Liebe Initiatoren,

aus folgenden Gründe habe ich für das Konzept gestimmt:

1. Wir legten immer viel Wert auf Familienfreundlichkeit, viele haben ihren Urlaub aufgebraucht und Vereisen heuer nicht. Junge Erwachsene können an den See, Jugendliche bis 18 haben aber oftmals nicht die Möglichkeit des Autos. Hier würde sich die Freibadöffnung anbieten.

2. Wie in der Zeitung berichtet, sollten landkreisweit einheitliche Lösungen angestrebt werden.

3. Schwimmen unter Aufsicht ist für Jugendliche besser als ohne Aufsicht.

4. Corona ist noch lange nicht vorbei, die Seen werden wohl kaum auf Abstandsregeln zu kontrollieren sein.

5. Die Lockerungen, die seit Mitte/Ende Juni in Kraft sind, hätten eine ausreichende Besucherzahl ermöglicht, denn nahezu alle Gerätschaften hätten geöffnet werden können. Von bisher ca. 6,00 € die je Besucher zugeschossen werden, wären es nunmehr ca 8,00 - 9,00 € gewesen, bei gutem Wetter und guter Auslastung, der vollständigkeithalber erwähnt. Bei schlechtem Wetter wären es mehr.

Zwar verstehe auch ich das Argument der Kosten, welches durchaus legitim ist. Hier hat es jedoch für mich nicht überwogen. Die jetzigen Corona-Regeln erlaubten trotzdem einen großen Badespaß meines Erachtens.

6. Schwimmen ist insbesondere auch für den einen oder anderen für die Gesundheit oder den Schulabschluss wichtig, oder für den einen oder anderen Verein. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Tatsache, dass im Winter mit einer zweiten Welle zu rechnen ist, wird das Hallenbad nach meinem Dafürhalten nicht geöffnet werden können. Zumal hier nur etwa 20-30 Personen hineinkönnen und das Virusübertragungsrisiko bei weitem erhöht ist, da es geschlossene Räume sind.

Dies waren die wichtigsten Gründe.

Herzlichen Dank, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich hier zu äußern.
Bei aller Emotionalität dieses Themas habe ich mich sehr bemüht Fakten zu sammeln und schlussendlich zu bewerten.

Es gibt drei Kennzahlen, die Sie alle auch in der Presse entnehmen konnten.

1. Das Defizit bei normalem Betrieb, in etwa 220.000 EURO
2. Das Defizit, wenn Mitte Juli geöffnet wird, etwa 360.000 EURO
3. Das Defizit, wenn nicht geöffnet wird, etwa 150.000 EURO

Die Besucherzahlen können auf der Homepage der Freizeit GmbH jederzeit eingesehen werden und sind transparent dargestellt. Nimmt man von 2013 an bis 2018 die Durchschnittswerte kommt man zu folgendem Ergebnis.

1. Das Defizit bei normalem Betrieb ist liegt pro Besucher aufgerundet bei 6 EURO
2. Das Defizit, wenn Mitte Juli geöffnet wird. Sollten, und das ist sehr großzügig gerechnet, etwa 75% der Besucher vom Durchschnitt der letzten Jahre kommen.
a. Dann würde dieses Defizit bei 24 EURO pro Besucher liegen.

Im Verglich sieht man also, das Defizit wäre, wenn wir mitte Juli öffnen wollten, mindestens viermal höher als im Durchschnitt, und dass trotz 75ig-Prozentiger Besucheranzahl wie im Durchschnitt.

Meiner Meinung nach ist das nicht mehr verhältnismäßig und nehme ebenso die Initiatoren der Petition beim Wort, Keine Freibadöffnung um jeden Preis.

Für mich sind sicher nicht nur die Zahlen ausschlaggebend, bei einem so großen Unterschied, im Defizit pro Besucher, aber schwerwiegend.

Ich bin absolut der Meinung, dass die letzten großen Lockerungen, dem Badespaß nicht mehr groß eingeschränkt hätten. Da gebe ich Ihnen völlig recht.

Ich habe in den vergangenen Diskussionen immer wieder betont, dass uns bei diesem Thema die Zeit davonläuft. Umso später man das Freibad öffnet umso höher ist das Defizit, umgerechnet auf den einzelnen Besucher. Eine Öffnung im Juni, dem habe ich auch zugestimmt, wäre sinnvoller gewesen.

Abschließend bedanke ich mich bei den Initiatoren, dass sie dieses Werkzeug für eine lebendige Demokratie genutzt haben. Und lade Sie gleichzeitig ein sich weiterhin für Neunburg einzusetzen.

Grüße und bleiben Sie gesund.
Thomas Albang