508 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Stiftungsrat & Vorstand der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach und die politischen Verantwortungsträger_innen
Wir wollen Sie in der gegenwärtigen Situation auf ein Verfahren aufmerksam machen, das eine wichtige Kulturinstitution der Stadt Eisenach betrifft und welches wir für bedenkenswert halten.
Durch die ab der Spielzeit 2021/22 wieder eingeführte Doppelintendanz der Theater Meiningen und Eisenach kam es – für die MitarbeiterInnen des Landestheaters Eisenach völlig unvorhersehbar – zu einer Welle an Nichtverlängerungen durch die neue Leitung rund um den neuen Intendanten. In der Sparte Junges Schauspiel erhielten die Leitung (Schauspieldirektion und Dramaturgie), sowie das Ensemble, bestehend aus 6 SchauspielerInnen, eine Nichtverlängerung, die das Arbeitsverhältnis effektiv zum Sommer 2021 hin beendet. 2 weitere Mitarbeiterinnen aus anderen Bereichen werden ebenfalls nicht verlängert. Das Ballettensemble bleibt von diesen Personalentscheidungen unberührt.
An öffentlich geförderten Theatern gehen mit einem Intendanzwechsel häufig Nichtverlängerungen aus künstlerischen Gründen einher. Wir sind uns dieser Praxis bewusst. Dennoch stellt sich dringend die Frage, inwiefern es sozial vertretbar und gerechtfertigt ist, in Zeiten einer globalen Pandemie an diesem Prinzip festzuhalten.
Der gesamte Kulturbetrieb wurde von den Beschränkungen der letzten Monate hart getroffen und blickt ungewiss in die Zukunft. Es ist für die Künstlerinnen und Künstler in dieser Situation ungleich schwerer, eine neue Anstellung zu finden. Verschärft wird die Situation durch die Brände am Landestheater, die Aufführungen auf der Bühne bis auf Weiteres unmöglich machen. So wird dem Schauspiel-Ensemble zusätzlich die Möglichkeit genommen, wie sonst üblich potentiell interessierte Arbeitgeber zu Vorstellungen einzuladen und von ihrem Spiel auf der Bühne zu überzeugen.
Der neue Intendant nahm trotz mehrfacher Einladung nicht die Gelegenheit wahr, das Junge Schauspiel auf der Bühne zu erleben und sich so einen Eindruck über die künstlerischen Qualitäten des Ensembles zu verschaffen. Eine fachliche Begründung auf künstlerischer Basis für die Nichtverlängerungen konnte so nicht zustande kommen; es handelte sich um einen bürokratischen Akt ohne Interesse an den davon betroffenen Personen.
An der Entscheidung der Nichtverlängerungen im Jungen Schauspiel hängen persönliche Schicksale und Existenzen, nicht nur der direkt Betroffenen, sondern auch deren Familien. Die Unvorhersehbarkeit dieser Entscheidung betrifft einige der SpielerInnen in besonderer Weise, da mitunter erst kürzlich neue Mietverträge geschlossen und Lebensmittelpunkte mit der Aussicht auf eine längere Beschäftigung am Landestheater verlegt wurden.
Wir appellieren an die Entscheidungsträger, sich der Vorgänge konkret im Hinblick auf die aktuelle Ausnahmesituation bewusst zu werden und deren Vertretbarkeit zu überdenken. Eine Verlängerung der bestehenden Verträge um eine Spielzeit ist vor diesem Hintergrund doch ein zumutbarer Weg, um zum einen die Existenzsorgen der Betroffenen zu mindern und zum anderen die Zeit nutzen zu können, sich von deren künstlerischem Potential zu überzeugen.
Begründung
Eine wichtige kulturelle Institution in Eisenach wird einmal mehr in ihrer Position geschwächt. Am Landestheater Eisenach gibt es gerade im Bereich des (jungen) Schauspiels eine ungewöhnlich hohe Fluktuation, die eine Identifikation des Publikums mit dem Theater zuweilen erschwerte. Endlich entstand in den letzten Spielzeiten das Gefühl, hier sei in der Sparte Junges Schauspiel ein Team zusammen gekommen, das bestrebt war, den Austausch mit Publikum und anderen Institutionen nachhaltig zu beleben und das Stadtleben mit innovativen Konzepten zu bereichern. Unter anderem entstand so ein Kontakt zwischen Landestheater und dem freien Theater am Markt, der vorher nicht existierte und der von beiden Seiten als äußerst fruchtbar und produktiv wahrgenommen wird. All diese Bemühungen werden durch den erneuten Personalwechsel im Keim erstickt. Dies ist nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für die Stadt Eisenach und ihre kulturelle Landschaft unfassbar schade.
Zudem sollte es gerade in der aktuellen Corona-Lage darum gehen, kooperativ und sozial zu handeln und nicht darum, Menschen nicht zu verlängern. Wir erhoffen uns durch diese Petition ein Zeichen der Solidarität der Eisenacher_innen mit den Schauspieler_innen ihres Theaters.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 19.12.2021Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Änderungen an der Petition
am 19.11.2020 -
Änderungen an der Petition
am 19.11.2020
Debatte
Es ist ein strukturelles & systemisches Problem: Die Alleinherrschaft der Indentanz, der Normalvertrag Solo, usw.