Korrektur des Gender-Data-Gap

Die Gefahr, bei einem Autounfall lebensbedrohlich verletzt zu werden, ist bei Frauen gegenüber Männern deutlich erhöht. Der Grund hierfür ist, dass die Sicherheitsmaßnahmen auf einen durchschnittlichen Mann zu geschnitten sind. Frauen hingegen, werden auf Grund ihres meist geringeren Gewichtes stärker und schneller aus ihrem Sitz herausgeschleudert. Würde anstelle des durchschnittlichen männlichen Crash-Test-Dummies ein durchschnittlicher Menschen-Dummy für die Testung der Sicherheitsmaßnahmen genutzt werden, würde sich das Risiko unabhängig vom Geschlecht verteilen. Ebenso wird der Körperbau einer Schwangeren nicht berücksichtigt, was zur Gefährdung oder im schlimmsten Fall zum Tode zweier Personen führen kann.Auch Diagnoseverfahren und die Entwicklung von Medikamenten werden größtenteils an den männlichen Körper und dessen Vorgänge angepasst. Somit kann die Dosierung eines Medikamentes bei einer Frau fehlerhaft ausgerechnet werden und dadurch nicht erwünschte Resultat erzielen oder sogar fatale, teilweise tödliche Nebenwirkungen aufweisen. Ein weiteres Beispiel aus der Medizin, ist die Diagnose von Herzinfarkten: Diese werden bei Männern eher erkannt, da die Symptome von Frauen im Lehrbuch als atypisch bezeichnet werden. Auch der Alltag ist auf Männer zugeschnitten, zu sehen an scheinbaren Lappalien wie Handys und Klaviere, die zwar geschlechtsneutral wirken, aber in ihrer Größe auf die durchschnittliche Männerhand ausgelegt sind und somit sind diese Produkte für Frauen schwerer zu bedienen als für Männer. Tendenziell sind auch Spracherkennungssoftware und standardisiert eingestellte Klimaanlagen, die bis zu 5 Grad zu kalt für viele Frauen sind, auf Männer zu geschnitten. Dadurch kann es zu Schwierigkeiten sowohl im privaten als auch im Arbeitsleben kommen. Der Gender-Data-Gap ist daher nicht nur sehr gefährlich für Frauen, sondern sendet auch eine sexistische Botschaft an alle weiblichen Mitbürgerinnen, weshalb er schleunigst angepasst werden sollte.