Petition richtet sich an: Der Präsident des Landtags NRW

Am Freitag, den 11.7.2017 erreichte Mamadou Diallo nach monatelanger Odysee aus Guinea Deutschland. Gegen seine Angaben, minderjährig zu sein, wurde sein Asylantrag vom 18.7.2017 nach nur einem Tag Prüfung abgelehnt und davon ausgegangen, dass er bereits volljährig sei.

Ein Fehler, im Nachhinein stellte sich in den offiziellen Ausweisdokumenten aus Guinea heraus, dass Mamadou am 11.9.1999 geboren ist ist, womit er (dem Ämtern auch bekannt) als Minderjähriger nach Deutschland gekommen ist. Der Asylantrag sowie die Ablehnung waren also nach geltenden Regeln des Bundesamts für Migration nichtig.

Stattdessen befindet sich Mamadou mittlerweile seit 7 Jahren im Schwebestatus der Duldung, wovon er den größten Teil der Zeit nicht gegen Geld arbeiten durfte.

Zu dieser Zeit (2020-22) wurde Mamadou straffällig und für Geldstrafen im niedrigen dreistelligen Bereich verurteilt.
Uns ist die Wirkung einer Erwähnung von Straffälligkeiten bewusst, wir haben uns aber trotzdem für die Transparenz zur Sachlage entschieden und zählen auf das Verständnis einer positiven Fehlerkultur im Kollektiv unserer demokratischen Gesellschaft.
In einer einzigen Situation wurde Mamadou vorgeladen, in keiner Situation sah der/die zuständige Richter*innen die Notwendigkeit einer Freiheitsstrafe.

Mamadou wollte keinen Ärger und eine zügige Zahlung der auferlegten Geldstrafen lag ihm immer näher, als Verfahren aufzunehmen.
Wären ihm die Konsequenzen von „zahlen, statt klagen“ bekannt gewesen, hätte er von der Erhebung seines Einspruchsrecht Gebrauch gemacht; trotz des Tragens der entstandenden Mehrkosten durch rechtlichen Beistand.

Mittlerweile aber ist Mamadou seit über 2 Jahren straffrei, spricht Deutsch, ist seit über 2 Jahren in Vollzeit angestellt, seit Juli sogar in einer unbefristeten Stelle und führt somit ein eigenständiges, legales und absolut zuverlässiges Leben. Jeden Monat unterstützt er von seinem Lohn seine Mutter in Guinea.

Mamadou ist nach Jahren der Unruhe endlich angekommen. Er lebt in einer Beziehung und hat ein vielfältiges soziales Umfeld.

7 Jahre nach der fragwürdigen Entscheidung über seinen Asylantrag und entgegen der langen Entwicklung, die Mamadou genommen hat, hat die Ausländerbehörde ausgerechnet jetzt beschlossen, Mamadou abzuschieben. Eine Logik, die sich uns nicht erschließt!