSOLDT Optronics ein wichtiger Steuerzahler in Oberkochen und sein Weggang wäre ein herber Schlag für die Finanzen der Stadt. Es ist kurzsichtig, ja geradezu blauäugig, sich ausschließlich auf die Firma Carl Zeiss zu verlassen. Es gab vor noch nicht allzu vielen Jahren Zeiten, als dort 1200 Leute entlassen wurden und die Gefahr der Schließung des Unternehmens bestand. Wer garantiert, dass es in Zukunft immer so gut weiterlaufen wird wie in den vergangenen fünf Jahren?

Viele derjenigen, die meinen, HENSOLDT Optronics brauche man nicht, man habe „genügend“ Arbeitsplätze, die Steuern würden ohnehin sprudeln und dabei auf das Unternehmen Carl Zeiss SMT verweisen, haben vor 21 Jahren mit den gleichen Mitteln wie heute versucht, den Neubau der Carl Zeiss SMT und das damalige Gewerbegebiet zu verhindern. Zum Teil waren es sogar dieselben Personen! Was wäre, wenn Gemeinderat und Bürgermeister damals ihren Forderungen nachgegeben hätte? Keine Carl Zeiss SMT GmbH mit über 3000 Arbeitsplätzen(!), keine Steuereinnahmen, keine Kinderbetreuung und keine Schulen vom Feinsten, kein Geld für neue Stadtplätze, kein Geld für eine neue Sporthalle, kein Geld für ein neues Hallenbad, kein Geld für teure Straßensanierungen, kein Geld zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, keine, keine, keine ….

Alles, woran wir uns in Oberkochen gewöhnt haben und was wir wie selbstverständlich in Anspruch nehmen, können wir uns nur leisten, weil wir die Steuereinnahmen der örtlichen Industrie und des Gewerbes haben: Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium mit einer Ausstattung, von der andere Kommunen nur träumen können; Kinderbetreuungseinrichtungen, Musikschule, Kinderhort, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, Stadtbibliothek, Kreativwerkstatt, ein Sportzentrum mit Freizeitbad für 38 Millionen wird gebaut, ein Schulzentrum mit Stadthalle für 25 Millionen ebenso, Wohnungen, die subventioniert werden damit sie bezahlbar sind, Straßen werden saniert und vieles mehr.

Allein für die Unterhaltung der städtischen Einrichtungen sind jährliche (!) Steuereinnahmen von 25 Millionen Euro nötig! Und dieses Geld fällt nicht vom Himmel! Es muss erarbeitet werden! Auch die Schülerinnen und Schüler, die in einer Gemeinderatssitzung meinten, man würde ihnen ihre Zukunft rauben, wenn man das Gewerbegebiet ausweisen würde, leben wie selbstverständlich in diesem Luxus und wollen sicherlich auch nicht darauf verzichten.


• Umweltschutz und Klimawende kosten Geld

Die eine Seite ist, sich für die Umwelt und die Klimawende einzusetzen und zu demonstrieren – das ist wichtig und soll hier nicht in Abrede gestellt werden. Die andere Seite ist aber, Umweltschutz und Klimawende konkret zu machen. Das wird aber sehr viel Geld kosten, das erst erwirtschaftet werden muss. Jedenfalls wird man dem Klimawandel nicht mit vielen Worten, mit Blockade und Verhinderungsstrategien oder gar einer Deindustrialisierung wichtiger Bereiche begegnen können.

Es ist einfach, Gemeinderat und Bürgermeister in eine Schublade zu stecken und sie als Naturzerstörer zu deklarieren. In Wahrheit aber gibt die Stadt Oberkochen bereits jetzt Millionenbeträge aus, um die Energie- und die Klimawende für unsere Stadt zu vollbringen: Wir bauen ein Nahwärmenetz für 7 bis 10 Millionen Euro auf, um von fossilen Energieträgern wegzukommen – allein dafür sind übrigens rund 30 bis 40 Millionen Euro an Gewerbesteuern nötig! Wie ersetzen sukzessive die Lampen im gesamten Stadtgebiet durch insektenfreundliche Leuchten, die weniger in den Himmel abstrahlen und deshalb Energie sparen. Wir machen ein energetisches Quartierskonzept. Millionen werden jährlich für Gewässerschutz, für den Schutz und die Pflege von Biotopen, Obstbaumwiesen, FFH-Flächen ausgegeben. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das wird alles von „der Stadt“ gemacht und dafür sind Gewerbesteuereinnahmen nötig.

• Zur Gemeinderatsitzung am 28. 6., in der die Vertreter(innen) der Onlinepetition ihre Statements abgaben

Wir, Gemeinderäte und Bürgermeister, haben schon viele Bürgerinitiativen erlebt. Alle betonen, sich für ihre Stadt einzusetzen, für ein lebenswertes Oberkochen, für den Erhalt der Natur usw.. Sie alle traten in möglichst großer Personenzahl und medial gerüstet in verschiedenen Gemeinderatssitzungen auf, so auch die Vertreter(innen) der Onlinepetition.Typisch war und ist aber, dass gleich nachdem der eigene Tagesordnungspunkt erledigt ist, der Sitzungssaal verlassen wird; anderes und andere interessieren nicht. In der Sitzung am 28. Juni war es wieder so: Keinerlei Interesse an anderen, für ein lebenswertes Oberkochen wichtigen Themen. Es werden „mal eben“ 11 Millionen Euro für ein Sportzentrum und für das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum beschlossen, wofür fast 40 Millionen Euro Gewerbesteuern nötig sind. Das hat die Bürgerinitiative bzw. die Vertreter(innen) der Onlinepetition aber nicht interessiert, der größte Teil hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Sitzungssaal wieder verlassen. Kein Interesse an einem lebenswerten Oberkochen. Die allermeisten der Petenten, die sich jetzt so für Oberkochen einsetzen, hat man vorher noch nie in einer Gemeinderatsitzung gesehen!

