5.881 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Landtag von Baden-Württemberg
Wir fordern die dauerhafte finanzielle Unterstützung der Forschungs- und musealen Vermittlungsorte des Welterbes "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" durch die Landesregierung Baden-Württemberg.
Forschungsgrabungen der Universität Tübingen in den Höhlen der Schwäbischen Alb haben über mehrere Generationen weltweit einmalige Belege für die Entstehung von Kunst und Musik geliefert und spielen eine zentrale Rolle bei der Frage, was - im evolutionären Sinne - den modernen Mensch ausmacht. Aus diesem Grund verlieh das Welterbekomitee der UNESCO im Jahre 2017 sechs Höhlen im Ach- und Lonetal Weltkulturerbestatus. Neben dem Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren als baden-württembergischem Schwerpunktmuseum können Besucher den Archäopark Vogelherd in Niederstotzingen und das Eiszeitstudio Hohle Fels in Schelklingen besuchen. Die wissenschaftliche Leitung dieser Einrichtungen obliegt seit deren Gründungen der Universität Tübingen. Da die drei betroffenen Gemeinden, Blaubeuren und Schelklingen im Achtal sowie Niederstotzingen im Lonetal klein sind, können sie ohne Unterstützung des Landes Baden-Württemberg diese Einrichtungen nicht auf Dauer finanzieren und aufrechthalten. Im Moment steht der Archäopark Vogelherd trotz guter Besucherzahlen kurz vor seiner endgültigen Schließung am 6. November 2022. Dieses Problem ist zwar seit zwei Jahren bekannt, allerdings wurde bislang von der Landesregierung keine tragfähige Lösung vorgestellt. Das mittlerweile öffentlich gewordene Angebot des Landes (35 TEUR p.a. mit gewisser personellen Unterstützung) ist völlig unzureichend und keine tragfähige Lösung; ferner ist der Hohle Fels in Schelklingen überhaupt nicht einbezogen. Es ist daher kaum vorstellbar, dass dieses Angebot für den Fortbestand des Archäoparks zielführend sein kann. Die Entscheidung hierüber trifft ausschließlich der Gemeinderat der Stadt Niederstotzingen.
Die Funde, welche die Entstehung von Kunst und Musik in der Menschheitsgeschichte belegen, stellen ein außergewöhnliches Alleinstellungsmerkmal Baden-Württembergs dar. Daraus ergibt sich jedoch gleichzeitig eine bedeutende Verpflichtung des Landes, wie von Ministerpräsident Kretschmann bei den UNESCO Feierlichkeiten 2017 zu Recht festgehalten wurde:
„Lassen wir uns heute offiziell als Erben in die Pflicht nehmen, den Kulturschatz zu bewahren, der tausende Jahre überdauert hat.“
Dieser Verpflichtung folgend rufen die Unterzeichnenden die Landesregierung auf, den Archäopark Vogelherd und die anderen Einrichtungen im Ach- und Lonetal im gleichen Maße zu unterstützen, wie dies die betroffenen Gemeinden, unterstützende Vereine und private Spender schon bisher getan haben. Nur dann kann sichergestellt werden, dass diese einzigartigen Fundplätze und musealen Einrichtungen dauerhaft für die lokale und weltweite Öffentlichkeit zugänglich bleiben.
Da die Landesregierung derzeit den Haushalt für die Jahre 2023 und 2024 berät, hat dieses Thema eine hohe Dringlichkeit.
Wie von der UNESCO am 09. Juli 2017 festgehalten wurde, besitzen diese Höhlen im Ach- und Lonetal und die archäologischen Funde, die daraus stammen, „herausragende universale Bedeutung“ für die gesamte Menschheit! Eine Vernachlässigung dieser Verantwortung würde den guten und hart erarbeiteten Ruf Baden-Württembergs im Bereich von Wissenschaft und Kultur nachhaltig beschädigen und zugleich das kulturelle Interesse und die Bedürfnisse der Bevölkerung missachten.
Begründung
Es geht um den Erhalt und die Präsentation der Inhalte des UNESCO-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“. Dieses Welterbe wurde offiziell vom Komitee der UNESCO am 09.07.2017 in Krakau einstimmig beschlossen und bestätigt. Dieser Kulturschatz soll für die gesamte Menschheit erhalten und präsentiert werden. Die Zugänglichkeit zu diesem Welterbe und dessen museale Vermittlung stehen im Mittelpunkt. Durch diese museale Vermittlung des Welterbes werden die ältesten Kunstwerke und Musikinstrumente der Menschheit der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ursprünge von Kunst, Musik und Religion lagen lange im Dunkel der Geschichte. Ohne den Erhalt der Forschungs- und musealen Vermittlungsinstitutionen wird die Bedeutung dieses weltweit einmaligen Kulturschatzes für die Öffentlichkeit verloren gehen.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
07.10.2022
Petition endet:
31.12.2022
Region:
Baden-Württemberg
Kategorie:
Kultur
Neuigkeiten
-
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 24.04.2024Liebe Unterstützende,
schlechte Nachrichten: Der Petitionsausschuss hat über das Anliegen der Petition beraten. Der Petition konnte nicht entsprochen werden. Die Stellungnahme finden Sie im Anhang.
Beste Grüße
das openPetition-Team -
Rückmeldung des Ausschusses
am 04.05.2023Liebe Unterstützende,
das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen 17/02026 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren. -
Petition eingereicht - Danke für die Unterstützung!
am 21.04.2023
openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss von Baden-Württemberg eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.
Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petenten, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.
Mit besten Grüßen,
das Team von openPetition
Debatte
Der Archäopark macht Steinzeit erlebbar. Es ist ein Ort von kulturhistorischer Bedeutung für die Menschheit- für mich ist dieser einmalige Park ein schützens- und erhaltenswertes Denkmal für zukünftige Generationen.
Noch kein CONTRA Argument.