812 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger, Oberbürgermeister Gunter Czisch
Am 2. und 3.9.2024 sollen Konzerte der Band BÖHSE ONKELZ in Neu-Ulm stattfinden. 50.000 Tickets für die beiden Tage wurden in kürzester Zeit verkauft. Die äußerst umstrittene Band hat eine rechtsradikale Vergangenheit, ihre Lieder wie "Türken raus" oder "Deutschland den Deutschen" aus den 80ern werden heute zwar als Jugendsünden bezeichnet, aber in Neonazi-Kreisen immer noch gesungen, auch wenn die Onkelz sich heute als Mainstream-Deutschrocker verstehen.
Die anderen Konzerte der BO Tour finden auf großen Freiflächen außerhalb statt, der Wiley Park dagegen befindet innerhalb des Stadtgebietes Ulm/ Neu-Ulm.
Der angekündigte Besuch dieser enormen Anzahl an BO Fans (50.000 auf 60.000 Einwohner in NU) gibt vielen Bürger*innen Anlass zur Sorge. Auch wenn der Großteil der erwarteten Menschen hoffentlich friedliche Rock-Fans sind, sind auch Neonazis und Rechtsradikale zu erwarten.
In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Ausschreitungen bei BO Konzerten gekommen, u.a. in Gelsenkirchen, Rostock, Frankfurt.
Wie soll die Sicherheit der Bürger*innen an diesen Tagen gewährleistet werden? Können Polizei und Security das leisten, an mehreren Tagen, innerhalb eines Stadtgebietes? Besonders PoC, Menschen aus der Queer Community und Frauen sind besorgt.
Auch halten wir es für ein falsches Signal, einer Band mit rechtsradikaler Vergangenheit in unserer Stadt so eine Plattform zu bieten. Wir in Ulm/ Neu-Ulm stehen für eine moderne, diverse Gesellschaft und möchten nicht als rechtsoffen wahrgenommen werden.
Für den Profit einzelner Veranstaltungsunternehmen (Allgäu concerts, Gern Geschehen) wird hier an den Bedürfnissen der Bürger*innen vorbei entschieden.
Daher verlangen wir von Verwaltung und Politik der Städte Ulm und Neu-Ulm, insbesondere der OBs Albsteiger und Czisch eine Stellungnahme, sowie eine Verlegung der Konzerte in eine andere Location außerhalb der Stadt.
BÖHSE ONKELZ RAUS AUS UNSERER STADT!
Begründung
Ich halte es gerade in diesen politisch aufgeheizten Zeiten für eine schlechte Idee, so eine umstrittene Band nach Ulm/ Neu-Ulm zu holen. Viele Leute in meinem Umfeld sind entsetzt. Ich befürchte, dass nicht nur unter den Fans einige aggressive Rechtsradikale dabei sind, was jüngst auch eine FB-Diskussion auf meiner Seite gerade gezeigt hat, sondern diese Band wird zusätzlich Gegendemos und Antifa auf den Plan rufen.
Als Musikerin stört es mich darüber hinaus, wie sehr diese Band spaltet. Ich wünsche mir, dass Konzerte und Musik die Menschen zusammenbringen.
Niemand fordert die Onkelz zu verbieten, aber bitte das Konzert räumlich verschieben!
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Neuigkeiten
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Die Petition wurde eingereicht
am 04.12.2023Liebe Unterstützende,
am 14.11. habe ich die Petition mit 810 Unterschriften abgegeben, persönlich in beiden Rathäusern, Neu-Ulm und Ulm.
Am 27.11. habe ich per Email bei beiden OBs bezüglich einer Stellungnahme nachgefragt, die Antwort von Kathrin Albsteiger möchte ich den Menschen nicht vorenthalten, die unterschrieben haben.
Dafür nochmal danke.
Es grüßt
Ariane Müller
Email vom 29.11.23
Sehr...mehr anzeigenLiebe Unterstützende,
am 14.11. habe ich die Petition mit 810 Unterschriften abgegeben, persönlich in beiden Rathäusern, Neu-Ulm und Ulm.
Am 27.11. habe ich per Email bei beiden OBs bezüglich einer Stellungnahme nachgefragt, die Antwort von Kathrin Albsteiger möchte ich den Menschen nicht vorenthalten, die unterschrieben haben.
Dafür nochmal danke.
