Familie

Legalisierung der Eizellspende in Deutschland

Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

1.757 Unterschriften

Sammlung beendet

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Sammlung beendet

  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 21.04.2023
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft in Deutschland fast jedes zehnte Paar. (Quelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/schwangerschaft-und-kinderwunsch/ungewollte-kinderlosigkeit#:~:text=In%20Deutschland%20ist%20fast%20jedes,Paare%20auf%20medizinische%20Hilfe%20angewiesen.) Die reproduktionsmedizinische Behandlung stellt für die Betroffenen sowohl finanziell, als auch körperlich und psychisch eine erhebliche Belastung dar.
Für viele dieser Paare wäre die Eizellspende eine Möglichkeit, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Leider ist diese Behandlung in Deutschland verboten und bringt nicht nur die Paare, sondern auch die in Deutschland behandelnden Ärzte in juristische, ethische oder moralische Bedrängnis. Gleichzeitig sind Kinderwunschkliniken aus dem Ausland auf den deutschen Kinderwunschmessen vertreten und betreiben Werbung für ihre Behandlungsangebote, um im Wissen der Illegalität in Deutschland Klienten für ihre Kliniken zu gewinnen.
Schätzungsweise 5000-6000 Frauen lassen sich demzufolge pro Jahr im Ausland mit einer Eizellspende behandeln. Wie hoch die Dunkelziffer ist, lässt sich nur erahnen.
Für die bereits bestehenden Familien nach Eizellspende wäre die Legalisierung in Deutschland eine enorme Erleichterung im offenen Umgang mit dieser Thematik. Sowohl im Alltag, aber besonders für die heranwachsenden Kinder, für die es laut aktueller Studienlage, beispielsweise aus England (u. a. Susan Golombok (2015): Modern Families. Parents and Children in New Family Forms. Cambridge University Press, Cambridge), aber auch aus anderen Ländern, in denen EZS legal ist (z. Bsp. Finnland oder Schweden), sowohl aus pädagogischer als auch psychologischer Sicht am Besten ist, wenn sie über ihre Entstehungsgeschichte aufgeklärt werden.
Auch die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften, spricht sich für eine Neubewertung des Embryonenschutzes in Deutschland aus. Auf dem nunmehr 30 Jahre alten Embryonenschutzgesetz gründet das Verbot der Eizell- und Embryonenspende.
Die neue Bundesregierung plant laut Koalitionsvertrag Anpassungen in der Reproduktionsmedizin: „Wir stellen klar, dass Embryonen­spenden im Vorkernstadium legal sind und lassen den „elektiven Single Embryo Transfer“ zu“, heißt es im Koalitionsvertrag. Dazu will die künftige Ampel-Regierung eine Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin einsetzen, die unter anderem Möglichkeiten zur Legalisierung der Eizellspende prüfen wird.
Es ist Zeit, die Gesetzesänderung jetzt anzugehen!

