Wissenschaft

Klassische Altertumswissenschaften an der MLU Halle retten!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Rektorat der Martin-Luther-Universität, Landtag von Sachsen-Anhalt, Landesregierung von Sachsen-Anhalt, Akademischer Senat der Martin-Luther-Universität

2.514 Unterschriften

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

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Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 21.04.2022
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Rektorat der Martin-Luther-Universität, Landtag von Sachsen-Anhalt, Landesregierung von Sachsen-Anhalt, Akademischer Senat der Martin-Luther-Universität

Dass in einem zunehmend funktionalistisch und auf bloßen Kapitalertrag ausgerichteten Wissenschaftssystem die Lage der Altertumswissenschaften und vieler anderer Fächer derart prekär ist, dass ein Damoklesschwert über dem Fortbestand ganzer Disziplinen schwebt, liegt offen zu Tage.
Konkret soll die Professur für Gräzistik nach Eintritt des jetzigen Professors in den Ruhestand nicht mehr wiederbesetzt, die Ausbildung von Lehrkräften im Bereich Gräzistik soll durch eine Lehrkraft abgedeckt werden.
Um so schwerer wiegt da der Vorwurf des Rektorats der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg innerhalb eines Entwurfs, der am 03.02.2022 im Senat beschlossen werden soll, dass junge Menschen überhaupt kein Interesse an der Antike zeigen würden. Es handele sich doch um ein völlig antiquiertes Studium, für dessen Erhalt es sich nicht einzutreten lohne. Wir möchten dieser aus Voreingenommenheit und Gemeinplätzen entsprungenen Aussage in aller Deutlichkeit widersprechen.
Zunächst möchten wir betonen, dass der Studiengang BA und MA Klassisches Altertum auf dem Arbeitsmarkt durchaus nachgefragt, aber gleichzeitig begrenzt ist. Die meisten an der Antike Interessierten entscheiden sich zur Gewährleistung größerer beruflicher Sicherheit daher oftmals für ein Studium des Lehramtes Geschichte oder einen gänzlich anderen Studiengang. Dies spiegelt nicht die aktuellen Studieninteressen junger Menschen wider. Weiterhin wird an den Schulen die Antike als Themenkomplex immer weniger aufgegriffen, sodass manche Studierende sie erst im Universitätsstudium entdecken. So kommt es durchaus vor, dass Studierende dann auf den BA Klass. Altertum wechseln. Entscheidend ist doch, dass unsere Veranstaltungen fast alle polyvalent und von Studierenden der Geschichte, der Archäologien und allen, die sich für die Antike interessieren, genutzt werden. Das Interesse an der Antike wird beispielsweise stark durch eine rege Gasthörerschaft und das Seniorenkolleg belegt.
Sicherlich werden altertumswissenschaftliche Fächer nirgends die Immatrikulationszahlen erreichen können, wie sie Jura oder die Medizin vorzuweisen haben. Es ist aber durchaus so, dass viele Studentinnen und Studenten Interesse an der Antike zeigen, ohne dass sich dies in ihren Studiengängen widerspiegelt. Darüber hinaus finden sich auch außeruniversitär etliche Freunde und Begeisterte unseres Faches, sodass der Vorwurf der Belanglosigkeit der Antike für uns und unsere Lebenswelt trefflich widerlegt wird.
Wir fordern das Rektorat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dazu auf, die massiven Kürzungspläne einzustellen.
Wir fordern die Landesregierung Sachsen-Anhalts auf, eine stabile Grundfinanzierung für alle Hochschulen des Landes sicherzustellen.
Wir appellieren an die Senatoren und Senatorinnen der Martin-Luther-Universität sich neben der Einheit von Forschung und Lehre, besonders für den Erhalt „kleiner Fächer“ und die damit einhergehende Vielfalt unserer Universität einzusetzen.
Wir fordern alle Beteiligten an diesem Prozess auf, in einen echten Dialog mit den betroffenen Fakultäten zu treten und die Studierendenschaft nicht außen vor zu lassen.
Dafür soll diese Petition einstehen.
Wir als Institutsgruppe für Klassische Altertumswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fordern Sie alle auf, die ein Interesse am Fortbestand unseres Institutes und aller darin vertretenen Seminare und an der Antike generell haben, einen Kommentar im Kommentarfeld zu hinterlassen. Besonderes willkommen sind solche, die Ihr Alter und ggf. Ihr Studienfach enthalten, damit das breite Spektrum der Interessenten gespiegelt werden kann. Wir treten selbstverständlich ebenfalls für den Erhalt aller betroffenen Fächer ein und möchten Sie bitten, sich mit uns zu solidarisieren.
Sie sind herzlich eingeladen, morgen ab 12 Uhr auf den Universitätssplatz in Halle mit zu demonstrieren. Wir werden uns ebenfalls mit einem Redebeitrag beteiligen.

Begründung

Im Folgenden wird auf diesen Auszug aus dem Entwurf des Senates Bezug genommen (S. 19).
"Überdies scheinen sich die Studieninteressen junger Menschen seit vielen Jahren in eine Richtung zu bewegen, die es schwer macht, Studieninteressierte für die aktuell angebotenen Studiengänge am Institut für Altertumswissenschaften zu gewinnen. Daher ist ein Neuausrichtung und deutliche Profilschärfung der bislang am Institut vorgehaltenen Professuren notwendig."

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 02.02.2022
Petition endet: 01.05.2022
Region: Halle (Saale)
Kategorie: Wissenschaft

Neuigkeiten

  • Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,

    vielen Dank für Ihr Interesse und Engagement an unserer Petition. Diese wurde am 13.04.2022 dem Senat der Uni Halle überreicht. Leider wurde in der Senatssetzung die Aussetzung der Teilstudiengänge Gräzistik (Master 45/75 Leistungspunkte) und Archäologie und Kunstgeschichte des vorislamischen Orients (Master 45/75 Leistungs-punkte) in den Altertumswissenschaften zum Wintersemester 2022/23 beschlossen.

    Im Folgenden finden Sie den Wortlaut des Protokolls der Senatssitzung vom 13.04.2022:
    "Eine intensive Diskussion wurde zum Tagesordnungspunkt Antrag auf Aussetzen von Immatrikulationen zum Wintersemester 2022/23 geführt. Es ging dabei um Studiengänge, für die nach dem in der vergangenen... weiter

  • Liebe Unterstützende,

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