Erfolg
Soziales

Niedersachsen, mach keine Pause: Corona-Lage neu bewerten

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Präsidenten des Niedersächsischen Landtages

360 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

360 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Petition richtet sich an: Präsidenten des Niedersächsischen Landtages

Seit Monaten leben wir auf der ganzen Welt mit Einschränkungen, in der Hoffnung, dass die Corona-Situation dadurch, irgendwann, besser wird. Wir haben große, gesellschaftlich wichtige Feiern wie Hochzeiten absagen und verschieben müssen, liebe Menschen sehr lange nicht gesehen, Beerdigungen und damit Abschiede nicht erleben können und darauf Acht gegeben, Abstände einzuhalten und setzen die Maske auf, wann immer es nötig ist.

Ganz egal, wann und wo: Denn nicht zuletzt wurde gerade von der Politik gepredigt: Corona macht keine Pause. Wir müssen unsere Mitmenschen schützen – und das tun wir, doch die Welt sich muss langsam wieder weiterdrehen, damit die Menschen nicht in den Zustand der Dauerangst versetzt werden.

Es sind besondere Situationen die besondere Maßnahmen erfordern. Kurzarbeit, Kündigungen, Unsicherheiten in zahlreichen Branchen. Nun macht das Land Niedersachsen aber genau das, was wir nicht tun sollten: Pause vor Corona. Jetzt heißt es etwa sieben Wochen mit den Regelungen leben, die unsere Politik bis zum 31. August festgelegt hat.

Dabei ist fast grotesk, was immer noch verboten und mittlerweile wieder erlaubt ist. Sportarten im Wettkampfstil können mit bis zu 30 Personen und Körperkontakt ausgeführt werden. Richtig, dort, wo Menschen schwitzen, ganz anderen Körperkontakt haben und das über einen längeren Zeitraum. Und zugucken, das dürfen sogar bis zu 500 Personen – wenn jeder einen Sitzplatz und am besten noch sein Bier hat. Wenn ich nun aber mit einer Gruppe von 11 Personen essen gehen möchte , jeder gesittet mit einem Sitzplatz – das kann ich vergessen. Es ist noch das kleinste Übel. Während Nordrhein-Westfahlen mit rund 43.000 Infizierten fast die Spitze des Eisbergs anführt, geht das Leben dort dennoch wieder etwas weiter – und man kann sich nur freuen für das Nachbarland, das langsam ein wenig Lebensgefühl zurückbekommt.

Bewertet wird das nächste Mal am 11. August, doch dort sind ab dem 15. Juli wieder Feiern aus besonderem Anlass mit 150 Personen erlaubt. In Niedersachsen haben wir hingegen 13.500 Fälle – »feiern«, das können wir mit 50 Personen, eine Zahl, die sich ebenfalls seit Wochen nicht erhöht hat und nach aktuellem Stand auch nicht erhöhen wird. Ihnen wird klar sein, dass sie mit Ihrer aktuellen Wertung bestimmten Branchen das Saisongeschäft genommen haben. Einnahmen, eines Jahres, in einer Zeit, in der alle noch unsicherer werden – und damit auch die Einnahmen der Zukunft auf der Kippe stehen.

Ganze Branchen, vor allem die Gastronomie, die Schausteller, Kultur- und Freizeitangebote – sie alle leiden. Und während so mancher gut wirtschaften konnte, haben viele Betriebe schließen müssen. Und auch den Stärkeren geht es mittlerweile ans Eingemachte. Traditionsgeschäfte, die nun aufgegeben haben, Träume, die einfach zerplatzt sind. Wir wissen, dass Corona eine Gefahr darstellt. Doch die Nebenwirkungen, die durch Ihre Regeln eintreten, sind keine kleinen: Zukunftsängste, Depressionen, Druck, Stress. Was wird aus unserer Gesellschaft? Auch Sie hatten eine schwere Zeit in der Politik – doch es kann nicht sein, dass die Corona-Situation in Niedersachsen nun für sieben Wochen einfriert. Corona macht keine Pause, Sie erinnern sich?

Mein Appell: Bitte bewerten Sie die Lage neu und warten Sie nicht bis zum 31. August! Wir durften keine Pause machen – seien Sie fair und geben Sie uns, den Bürgern, etwas zurück und machen Sie auch eine Pause von Ihrer politischen Sommerpause. Bitte orientieren Sie sich an Bundesländern, die mutig sind! Setzen Sie Feiern aus besonderem Anlass auf 100 - oder gar 150 Personen hoch. Bitte denken Sie daran, wo Sie später mit ihrer Kolleginnen und Kollegen essen gehen wollen, nach einem langen Sitzungsabend – und die Auswahl dann absolut ausgedünnt ist.

Bitte trauen Sie sich, damit aus dem Slogan »Niedersachsen. Klar« nicht »Niedersachsen, nein danke« wird.

Begründung

Ich selbst hätte ursprünglich im April 2020 geheiratet, mit einer größeren Feier auf einem wundervollen Hof in Niedersachsen. Nun ist unsere Feier im August. Doch mir geht es nicht nur um mein Schicksal, sondern um jeden Einzelnen, der gerade kämpfen muss, stärker denn je.

Ich sehe, wie einzelne Betriebe (und damit Menschen! denn es sind immer Menschen die dahinter stehen) leiden, wie sie versuchen, ihre Mitarbeiter und sich über dem Wasser zu halten. Wie Fotografen keine Einnahmen mehr haben, wie Schausteller kreativ werden und hohe Risiken auf sich nehmen, um überhaupt bestehen zu können. Wie Menschen, die vor der Krise einen Millionenkredit für ihren absoluten Lebenstraum auf sich genommen haben, um nun vor einem Trümmerhaufen zu stehen. Eine psychische Belastung, die wohl kaum zu bemessen ist.

Bitte unterzeichnet diese Petition, denn es kann nicht sein, dass hier absolute Ungleichheit herrscht bei den Regelungen der einzelnen Bundesländern – und Länder, in denen die Situation um ein Vielfaches besser sind, mit strengen Auflagen fast bestraft werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 13.07.2020
Petition endet: 19.07.2020
Region: Niedersachsen
Kategorie: Soziales

Neuigkeiten

  • Hallo liebe Unterstützer, erst einmal vielen herzlichen Dank für eure Stimme bei der Petition "Niedersachsen, mach keine Pause: Corona-Lage neu bewerten".

    Tatsächlich hat unser Anliegen heute einen kleinen großen Erfolg erzielt, nämlich die Antwort von Herrn Becke vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, MS-Lagestab Corona. Herr Becke betont in seiner Antwort-Mail, dass Hochzeiten in Niedersachsen mit mehr als 50 Personen stattfinden dürfen, sobald sie in einer Gastronomischen Umgebung (o.ä.) durchgeführt und die vor Ort geltenden Regeln durchgesetzt werden.

    Zum Beispiel: Sollte ein Saal für 150 Personen coronakonform ausgelegt sein (inklusive der aktuellen Haushalte-Regel mit Angehörigen oder 10-Personen... weiter

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