Niedersachsens Grundschulen sind verlässlich, d. h. für alle Schülerinnen und Schüler ist ein täglich mindestens fünf Zeitstunden umfassendes Schulangebot sichergestellt. Für die Schüler und Schülerinnen der Klassen 1 und 2 wird dabei die verpflichtende Stundentafel ergänzt durch ein Betreuungsangebot. Geeignete Betreuungskräfte ergänzen durch ein vielfältiges Angebot (beispielsweise aus den Bereichen Sport, Kreativität, Spiel) das schulische Lernen. Die Schulen erstellen ein Vertretungskonzept, um Unterrichtsausfälle zu vermeiden und bekommen die Möglichkeit, hierfür auf eine Vertretungsreserve zuzugreifen.
Beginnend mit dem Schuljahr 1999/2000 ermöglichte dieses Angebot den Familien einen verlässlichen, planbaren Schultag und Schule wurde für die jüngsten Beteiligten, die Grundschulkinder, zu einem verlässlichen Lebensraum. Ausgenommen wurden die Schülerinnen und Schüler die aufgrund eines Unterstützungsbedarfs im Bereich der Sprache eine Förderschule besuchen. Diesen Kindern wird die verlässliche Entwicklungsumgebung nicht ermöglicht. Im Landkreis Vechta hat man diese Benachteiligung gesehen und ist zu Gunsten der Lehrkräfte, Eltern und vor allem der Schülerinnen und Schüler immer wieder eingesprungen und hat die Finanzierung der Betreuungskräfte freiwillig übernommen. Dennoch ist dies nicht die Aufgabe einer Kommune, die mit den Beträgen sicherlich auch noch andere wertvolle Projekte unterstützen könnte, sondern Pflichtaufgabe des Landes Niedersachsen.
Wohlwollend gehen wir davon aus, dass dieser Misstand im niedersächsischen Kultusministerium schlichtweg übersehen wurde und somit schnellstmöglich eine Änderung angestrebt werden wird. Auf das Recht der Verlässlichkeit für alle Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter weisen wir mit dieser Petition hin und fordern zugleich dieses Recht mit dieser Petition ein.