393 Unterschriften
Die Petition wurde abgeschlossen
Petition richtet sich an: Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Umgehende Reduktion des massiven Drucks auf die Grundschulkinder und Schaffung fairer Übertritte durch:
- Beurteilung des Grads der aktuellen Belastung der Grundschulkinder durch die Pandemie durch das Kultusministerium und Absenkung der Benotung an das definierte Belastungshöchstmaß
- Verbindliche Festlegung der maximalen Anzahl von Leistungserhebungen pro Woche. Hierbei sind unserer Meinung nach maximal 2 Leistungserhebungen pro Woche und 3 in zwei Wochen sinnvoll. Ausnahmen müssen durch die Schulleitung in Einzelfallprüfung genehmigt werden. Mitzuzählen sind Leistungserhebungen jeder Art, respektive: Proben, Tests und auch mündliche Leistungsnachweise wie z.B. Referate und Gedichte
- Schaffung und Umsetzung von Günstigerregelungen für den Übertritt zum kommenden Schuljahr 2021/22
Begründung
Sehr geehrter Herr Kultusminister Prof. Dr. Piazolo,
unsere Grundschulkinder sind allein im schulischen Bezug durch den fehlenden Kontakt zu ihren Mitschüler*innen, Lehrkräften und vor allem Freunden massiv von der Pandemie belastet. Die Bildungsgerechtigkeit wird durch den Distanzunterricht bekanntermaßen vergrößert. Hinzu kommen vielfach finanzielle Sorgen in den Elternhäusern, private Isolation und fehlende Freizeitaktivitäten. All das sollte zwingend und zeitnah zu einer Beurteilung des Grads der aktuellen Belastung der Grundschulkinder durch das Kultusministerium führen. Die Benotung der Leistungen der Kinder muss die aktuelle Belastungssituation berücksichtigen. Die Anforderungen sind um den festgestellten Grad der Belastung abzusenken.
Wenngleich die zu erbringende Notenanzahl vom Kultusministerium bereits gesenkt wurde, wird schon jetzt bei Kindern, Lehrkräften und Eltern ein massiver Druck aufgebaut, diese Anzahl in den Wochen des bald folgenden Wechsel- und Präsenzunterrichts dann auch zu erbringen.
Eine hohe Anzahl an Proben in kürzester Zeit bei gleichzeitig notwendigerweise oberflächlicherem Unterricht und wahrscheinlich auch zeitbedingt vorheriger mangelhafter Ergebnissicherung wird zu erwarten sein.
Es ist entwicklungspsychologisch seit längerem bekannt, dass Leistungsdruck das Lernpotenzial negativ beeinträchtigt. Um es mit den Worten von Herrn Prof. Dr. med. Dr. phil. Manfred Spitzer (Neurowissenschaftler) zu sagen:
”Worum wir uns kümmern müssen ist, dass das Gehirn in einer guten Atmosphäre lernt, denn die Schüler müssen in 30 Jahren Probleme lösen, von denen wir heute noch keine Ahnung haben. Da ist doch klar, was sie dabei nicht brauchen können: Angst. Wer unter Angst lernt, der lernt die Angst gleich mit, und das ist ganz dumm.“[1]
In diesen Zeiten größter Verunsicherung, sind Kinder völlig überfordert und brauchen daher dringend eine achtende und fürsorgliche Hilfe, auch seitens der Schule. Die Lehrkräfte können den Druck im Unterricht und in der Notengebung nur durch die Erlaubnis des Kultusministeriums senken.
Lassen Sie als Kultusminister daher den Worten nach Minderung des Leistungsdrucks auch Taten durch klare Vorgaben folgen.
Viele Eltern sind aufgrund des parallelen Managements von Schule-zuhause, Kinderbetreuung und HomeOffice über ihre Kapazitäten beansprucht. Außerdem macht es unserer Meinung nach keinen Sinn, den Schüler*innen bereits in jungen Jahren derart die Schule zu verleiden. Genau diese Kinder sind es, die doch später auf der Basis der von Ihnen zu verantwortenden Schulbildung durch ihre hoffentlich hohe Qualifikation mit wirtschaftlichem Erfolg die Kosten dieser Pandemie stemmen müssen.
Ermöglichen Sie daher unseren Kindern auch dadurch eine Perspektive für die Zukunft, indem Sie die Regelungen des Übertritts über Günstigerprüfungen ergänzen und/ oder die Notendurchschnittsprüfung einmalig um ein Jahr verschieben und damit an die weiterführende Schule verlagern. Hier könnten ein Probejahr oder Flexklassen mit leistungsdifferenzierter Förderung der Kinder mögliche Konzepte sein.
Für Rückfragen stehen wir sehr gern jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Fabian Ellroth, Stellv. Vorsitzender, GEB GS Kempten
Safiye Ilhan, Stellv. Vorsitzende, GEB GS Rosenheim
Thomas Ort, Vorsitzender, GEB GS/MS Würzburg
Dr. Anita Störmann, Stellv. Vorsitzende, GEB GS München
Bettina Toptchiyski, Vorsitzende GEB GS Rosenheim
Rolf Völler, GEB GS Fürth
„Die Erziehung von Kindern muss von Liebe geprägt sein.“
frei nach Erich Kästner
Quelle:
[1] https://www.eine-schule.de/expertenmeinungen/
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