204 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Bayerischer Landtag
An den Ministerpräsident und den Gesundheitsminister des Freistaates Bayern sowie an die Mitglieder des Bayerischen Landtags.
Schützen Sie unsere Krankenhäuser vor Schließung und Privatisierung. Sichern Sie die wohnortnahe Versorgung und stärken Sie die Pflege. Als Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der nachfolgenden Petition nach Artikel 115 der Bayerischen Verfassung und Artikel 1 ff des Bayerisches Petitionsgesetz fordern wir Sie auf:
1.) Klinikschließungen und Privatisierungen müssen gestoppt werden. Die bayerische Krankenhausplanung muss bedarfsorientiert und wohnortnah organisiert werden. Dazu gehören insbesondere notfallmedizinische Einrichtungen sowie Geburts- und Kinderklinken.
2.) Der Erhalt kommunaler und gemeinnütziger Krankenhäuser muss garantiert werden. Dazu wird ein bayerischer Fond mit einem jährlichen Budget von 1 Milliarde Euro eingerichtet. Zudem wird ein kommunaler Klinikverbund gegründet und die Rückführung privatisierter Krankenhäuser in öffentliches Eigentum organisiert.
3.) Unsere Klinken müssen fit sein und vor der Insolvenz geschützt werden. Dazu wird die Verdopplung des Budgets für Krankenhausinvestitionen in Bayern auf mindestens 1,3 Milliarden Euro jährlich beschlossen.
4.) Die Patientenverbände müssen verbindlich einbezogen und Mitglieder im Ausschuss für Krankenhausplanung werden. Die betroffene Bevölkerung muss umfassend beteiligt werden. Über das Leistungsangebot und die Schließung von Krankenhäusern und Fachabteilungen dürfen weder Kostendruck noch politische Hinterzimmer entscheiden.
5.) Der Freistaat muss sich für eine bessere Bezahlung und für eine bedarfsgerechte Personalbemessung in der Pflege einsetzen, damit wieder mehr Fachkräfte in ihren erlernten Beruf zurückkehren. Es braucht endlich wieder mehr Pflegekräfte in den Kliniken.
Erstunterzeichner:innen:
Adelheid Rupp, Spitzenkandidatin
Kathrin Flach Gomez, Landessprecherin und Mitglied Verwaltungsrat Klinikum Nürnberg
Ates Gürpinar, Mitglied des Bundestags und Mitglied im Gesundheitsausschuss
Jan Urbanczyk, Notfallsanitäter
Evelyn Schötz, Altenpflegerin
Titus Schüller, Mitglied Verwaltungsrat Bezirkskliniken Mittelfranken
Mechthild Greim, Dip. Sozialarbeiterin
Rudolf Kreuzeder, Altenpfleger
Lukas Eitel, Direktkandidat Erlangen-Stadt
Michael Christian Riesch, Pharmazeutisch-technischer Assistent
Michaela Dietrich, Gesundheits- und Krankenpflegerin
Cora Wolf, Logopädin
Zora Schildbach, Fach-Krankenschwester und Personalrat Bezirksklinikum Ansbach
Christian Wiedeman, Gesundheits- und Krankenpfleger
Andreas Adrian, Kreisrat
Thomas Wipper; Heilerziehungspfleger
Antje Hauptmann, Krankenschwester und Personalrätin
Xenia Münderlein, Pflegefachfrau
Anna Schwantner, Pflegefachfrau i.A.
Arne Schmitt, Altenpfleger
Christian Ohla, Gesundheits- und Krankenpfleger
Rebecca Selz, Gesundheits- und Krankenpflegerin
Leon Fäth, Pflegefachmann i.A.
Elisabeth Osiander, Altenpflegerin
Doris Dörnhöfer, Kauffrau im Gesundheitswesen und Rettungsassistentin i.R.
Jörg Jovy, Medizinjournalist
Nicole Richter, Medizinisch-Technische Assistentin
Medardo Ernesto Gómez Centeno, Oberarzt für Innere Medizin
Susanne Brey, Pflegefachkraft, Wohnbereichsleitung und stllv. Pflegedienstleitung
Arina Wolf, Gewerkschaftssekretärin ver.di
Stefanie Kirchner, Gesundheits- und Krankenpflegerin
Dr. med. Bernd Hartz, Facharzt für Kinder - und Jugendmedizin
Uwe Schildbach, langjährig Beschäftiger im Pflege- und Erziehungsdienst der Bezirkskliniken Mittelfranken, Verdi-Vertrauensmann und Personalrat a.D.
Florian Baum
Diese Petition wird unterstützt von DIE LINKE, mut und vielen Einzelpersonen.