Es grüßt
Ariane Müller
Email vom 29.11.23
Sehr geehrte Frau Müller,
vielen Dank für Ihr Schreiben an Herrn Oberbürgermeister Czisch und mich. Ich habe mich mit meinem Amtskollegen abgestimmt und darf Ihnen mitteilen, dass er die Einschätzung der Stadt Neu-Ulm in dieser Angelegenheit teilt. Wir haben uns daher darauf verständigt, dass ich Ihnen zuständigkeitshalber eine Antwort zukommen lasse. Ich bitte daher, mein Schreiben als gemeinsame Antwort auf Ihre Petition zum Auftritt der Böhsen Onkelz in Neu-Ulm zu verstehen.
Ich persönlich kann Ihre Sorgen und Befürchtungen gut nachvollziehen. Auch ich möchte nicht, dass Rechtsradikale und Extremisten das Wiley-Open-Air als Bühne für ihre intoleranten Botschaften nutzen. Die Böhsen Onkelz sind jedoch bereits seit etwa Mitte der 80er aus der Skinhead-Szene raus - also seit mehr als drei Jahrzehnten. Sie distanzieren sich seit dieser Zeit kontinuierlich, deutlich und öffentlich von diesem Gedankengut. Dabei geht die Band auch darauf ein, dass sie Positionen, die sie damals vertreten hat, heute nicht mehr so äußern würde. Das gilt es anzuerkennen und zu respektieren. Quer durch alle politischen Lager gibt es Menschen, die sich in ihren jungen Jahren unbedacht und unreflektiert geäußert haben, manchmal sogar Gewalttaten verübt haben. Ich finde jedoch, dass auch diese Menschen eine Chance haben sollten, wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückkehren zu können und ein Teil einer offenen und toleranten Gesellschaft zu sein. Die Alternative hierzu wäre eine dauerhafte gesellschaftliche Ausgrenzung und Isolierung, also genau die Dinge, welche eine weitere Radikalisierung befördern können.
Sie sprechen es vollkommen richtig an, wir erleben derzeit eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung und gerade deshalb gilt es meiner Ansicht nach zu versuchen, die aufgebrochenen Gräben zu überbrücken und die Menschen miteinander zu versöhnen. Das bedeutet nicht, dass man alle Äußerungen und Liedtexte gut finden muss, jedoch sollte man auch ein gewisses Maß an Toleranz zeigen - sofern nicht zu Hass und Gewalt aufgerufen wird.
Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch entsprechend nicht erwünschte Personen nach Neu-Ulm kommen. Dennoch muss auch anerkannt werden, dass es quer durch alle gesellschaftlichen und politischen Schichten Bewunderer der Musik gibt.
Die Kapazitäten der Veranstaltungslokalität lassen einen Auftritt in Kombination mit einem für jede Veranstaltung notwendigen und üblichen Sicherheitskonzept zu. Ich erwarte, dass die beiden Konzerte der Böhsen Onkelz im Wiley-Park eine wirklich gute und unaufgeregte Rockparty werden.
Wie Sie an meiner Antwort erkennen, habe ich mich in den vergangenen Tagen eingehend mit Ihrer Petition und Ihrem Anliegen auseinandergesetzt. Ich bin hierbei zu dem oben dargestellten Ergebnis gekommen, von dem ich hoffe, dass Sie dieses akzeptieren.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Albsteiger
Oberbürgermeisterin
Stadt Neu-Ulm - Augsburger Str. 15 - 89231 Neu-Ulm
Telefon +49 731 7050 1009 - Telefax +49 731 7050 1098
k.albsteiger@neu-ulm.de www.neu-ulm.de -
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Debatte
Wenn man sonst keine Probleme hat sucht man sich halt seine Probleme. Wenn man sich die Konzertverläufe der letzten Jahre anschaut sieht man das es keinerlei Eskalation gibt während eines Konzerts. Hier wird willkürlich die Nazikeule geschwungen anstatt Menschlichkeit zu zeigen und Leute mit offenen Armen zu begrüßen. Die Erschaffer dieser Petition sind nicht besser als die Behauptungen die sie stellen.
Ich habe bereits 9 Konzerte der Böhsen Onkelz besucht, kenne ihre Geschichte und fordere die Akzeptanz ihres Wandels, welcher mehr als 40 Jahre zurückliegt. Leute wollen die Wahrheit immer noch nicht hören und verstehen, ein alt bekanntes Problem. Ich heiße Carolyn, 33 Jahre, und empfinde als Frau keinerlei Angst und finde es äußerst verwerflich Ängste zu schüren. Hier wird ein Problem geschaffen, wo keines existiert.