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Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Thomas Kufen, Rat der Stadt Essen, Beigeordnerter Martin Harter
Die GE-WO Osterfelder Wohnungsgenossenschaft eG plant den Abriss von sechs Häusern (Angerstraße 17-29) unmittelbar links des abgebildeten markanten Torbogens, das Symbol der 100-jährigen Eyhof-Siedlung in Essen-Stadtwald. Damit würde ein wesentlicher Teil der prägnanten Siedlungs-Symmetrie zerstört werden.
An deren Stelle plant die GE-WO einen gegenüber den Siedlungsbauten völlig stilwidrigen Neubaukomplex. Dieser soll zu einer maximalen, lückenlosen Verdichtung der Bebauung mit erheblicher Vergrößerung der Baukörper in Breite, Länge und Höhe gegenüber den bisherigen für die Siedlung typischen Bauten führen. Grünflächen und Luftzufuhrräume würden vernichtet, von dem destruktiven Eingriff in eine bauhistorisch und stadtgeschichtlich bedeutsame Siedlung Essens ganz abgesehen.
Deswegen fordern wir:
Der Rat der Stadt Essen möge beschließen, die Eyhof-Siedlung gemäß §172 BauGB unter Erhaltungsschutz zu stellen.
Dies hatte die Bezirksvertretung II bereits am 27. August 2020 mehrheitlich beschlossen, um den Abriss eines wesentlichen Teils der Siedlung zu verhindern. Zitat:
„Die Bezirksvertretung II spricht sich für den Erhalt der Eyhofsiedlung aus und bittet die im Rat der Stadt Essen vertretenen Fraktionen mehrheitlich für die Eyhofsiedlung eine Erhaltungssatzung zu erlassen.“
Begründung
Der von dem Architekten Josef Rings geplanten und von 1920-1924 gebauten Siedlung kommt ein besonderer Platz in der Geschichte des Siedlungsbaus zu. Sie nimmt im Sinne der Gartenstadtidee eine interessante Position ein zwischen der Gartenstadt im Heimatstil, etwa der Margarethenhöhe, und einer Siedlung im Stil der Moderne, beispielsweise der unter Denkmalschutz stehenden Spinnstuhl-Siedlung in Gelsenkirchen-Hassel. Letztere wurde ebenfalls von Josef Rings geplant und gebaut.
Die Eyhof-Siedlung wird in vielen zeitgenössischen Architekturzeitschriften und -büchern lobend erwähnt und als Mustersiedlung vorgestellt, als Wegbereiterin des ˈNeuen Bauensˈ der 1920er Jahre. Denkmalschutz wurde bisher wegen baulicher Veränderungen an den einzelnen Häusern zur Anpassung an heutige Normen nicht erteilt.
Das sozialpolitische Anliegen des Architekten war es, durch die entsprechend unterschiedlichen Haustypen dieser Siedlung verschiedene Einkommensschichten zusammenzuführen.
Durch die o.g. Neubaupläne würde diese in der Architektur sich spiegelnde soziale Bedeutung einer Gentrifizierung zum Opfer fallen, mit verheerenden konkreten Folgen: Alt eingesessene Bewohner*Innen würden aus ihrem heimatlichen Quartier vertrieben, weil sie die zu erwartenden, hohen Mieten in den Neubauten nicht mehr bezahlen könnten.
Seitens der GE-WO wird ein Sanierungsdefizit bei den Häusern als Abriss-Argument in sachlich unzutreffender Weise überbetont und der Erhaltungswert aus ökonomischen Gründen kleingeredet. Zudem wäre der Abriss von tatsächlich gut sanierungsfähigen Wohnungen, in denen sich auch jetzt die Bewohner*Innen sehr wohl fühlen, und der anschließende Neubau eine Energie- und Ressourcenverschwendung von besonderem Ausmaß. Dies würde den in unserer Zeit viel beschworenen Nachhaltigkeitsidealen zuwiderlaufen.
Für die geplanten Neubauten ist, wie gesagt, eine erhebliche Vergrößerung des Bauvolumens vorgesehen. Dadurch kommt es zu einer klimaschädlichen Bebauungsverdichtung und zu einer vermehrten Bodenversiegelung.
