Region: Bayern
Kultur

Individualität statt Uniform: Retten Sie die Aufsichten am Haus der Kunst!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bayerischer Landtag

2.676 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

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Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bayerischer Landtag

Mitte der 1990er-Jahre wurde der externe Museumswachdienst durch museumseigene Aufsichten ersetzt. Die Entscheidung des damaligen Direktors, C. Vitali war nicht zuletzt auch eine Reaktion auf die belastete Geschichte des Ausstellungshauses. Das Konzept "Individualität statt Uniform" wurde auch von den nachfolgenden Direktoren fortgeführt. Die hausinternen Aufsichten gehören zum Gesicht des Haus der Kunst und prägen das Profil des Hauses als offenes liberales Zentrum für zeitgenössische Kunst entschieden mit. Nun sollen sie aus intransparenten Gründen outgesourct werden. Das hätte die baldige Kündigung von 48 langjährigen (teilweise über 20 Jahre) Mitarbeitern zur Folge.

Bisherige Verhandlungen des Betriebsrats mit der Geschäftsführung des Haus der Kunst sind leider gescheitert. Nächste Woche findet ein wichtiger Termin statt, bei dem das Ministerium und die Geschäfstführung sich für die Entscheidung rechtfertigen müssen. Es bleibt uns also eine Woche, um ein deutliches Zeichen gegen ein Outsourcing zu setzen.

Zeigen Sie sich solidarisch mit unserem langjährigen Aufsichtspersonal!

Begründung

Pressemitteilung: 48 Arbeitsplätze vor dem Aus!

Die Geschäftsführung des Haus der Kunst teilte am 20.05.2019 dem Betriebsrat ihre Absicht mit, den gesamten Bereich Aufsicht/ Kasse/ Pforte des Hauses der Kunst outzusourcen. Das bedeutet die Kündigung von 48 langjährigen und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ca. 2/3 der Belegschaft.

Der Betriebsrat empfindet eine Massenentlassung als Teil des Konsolidierungskonzeptes als skandalös.

Die Entscheidung zum Outsourcing beruht auf einer durch die Geschäftsführung selbst durchgeführten Wirtschaftlichkeitsprüfung, weshalb der Betriebsrat die Begutachtung durch einen Sachverständigen beantragte. Für den Betriebsrat stand im Vordergrund, Transparenz zu schaffen, um die Berechnungen und die Entscheidung der Geschäftsführung nachvollziehen zu können.

Die Begutachtung wurde abgelehnt. Dies verstärkt die bestehenden Zweifel an der Wirtschaftlichkeitsprüfung, die aus Sicht des Betriebsrats Unstimmigkeiten und Mängel enthält, so dass das Ergebnis nicht nachvollziehbar ist. Als Haus mit besonderer Geschichte und gemeinnützigem Auftrag beschäftigt das Haus der Kunst seit vielen Jahren einen loyalen und fachlich kompetenten Mitarbeiterstab im Bereich Aufsicht / Kasse / Pforte, der in der Münchener Museumslandschaft als beispielhaft gilt. Diese Mitarbeiter, die noch nicht einmal den Stundenlohn erhalten, den Mitarbeiter staatlicher Museen erhalten, zu entlassen kann der Betriebsrat nicht akzeptieren.

In einer humanistisch geprägten Kulturinstitution wie dem Haus der Kunst ist eine Einsparungslösung, die als allererstes eine Entlassung der Geringstverdiener vornimmt, moralisch unhaltbar.

Christoph Vitali entschied Mitte der 1990er-Jahre, den externen Museumswachdienst durch museumseigene Aufsichten zu ersetzen. Diese Entscheidung war nicht zuletzt auch eine Reaktion auf die belastete Geschichte des Ausstellungshauses. 1933 bis 1937 als "Haus der Deutschen Kunst" errichtet, war das Gebäude Zentrum von Hitlers Kunstpolitik und Repräsentationsort der NSDAP und ihren uniformierten Formationen. Das Konzept "Individualität statt Uniform" wurde auch von Vitalis Nachfolgern fortgeführt. Die hausinternen Aufsichten gehören zum Gesicht des Haus der Kunst und prägen das Profil des Hauses als offenes liberales Zentrum für zeitgenössische Kunst entschieden mit. Die Besucher schätzen nicht nur das freundliche und serviceorientierte Auftreten, sondern auch den künstlerischen Sachverstand der Aufsichten des Haus der Kunst - nicht wenige sind als freischaffende Künstler oder Kunststudenten tätig. Alle Aufsichten identifizieren sich mit dem Haus der Kunst, bilden sich weiter. Ihre Arbeit ist Teil ihres Lebens, der Großteil ist schon seit 10 oder sogar 20 Jahren für das Haus tätig. Der Betriebsrat setzt sich seit langem für Lohngerechtigkeit und ein transparentes Lohngefüge im Haus der Kunst ein und verhandelt seit einem Jahr die Eingliederung in den TV-L West. Die wohlwollende Unterstützung dieses Vorhabens von Ministerin Marion Kiechle sowie die Äußerungen des Geschäftsführers zu diesem Thema hatten bei der Belegschaft große Hoffnungen auf eine Verbesserung ihrer Situation geweckt.

Der Bereich Aufsichten/Kasse/Pforte ist im Gesamtgefüge des Hauses sowieso unterbezahlt: die Aufsichten im Haus der Kunst verdienen 11,84 € pro Stunde – die freistaatlichen Häuser (z. B. Bayerisches Nationalmuseum und Pinakotheken) bezahlen ihren Aufsichten hingegen Gehälter nach TV – L Stufe E 3, was je nach Betriebszugehörigkeit € 13 - 16 pro Stunde entspricht. Im Rahmen der Verhandlung zum Interessenausgleich hat der Betriebsrat einen Kompromissvorschlag erarbeitet, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. In Zusammenarbeit mit der Belegschaft hat der Betriebsrat ein Konzept erarbeitet, das es ermöglicht hätte, 34 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Haus zu behalten. Teil des Konzepts war die Zusage des Betriebsrats und der Belegschaft auf die Eingliederung der Bereiche Kasse / Pforte / Aufsicht in den TV-L bis auf weiteres zu verzichten.

Der Arbeitgeber hat das Konzept geprüft und im nächsten Verhandlungstermin abgelehnt. Er will bei dem personellen Kahlschlag bleiben. Die Hoffnungen der Mitarbeiter auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze sind damit erneut enttäuscht worden. Diesen Weg kann der Betriebsrat nicht gut heißen.

Für Fragen steht der Betriebsrat des Haus der Kunst Ihnen gerne zur Verfügung: betriebsrat@hausderkunst.de

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 22.07.2019
Petition endet: 10.10.2019
Region: Bayern
Kategorie: Kultur

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

Ich habe selbst in einem Museum gearbeitet und weiss daher wie wichtig es ist, dass sich Mitarbeiter mit der Instituion identifizieren, das können, selbst wenn sie wollten, Aussenstehende nicht tun. Ausserdem, eine Kulturgemeinschaft sollte sich nicht nur wirtschaftlich erfolgreich darstellen, vielmehr geht es in der Kultur um uns als Menschen- hier sollte Vorbild gezeigt werden- nicht Pfennigfuchserei!

Noch kein CONTRA Argument.

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