Region: Borken
Gesundheit

Resolution zum Erhalt der Stroke Unit in Borken (Westf.)

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn & Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-Josef Laumann

28.550 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

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Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn & Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-Josef Laumann

Der Rat der Stadt Borken hat in öffentlicher Sitzung am 12. Dezember 2018 beschlossen, eine Resolution zum Erhalt der Stroke Unit in Borken an den Bundesgesundheitsminister Herrn Jens Spahn sowie den Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW Herrn Karl-Josef Laumann zu überreichen.

Aufgrund eines Urteils des Bundessozialgerichts ist die Versorgung akuter Schlaganfallpatienten in Deutschland gefährdet (Entscheidung des 1. Senat des Bundessozialgerichts vom 19. Juni 2018 (BSG Az.: B 1 KR 39/17 R).

Laut Operationen- und Prozedurenschlüssel OPS 8-98 ist es für die Vergütung von Schlaganfallbehandlungen in den lokalen Schlaganfalleinheiten erforderlich, dass für Spezialleistungen – die nicht von der lokalen Einheit erbracht werden – Vereinbarungen mit Schlaganfallzentren getroffen werden, die in maximal einer halben Stunde erreichbar sind. Die halbe Stunde bezieht sich laut OPS auf die „Zeit zwischen Rettungstransportbeginn und Rettungstransportende“. „Die halbstündige Transportentfernung muss unter Verwendung des schnellstmöglichen Transportmittels (zum Beispiel mit einem Hubschrauber) grundsätzlich erfüllbar“ sein. Das Urteil des BSG interpretiert diese Regelung nun komplett um, indem es die halbe Stunde auf die Zeit zwischen der Entscheidung, ein Transportmittel anzufordern und der Übergabe des Patienten beim Kooperationspartner bezieht. Damit löst sich das BSG von seiner bisherigen ständigen Rechtsprechung zu den Abrechnungsregeln.

Dieses Urteil und die drohende konsequente Einhaltung des Regelwerks gefährdet die Stroke Unit des Krankenhauses in Borken in ihrem Bestand und führt für den ländlichen Raum insgesamt zu dem abstrusen Ergebnis, dass überhaupt keine Stroke Units mehr vorgehalten werden dürfen, weil die Einhaltung der 30min Frist objektiv unmöglich ist. Damit wird die medizinische Versorgung der ländlichen Bevölkerung massiv eingeschränkt, die nur in drei Prozent der Fälle überhaupt aus den lokalen Stroke Units zu einem Schlaganfallzentrum befördert werden müssen. Für die anderen 97% würden die derzeit kurzen Wege entfallen. Sie müssten vollständig mit sehr langen Anfahrtswegen zu den städtischen Zentren befördert werden

Die Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie in Borken behandelt Schlaganfallpatienten bereits seit Jahren nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Mit der offiziellen Aufnahme in den Landeskrankenhausplan des Landes NRW wurde der Bau einer neuen Stroke Unit mit sechs Betten auf technisch und räumlich modernstem Niveau vollendet. Im Jahr 2011 erfolgte die offizielle Zertifizierung durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, neben der Anerkennung durch das Land NRW. 2018 erhielten wir die Genehmigung zur Aufstockung von acht auf zehn Stroke Unit Betten.

Begründung

Der Rat der Stadt Borken fordert die politisch Verantwortlichen auf, den Bestand der Einrichtung in Borken zu sichern und damit im ländlichen Raum eine bewährte Notfallversorgung durch die Stroke Unit zu gewährleisten.

Um dieses Ziel zu erreichen, fordern wir zunächst eine Bestandsgarantie für die Borkener Einrichtung.

Mittelfristig müssen die zeitlichen Vorgaben für den Transport in ein Schlaganfallzentrum in einem realistischen Rahmen neu festgelegt und damit das fallpauschalierte Vergütungssystem angepasst werden.

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 18.12.2018
Petition endet: 28.01.2019
Region: Borken
Kategorie: Gesundheit

Neuigkeiten

Ich selbst hatte im Jahr 2004 einen Schlaganfall. Nur durch die schnelle Hilfe und Glück ist nicht's zurück geblieben. Was wenn es dies in Borken nicht gegeben hätte?

Ich zweifle nicht an der Notwendigkeit dieser Stroke-Units, aber da aus Bocholt bereits ein kommunal übergreifender Protest organisiert wird, sehe ich es nicht als förderlich an, wenn aus Borken nun ein zusätzlicher Alleingang kommt.

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