Begründung
Die Mehrzahl der bayerischen Krankenhäuser schreibt inzwischen rote Zahlen, immer mehr Krankenhäuser in Bayern sind von Schließung, Teilschließung oder Privatisierung bedroht. Die Kommunen sind vielerorts mit den Schulden überfordert.
Bayerische Staatsregierung kommt ihrer Unterhaltspflicht nicht nach!
Gesetzlicher Auftrag jeder Landesregierung ist es, die Krankenhäuser durch die Finanzierung ihrer Investitionen bei Neuanschaffungen, Umbauten, Modernisierungen etc. abzusichern. Diesem Auftrag kommt die bayerische Staatsregierung seit Jahren nicht ausreichend nach. Die Kliniken müssen wesentlich mehr in den Erhalt und den Ausbau ihrer Infrastruktur investieren, als sie vom Freistaat Bayern als Zuweisungen erhalten.
Gelder der Krankenversicherung werden zweckentfremdet!
Die unzureichende finanzielle Unterstützung seitens der bayerischen Staatsregierung hat zur Folge, dass die Krankenhäuser in erheblichem Maße ihre Investitionen aus eigenen Ressourcen finanzieren müssen. Diese Ressourcen setzen sich größtenteils aus Versichertengeldern der Krankenkassen zusammen. Es handelt sich um Mittel, die eigentlich für die direkte Versorgung der Patientinnen und Patienten bestimmt sind, jedoch von den Krankenhäusern zweckentfremdet werden müssen. Diese Gelder fehlen für ausreichend Pflegepersonal, angemessener Entlohnung der Beschäftigten und umfassend hochwertiger Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Fast alle Klinken schreiben rote Zahlen!
Schon 2018 verzeichnete 54 Prozent der Kliniken in Bayern finanzielle Defizite, und in den vergangenen Jahren hat sich die Lage weiter verschlechtert (https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-muenchen-noch-mehr-bayerische-kliniken-im-minus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200221-99-05719). Aktuell rechnen fast 90 Prozent der Kliniken mit einem spürbaren Defizit in diesem Jahr (https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/71-Prozent-der-Kliniken-in-Bayern-mit-roten-Zahlen-im-vergangenen-Jahr-437846.html).
Gefährliche Folge: Schlechtere Versorgung der Bevölkerung!
Die mangelnde und verzögerte Investitionsförderung unserer Krankenhäuser durch die bayerische Landesregierung hat zur Folge, dass Klinken oder Abteilungen geschlossen werden und dass die gewinnorientierte Übernahme von Krankenhäusern beschleunigt wird. Vor 30 Jahren waren nur 8 Prozent der Krankenhausbetten in Bayern in Privatkliniken (Seite 58, https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Studien/Studien_1-22_Krankenhausplanung_2te_korr_Aufl_web.pdf), während es heute bereits 18 Prozent sind – und dieser Trend setzt sich fort(Seite 312, https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2023/03/2023_bayerischer-krankenhausplan.pdf). Diese privaten Krankenhauskonzerne konzentrieren sich vorwiegend auf lukrative Bereiche, anstatt die Versorgung der gesamten Bevölkerung im Blick zu haben. Diese Entwicklung muss gestoppt werden.
Unsere Krankenhäuser jetzt retten!
Die Staatsregierung hat die gesetzliche Verpflichtung und Verantwortung für die Krankenhausplanung in Bayern. Das bedeutet auch, dass sie finanziell in der Pflicht steht. Die Krankenhausplanung muss eine wohnortnahe Basisversorgung sicherstellen. Wenn die Landesregierung Schließungen von Krankenhäusern zulässt, kommt sie ihrer Verantwortung nicht nach.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
29.08.2023
Petition endet:
28.11.2023
Region:
Bayern
Kategorie:
Gesundheit
Neuigkeiten
-
Rückmeldung des Ausschusses
am 08.04.2024Liebe Unterstützende,
das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen GP.0052.19 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren.
Mit besten Grüßen
das Team von openPetition -
Petition eingereicht - Danke für die Unterstützung!
am 04.04.2024
Liebe Unterstützende,
openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss von Bayern eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und Informationen transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.
Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petitions-Startenden dabei, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.
Mit besten Grüßen
das Team von openPetition -
Änderungen an der Petition
am 04.09.2023
Debatte
Wenn die Fahrt zum nächsten Krankenhaus länger wird, sind Rettungswägen länger gebunden und es gibt jetzt schon zu wenig Personal in dem Bereich. Wir brauchen die Krankenhäuser
Noch kein CONTRA Argument.