Weitere Informationen zur Eyhof-Siedlung in Essen-Stadtwald und der aktuellen Situation lesen Sie bitte unter den folgenden Adressen:
- Information zur Problematik des Abrisses, insbesondere für die Bewohner*Innen dieser Häuser, sowie zum vermeintlichen Sanierungsbedarf unter WWW.GEWOGENOSSEN.DE
- Eine Präsentation zur Siedlung und zum Architekten unter WWW.EYHOF-SIEDLUNG.DE
- Wissenschaftlicher Artikel über Architekt und Siedlung: Renate Kastorff-Viehmann: Wollen und Können. In: J. Reulecke, H.W. Hoffacker, R. Kastorff-Viehmann, K. Selle, D. Goldmann: Wohnen und Markt. Gemeinnützigkeit wieder modern. Nobel Verlag Essen, 1994. S 91-119.
Mit der Unterzeichnung dieser Petition unterstützen Sie unsere Initiative für den Erhalt von sozial gerechtem Wohnen, für nachhaltiges Sanieren, für die Klimaresilienz unserer Stadt und den Erhalt einer historisch bedeutenden Siedlung.
Den Beschlusses der Bezirksvertretung II finden Sie unter folgenden Adresse : https://ris.essen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZVqGjBANa478_wkj-YhxqT6J5ebd8syBLSRnHUf2kWEY/Beschlusstext_1035-2020-SPD_-oeffentlich-_Bezirksvertretung_fuer_den_Stadtbezirk_II_27.08.2020.pdf
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 29.09.2023Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Eyhof-Siedlung,
es ist geschafft! Mit Ihrer Unterstützung, einem Expertengutachten und drei Bürgerbeteiligungen,
wurde nach 4 Jahren Überzeugen und Ringen, in denen allen wirklich viel abverlangt wurde, am
27.09.2023 vom Essener Rat die Erhaltungssatzung für die Eyhof-Siedlung beschlossen.
Alle Informationen zum Beschluss finden Sie hier:
ris.essen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZZkQ143j1il5MWcc88i1BtxOHgeruHBd6l8QE
fq3_E_v/Vorlage_0426-2023-7_1._Ergaenzung.pdf
Wie sich die einzelnen, politischen Parteien nach dem langen Ringen schlussendlich dazu
positionieren, können Sie hier nachlesen: www.waz.de/staedte/essen/eyhofsiedlung-fraktionen-
einig-ueber-erhaltungssatzung-id239630853.html
Wir... weiter -
Liebe Engagierte für die Eyhofsiedlung,
nachdem der Beschluss zur fertigen Erhaltungssatzung von der Politik verschoben wurde, ist jetzt ein dritter Bürgertermin zur Erhaltungssatzung Eyhofsiedlung terminiert.
Er findet statt am Dienstag,
dem 13.06.2023,
von 17:00 - 19:00 Uhr
in der Evangelischen Kirchengemeinde Rellinghausen, Bodelschwinghstraße 6, 45134 Essen.
Informationen gibt es hier: www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1500846.de.html
Dieser Termin ist sehr wichtig, ist er doch als Bekräftigung der bereits erarbeiten Satzung zu verstehen. Kommen Sie daher bitte zahlreich!
Außerdem ist das Thema des Erhaltes von Bausubstanz sogar über architeturhistorisch/kulturelle Aspekt hinaus aktueller denn je. Die Essener VHS veranstaltet dazu... weiter -
Liebe Mitfiebernde beim Erhalt der Eyhof-Siedlung
wir sind erschüttert und benommen: Eine Schockwelle der Empörung gepaart mit großer Enttäuschung ging gestern durch unsere Siedlung! Die Mehrheit des Planungsausschusses hat dafür gestimmt, den Beschluss zur Erhaltungssatzung Eyhofsiedlung auf nicht definierte Zeit zu verschieben. Laut Medienberichterstattung ist diese „Verschiebung“ gekoppelt an die Begründung von CDU Ratsherr Sven-Martin Köhler und CDU Ausschussvorsitzenden Guntmar Kipphardt, es müsse eine dritte Bürgersammlung stattfinden, in der die Bürger:innen über die Konsequenzen der Erhaltungssatzung vorher informiert werden müssten (s. Artikel der WAZ vom 30.04.23).
Wir wissen alle, dass diese „Begründung“ jeglicher Nachvollziehbarkeit... weiter
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.