• Die Petenten sagen, man solle Argumente austauschen, diskutieren. In Wirklichkeit geht es um keine Diskussion und den Austausch von Argumenten, in Wirklichkeit sind sie mit ihrer fundamentalen und kompromisslosen Forderung angetreten, das Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ zu verhindern. Da wird auch nicht über Alternativen und über Kompromisse diskutiert; das schreiben sie und das sagen sie auch. Wenn man aber eine Gegenposition oder auch nur eine andere Meinung vertritt, dann kommt reflexartig der Vorwurf, man habe nur ein Argument, und es sei rücksichtslos, dass man andere Argumente nicht berücksichtige. Viel besser wäre es dagegen, gemeinsam zu überlegen, wie man ein solches Gebiet möglichst naturverträglich bauen kann und welche Möglichkeiten es gibt, eine solche Ansiedlung optimal in die Landschaft einzubauen.

Auch beim Bürgerdämmerschoppen am 12.7. bei dem es um umweltschonendes Wohnen in Oberkochen ging, war kein einziger der Bürgerinitiative anwesend, hier wäre der Platz für einen Austausch gewesen, hier wäre der Ort zu besprechen, wie man umweltbewusstes Wohnen, umweltbewusste Bebauung und die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum zusammenbringen kann.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Aufassung von Demokratie der Mitglieder der Bürgerinitiative, die Gemeinderat und Bürgermeister mangelndes Demokratieverständnis vorwerfen, weil sie die Forderungen nicht umsetzen und das Gewerbegebiet nicht ebenfalls verhindern wollen. Ist es nicht eher so, dass eine offensichtliche Minderheit ihre Meinung und ihre Forderungen gegen die Mehrheit partout durchsetzen wollen? Warum akzeptiert man nicht eine Abstimmung einer 84-Prozent-Mehrheit in einem frei und demokratisch gewählten Gremium, das aus vielerlei Gründen so entschieden hat? Ist dann die Demokratie „in Gefahr“, wie es aus Reihen der Bürgerinitiative hieß?

• Am Schluss einige Anmerkungen zu Behauptungen der Petenten, die ganz offensichtlich nicht stimmen:

- Die Fläche für das Gewerbegebiet ist auf Plakaten und Anzeigen übertrieben und viel zu groß eingezeichnet.
- Mittels phantasievoller aber völlig realitätsferner Fotomontagen wird suggeriert, die Kulisse der Oberkochener Kirchtürme stünde künftig direkt vor den Fabrikgebäuden – das stimmt nicht, wie ein Blick vor Ort auf die tatsächlichen Gegebenheiten zeigt.
- Es wird behauptet, bei dem geplanten Gewerbegebiet handle es sich um ein Naherholungsgebiet. Das ist falsch! Wie viele Leute hat man schon jemals gesehen, die sich auf dem Flächen längs von Bundesstraße und Bahnlinie erholt haben?
- Es wird behauptet, HENSOLDT Optronics würde ohnehin keine Steuern zahlen und daher sei ihr Wegzug kein Verlust. Das stimmt nicht! Das Unternehmen gehört zu den größten Steuerzahlern in Oberkochen! Die mit einem Wegzug verbundenen Steuerausfälle würden zu einem Problem bei der Finanzierung der Infrastruktur in Oberkochen führen.
- Auf einem Flugblatt, das auf einer Bank auf dem Rodstein angebracht wurde, steht, es entstünde „ein Industriegebiet mitten in der Stadt.“ Das stimmt nicht! Das Stammwerk der Carl Zeiss AG befindet sich „mitten in der Stadt“, aber das geplante Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ liegt abgesetzt vom Siedlungsteil jenseits von Bahn und B19.
- In einer Anzeige wird behauptet, das Gewerbegebiet sei bereits als „nicht genehmigungsfähig“ abgelehnt – auch das stimmt nicht! Ein Zielabweichungsantrag wurde nämlich noch gar nicht gestellt!
- In einem Schreiben an den Vorstand der Firma Hensoldt in Taufkirchen erweckt die Bürgerinitiative den Eindruck, breite Schichten der Oberkochener Bevölkerung stünden hinter ihren Forderungen. Obwohl heutzutage Onlinepetitionen „in“ sind und es in unserer „Click-Gesellschaft“ leicht ist, solche Petitionen zu unterstützen, haben nur rund 5% der in Oberkochen lebenden Bevölkerung teilweise anonym (!) unterschrieben. Bei einer Begehung seien laut Bürgerinitiative 51 Personen anwesend gewesen. Das sind 0,6% der Oberkochener Bevölkerung. Zieht man davon die Veranstalter der BI und ihre Familien ab, bleibt das Interesse „der Oberkochener“ doch eher bescheiden.

Peter Traub, Bürgermeister
Richard Burger für die SPD-Fraktion im Gemeinderat
Rainer Kaufmann für die CDU-Fraktion im Gemeinderat
David Sievers für die FBO-Fraktion im Gemeinderat


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