1.528 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Petitionsauschuß des Landtags
Wir sind ein Arbeitskreis (AK) in Köln mit Mitgliedern aus verschiedenen Religionen, Nationalitäten und Berufen und engagieren uns gegen die Politisierung des Islams in Deutschland und in Europa.
Worum geht es bei dieser Petition?
Die vier großen Islamverbände fordern in Nordrhein-Westfalen und in anderen Bundesländern eine Anerkennung muslimischer Religionsgemeinschaften als Körperschaft des Öffentlichen Rechts (KdÖR). Damit möchten sie den christlichen Kirchen rechtlich gleichgestellt werden.
Wir sagen Nein zur Anerkennung der orthodoxen Islamverbände als KdÖR.
Begründung
- Was bedeutet die Anerkennung als KdÖR?
Abgesehen vom hohen S y m b o l w e r t bedeutet ein Körperschaftsstatus
P r i v i l e g i e n und finanzielle Vorteile. Als Körperschaft können die Islamverbände Mitgliedsbeiträge (“Moscheesteuer“) über die Lohnsteuerkarte einziehen lassen. Sie müssen bei staatlichen Planungen mit einbezogen werden. Sie können Schulen und Kindergärten nach ihren religiösen Vorstellungen einrichten und dafür s t a a t l i c h e Z u s c h ü s s e verlangen. Beim Kauf von Grundstücken für Moscheebauten sind sie von der Grundsteuer befreit. Sie erhalten Einsicht in die Melderegister und haben analog zu den christlichen Kirchen das Recht auf ein „Wort zum Freitag“.
Nach Meinung der Islamverbände hat die bisherige V e r w e i g e r u n g der Anerkennung als KdÖR eine M i t s c h u l d am negativen Bild des Islams und an der Ablehnung und Diskriminierung von Muslimen in Deutschland. Sie argumentieren, eine rechtliche Gleichstellung der Islamverbände mit anderen Kirchen, würde eine Wertschätzung und Anerkennung des Islam bedeuten und eine gelungene Integration der Muslime ermöglichen.
Warum wir Sie um Ihre Unterschrift bitten:
Alle Antrag stellenden Islamverbände vertreten einen o r t h o d o x e n, strengen Islam. Nach Ansicht des Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes für das Land NRW a.D., Prof. Michael Bertrams, erklären die Islamverbände zwar öffentlich, auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen, vertreten jedoch intern Positionen, die an der Scharia - dem islamischen Recht - orientiert sind. Sie widersprechen Grundwerten unserer demokratischen Verfassung, wie etwa der Gleichstellung von Mann und Frau.
Obwohl sich auch islamistische Terrororganisationen auf den Koran beziehen, l e h n e n die Islamverbände eine R e f o r m i e r u n g der Koranauslegung a b, wie sie von vielen liberalen Muslimen gefordert wird. Die Islamverbände nutzen ihren Einfluss dazu, um liberale und andersdenkende Muslime aus wichtigen Gremien, wie z.B. die Islamkonferenz, heraus zu drängen.
Weniger als 20% der ca. 4 Millionen Muslime sind als Mitglieder in religiösen Vereinen und Gemeinden organisiert. Obwohl die Antragsteller also höchstens 20% der Muslime in Deutschland vertreten, b e a n s p r u c h e n sie aber zu 100% die D e u t u n g s h o h e i t über die Ausübung der Religion. Der Status einer freiwilligen Zugehörigkeit ist nicht gewährleistet, da kein Austritt aus dem Islam möglich ist.
Bei den Islamverbänden gibt es k e i n e T r a n s p a r e n z bezüglich ihrer Finanzierung sowie des Einflusses ausländischer Staaten, wie z.B. Türkei oder Saudi-Arabien. Kürzlich wurden in einer Kölner DITIB-Moschee sogar Aktivitäten des türkischen Geheimdienstes aufgedeckt.
Für die Regelung wichtiger Anliegen wie z.B. die Durchführung von Islamunterricht an Schulen, das Betreiben von muslimischen Friedhöfen oder die Entsendung von muslimischen Vertretern in die Rundfunkräte ist in NRW der KdÖR-Status n i c h t
e r f o r d e r l i c h. Auffällig finden wir, dass die orthodoxen Islamverbände stets I n t e g r a t i o n s l e i s t u n g e n von der Gesellschaft und v o m S t a a t fordern, aber ihre eigenen notwendigen Integrationsschritte völlig ausblenden, nach dem Motto: “Integration ist, wenn der Staat uns alle Rechte und Pflichten gibt und sich ansonsten aus unserem Leben heraushält“.
Dr. Ralph Ghadban (Mitglied der Islamkonferenz 2006-2008) sagte im Interview des Humanistischen Pressedienstes vom 27.Jan. 2015: “Die Aufgabe der Politik besteht darin, die Muslime vor den Verbänden zu schützen. Die Mehrheit der Muslime hat unsere demokratischen Werte längst verinnerlicht. Die Verbände haben diese Entwicklung nicht theologisch begleitet und beharren auf archaischen, religiösen Vorstellungen und bilden das Haupthindernis für die Integration der Muslime“.
Daher fordern wir: Gleichstellung eines liberalen Islam mit anderen Religionsgemeinschaften JA, Anerkennung der orthodoxen Islamverbände NEIN!
Diese Petition wird der Landesregierung, dem Landtag sowie dem Ausschuss für Statusfragen in Nordrhein-Westfalen vorgelegt.
Im Namen aller Unterzeichnenden und des AK Kölner Säkulare
Quellennachweise: http://islam-dialog.ekvw.de/texte/zur-rechtlichen-gleichstellung-des-islams.html http://hpd.de/artikel/11074 http://www.cdu2017.de/fuer-einen-islam-mitteleuropaeischer-praegung/ http://saekulare-gruene.de/cem-oezdemir-und-volker-beck-legen-neues-islam-papier-vor/ http://www.focus.de/politik/ausland/politik-und-gesellschaft-erdogan-und-seine- schattenkrieger_id_4776655.html
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
05.05.2016
Petition endet:
04.11.2016
Region:
Nordrhein-Westfalen
Kategorie:
Neuigkeiten
-
Petition wurde nicht eingereicht
am 12.10.2018Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Änderungen an der Petition
am 05.05.2016
Debatte
Den konservativ orthodoxen Islamverbänden Körperschaftsrechte zu verleihen, fördert den Aufbau paralleler Strukturen und die zunehmende Bildung von Prallelgesellschaften. Das ist aus meiner Sicht ein massives Integrationshemmnis.
Ich bin nicht nur gegen den Körperschaftsstatus für Islamverbände, sondern auch gegen entsprechende Pivilegien der christlichen Kirchen. Einer Forderung nach "Gleichstellung eines liberalen Islam mit anderen Religionsgemeinschaften." kann ich mich nicht anschließen. Auch ein "liberalen Islam" sollte nicht mit öffentlichen Geldern versorgt werden. Auch ein "liberales Christentum" sollte nicht mit öffentlichen Geldern versorgt werden. Beides sollte ausschließlich Privatangelegenheit sein.