235 Unterschriften
Die Petition wurde abgeschlossen
Petition richtet sich an: Geschäftsstelle des Eingabenausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft
Wir fordern die Aufhebung des weitestgehend pauschalen Sportverbotes der jeweils geltenden Corona-Eindämmungsverordnung!
Das Sportverbot ist kontraproduktiv. In Verbindung mit einer nicht ausgewogenen Ernährung sind Bewegungsmangel und das hieraus resultierende Übergewicht bekanntlich die größten Risikofaktoren für einen schweren Corona-Verlauf.
Innerhalb weniger Monate sind in Deutschland mehr als 80.000 mit dem Corona-Virus Infizierte verstorben, hunderttausende Infizierte erkrankten schwer und leiden in vielen Fällen noch immer unter enormen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Die meisten Menschen, die an Corona schwer erkrankten oder gestorben sind, hatten zum Zeitpunkt der Infektion mehrere Vorerkrankungen, vor allem starke Fettleibigkeit, Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, chronische Lungenerkrankungen und Nierenschwäche. Dieses immense Leid für die unmittelbar Betroffenen, aber auch für ihre Angehörigen und Freunde, hätte in vielen Fällen vermieden werden können durch regelmäßige sportliche Betätigung und einem auch in anderer Hinsicht gesunden Lebenswandel (ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Rauchen und gemäßigter Alkoholkonsum).
Aber auch andere Volkskrankheiten, die Jahr für Jahr zu hunderttausenden Toten führen und damit mit großem Abstand vor Atemwegserkrankungen rangieren, werden maßgeblich durch Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigt. Ein Großteil der Todesfälle ist hierzulande auf Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen zurückzuführen. Durch das Sportverbot droht damit auch eine massive Zunahme derartiger Krankheiten und daraus resultierender Todesfälle! Dass ein knappes Jahr Sportverbot mit bislang nicht absehbarem Ende sich entsprechend auf Gesundheit und Lebenserwartung der Bevölkerung auswirken wird, liegt auf der Hand!
Wie wollen wir die nächste Pandemie, zum Beispiel ausgelöst durch multiresistente Keime, durchstehen, wenn wir in der jetzigen Krise die Fitness und körperlichen Abwehrkräfte der Bevölkerung nicht stärken, sondern sogar noch schwächen?
Begründung
Sport ist Teil der Lösung der Corona-Krise, und nicht Teil des Problems!
Die von Bund und Ländern verfügten, weitgehenden Beschränkungen sportlicher Betätigung sind weder zielführend noch praktikabel. Es können, zum Beispiel, nicht alle Sportler ohne weiteres aufs Joggen umsteigen, zumal in Hamburg auf vielen beliebten Joggingstrecken, wie z.B. an Alster und Elbe, eine Maskenpflicht gilt. Gerade bei bereits übergewichtigen Sportlern und Sportlern mit Vorerkrankungen kann eine solche ungewohnte Belastung oder Überbelastung zu weiteren Komplikationen führen, insbesondere wenn fachkundige Anleitung durch Trainer oder erfahrene Sportkameraden fehlt.
Bereits jetzt klagen viele Sportler über Gewichtszunahme, Zunahme von Rücken- und Gelenkschmerzen, fehlende Fitness und Widerstandskraft und nicht zuletzt Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und fehlende Perspektive. Sport fördert bekanntlich nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Gesundheit.
Vor allem die Kinder trifft das angeordnete Sportverbot doppelt und dreifach hart! Gerade in Hamburg, einer Stadt mit mehr Kanälen, Grachten, Flüssen, Gräben als Venedig und nicht zuletzt dem reißendem Tidegewässer Elbe kann es leicht überlebenswichtig werden, schwimmen gelernt zu haben. Auf Finkenwerder gab es bereits unzählige tragische Unfälle! Schwimmunterricht ist Daseinsvorsorge!
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es bei Kindern sogenannte Lernfenster gibt. In diesen Phasen können Kinder sehr schnell und effektiv bestimmte Dinge lernen. Bereits ab der siebten Schwangerschaftswoche bis etwa zum vierten Lebensjahr liegt z.B. die sensible Phase für die Entwicklung der Motorik. Wenn wir die Kinder nicht innerhalb dieser Zeitfenster fördern, kann das zu nachhaltigen Entwicklungsverzögerungen führen. 1 Prozent des Genies ist Talent, 99 Prozent sind Fleiß, soll Albert Einstein gesagt haben. Auch im Sport ist regelmäßiges Training gefragt, wenn man etwas erreichen will. Durch das anhaltende Sportverbot verbauen wir unseren Kindern das Erreichen etwaiger Ziele möglichweise nachhaltig!
Schließlich leiden die Kinder ganz besonders unter Bewegungsmangel und Isolation. Viele Eltern sind fachlich und zeitlich einfach nicht in der Lage, ihre Kinder ausreichend anzuleiten und zu fördern. Für viele Kinder suchtkranker und/oder gewalttätiger Eltern stellen Schulen und Sportvereine Zufluchtsorte dar! In den Kinder- und Jugendpsychiatrien wird seit Beginn des ersten Lockdowns triagiert: viele Kinder und Jugendliche erhalten daher nicht die notwendige psychotherapeutische Behandlung. Die Selbstmordrate bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen steigt.
Unter diesen Gesichtspunkten erscheint es verantwortungslos, Vereinssport im derzeitigen Umfang zu verbieten. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Sportvereine in der kurzen Öffnungsphase im Spätsommer 2020 keinesfalls als Pandemietreiber aufgefallen sind. Besonders ein Verbot von Vereinssport an der frischen Luft ist unter keinen Gesichtspunkten nachvollziehbar. Nach Einschätzung von Aerosol-Physikern liegt die Infektionsgefahr draußen bei null.
Abschließend möchten wir klarstellen, dass wir die Infektionsgefahr durch das Coronavirus sehr ernst nehmen und uns die Risiken von schweren Verläufen bis hin zum Tod bewusst sind. Selbstverständlich haben wir daher entsprechende Hygienekonzepte erarbeitet und bislang erfolgreich umgesetzt. Ansteckungen während des Trainings sind uns bislang nicht bekannt geworden.
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