Begründung

Wir vom FE-Netz e.V. sind die deutsche Vereinigung von Familien nach Eizell– und Embryonenspende und verstehen uns als Sprachrohr der so entstandenen Familien und bieten eine Plattform des Kontaktes und Austausches miteinander.
Wir möchten offen und ehrlich mit dem Thema Eizell-/ Embryonenspende umgehen und den gesellschaftlichen Diskurs für die Zukunft unserer Kinder fördern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Familie zu gründen, und wir möchten mit unserem Engagement und unserer Vernetzung, für eine Gleichbehandlung zu anderen Formen der Familienbildung mit Hilfe Dritter eintreten.
Unsere Forderungen an den Gesetzgeber zum Schutz aller Beteiligten im Einzelnen:
Staatlich geführtes Spenderinnenregister
Wie brauchen ein staatlich geführtes Spenderinnenregister, welches über jede in Deutschland durchgeführte Eizell-/ Embryonenspende informiert werden muss.
Die Daten müssen den Kindern, die aus Eizellspende entstehen, nach allgemeinverbindlich festgelegten Regeln, zugänglich sein.
Darüber hinaus fordern wir ein europäisch geführtes Spenderinnenregister, um das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung, auch bei Eizellspenden außerhalb Deutschlands zu wahren.
Wahrung des Rechts auf Kenntnis der eigenen Abstammung
Kinder, die nach einer Eizellspende geboren werden, haben das Recht auf Kenntnis ihrer eigenen Abstammung. Sie sollten durch gesetzliche Regelungen (Spenderinnenregister), auf Wunsch, umfassenden Zugang zu den Daten ihrer Spenderinnen erhalten.
Mit Einwilligung der Spenderin sollte ein gegenseitiges Kennenlernen möglich sein, wenn das Kind diesen Wunsch äußert. Vor Kontaktaufnahme müsste auf Wunsch eine psychosoziale Beratung in Anspruch genommen werden können.
Des Weiteren sollte es dem Kind ermöglicht werden, Kenntnis über Halbgeschwister zu erhalten.
Freistellung der Spenderinnen
Wir brauchen die Freistellung der Eizellspenderinnen von Unterhalts- und sonstigen Sorgerechtsverpflichtungen.
Regelung der Elternschaft nach Eizellspende
Die Wunscheltern müssen nach Geburt des Kindes auch dessen rechtliche Eltern sein. Eine Anfechtung sollte sowohl durch die Spenderin als auch die Wunscheltern ausgeschlossen sein.
Beratungsangebot
Ein Beratungsangebot für Eizellspenderinnen und Wunscheltern sollte verpflichtend vor der Behandlung angeboten werden. Das Angebot müsste niederschwellig erreichbar und kostenfrei sein. Hierbei könnte man sich auf das bereits bestehende Netzwerk an Kinderwunschberatungsstellen beziehen und so flächendeckend Beratungsmöglichkeiten für Betroffene erreichbar machen.
Festlegung der Höchstzahl für Eizellspenden pro Spenderin
Wir benötigen eine gesetzlich geregelte Höchstzahl der Spenden pro Eizellspenderin. Ebenso muss bei den Frauen auf sanfte Stimulation geachtet werden, um eventuelle Nebenwirkungen und Behandlungsrisiken zu vermeiden.
Die Eizellspenderin sollte auf Wunsch über die Anzahl der Geburten informiert werden.
Regelung einer angemessenen Aufwandsentschädigung der Eizellspenderinnen
Um eine Kommerzialisierung der Eizellspende in Deutschland zu verhindern, muss die Aufwandsentschädigung gesetzlich geregelt werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, FE-Netz e.V. aus Sprockhövel
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 25.02.2022
Petition endet: 31.12.2022
Region: Deutschland
Kategorie: Familie

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer,
    unsere Petition wurde beim Petitionsausschuss des Bundestags eingereicht.
    Viele Grüße, FE-Netz e.V.


  • openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.

    Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petenten, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.


    Mit besten Grüßen,
    das Team von openPetition

In allen Ländern Europas bis auf Deutschland und die Schweiz ist die Eizellspende erlaubt. Länder wie Großbritannien haben dabei jahrelange Erfahrung mit offenen Spenden gemacht. Deutschland sollte diese medizinische Fruchtbarkeitsbehandlung nicht länger verbieten. Um die Freiheit der Fortpflanzung einzuschränken gibt es kein gewichtiges Argument.

Die Freiheit der Fortpflanzung hat jeder! Bei manchen funktioniert es halt aus medizinischen Gründen nicht. Es gibt mittlerweile die sog. Kinderwunschbehandlung, die es auch in schwierigeren Fällen ermöglicht, ein eigenes Kind zu haben. Und genau das ist der Knackpunkt: mit einer Eizellenspende trägt die Frau das Kind einer anderen Frau aus. Es muss und darf nicht alles, was medizinisch möglich ist, auch umgesetzt werden ansonsten kann man sich zukünftig das Geschlecht und die Augenfarbe seines Kindes aussuchen...

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