Region: Essen
Kultur

Erhalt der KZ-Gedenkstätte „Schwarze Poth“ Essen – Kein Vergessen durch Abbau!

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Thomas Kufen

1.551 Unterschriften

1.041 von 3.600 für Quorum in Essen Essen

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  1. Gestartet 11.02.2025
  2. Sammlung noch > 4 Monate
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Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Thomas Kufen

Die Stadt Essen plant, die KZ Gedenkstätte „Stadtwunde“ (mehr Infos bei *, **) zu entfernen, noch bevor eine neue Gedenkstätte geplant und errichtet wurde – mit der Begründung, dass der Ort immer wieder verunreinigt und beschädigt wird. Doch das ist keine Lösung! Statt die Erinnerung direkt aus dem Stadtbild zu streichen, sollte die Stadt Verantwortung übernehmen und einen wichtigen Gedenkort schützen. 

Deshalb fordern wir: 

  • Keine Entfernung der Gedenkstätte „Schwarze Poth“
  • Stattdessen Schutz, Verschönerung, Instandhaltung, Ausschilderung und ein nachhaltiges Pflegekonzept 
  • alternativ VOR Abbau der Gedenkstätte errichten einer neuen Gedenkstätte, die gut zugänglich und ausgeschildert ist und sich an einem würdigen Ort befindet. Wir fordern mehr als eine Tafel.
  • Eine klare Verantwortung der Stadt Essen für die Erinnerungskultur 

Unterschreibt diese Petition und helft mit, die KZ-Gedenkstätte „Stadtwunde“ vor dem Vergessen oder dem ersetzen mit einer einfachen Tafel zu schützen. Teilt diese Petition gerne in den Sozialen Medien, mit euren Freunden und Familien und macht darauf aufmerksam.

Begründung

Die Stadt Essen hat damals direkt von der Zwangsarbeit dieser Häftlinge profitiert. Die Opfer, die wenigen Überlebenden und ihre Familien verdienen es, dass wir ihre Geschichte bewahren, respektvoll behandeln und schützen.

Doppelmoral der Stadt Essen?

Erst im März 2024 wurden engagierte Schüler*innen und Lehrer*innen der Gesamtschule Holsterhausen mit dem Annette-Jäger-Ehrenamtspreis ausgezeichnet – für ihren unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus und für die Erinnerungskultur. In ihrer Laudatio loben Politiker*innen den Kampf gegen das Vergessen und heben besonders die Fürsorge für die Gedenkstätte „Schwarze Poth“ hervor. Doch während diese jungen Menschen für ihre Arbeit gewürdigt werden, plant die Stadt gleichzeitig den Abriss eben dieser Gedenkstätte – mit der Begründung, sie sei zu verschmutzt. Diese Widersprüchlichkeit ist nicht hinnehmbar. Es kann nicht sein, dass die SPD einerseits Engagement für das Gedenken auszeichnet und gleichzeitig die Stadt aktiv einen wichtigen Erinnerungsort beseitigt, noch bevor überhaupt ein neuer Erinnerungsort in Planung ist. Wenn „Nie wieder“ mehr sein soll als ein leeres Versprechen, dann muss Essen die Geschichte bewahren und mit dem nötigen Respekt behandeln. Aus diesem Grund ist es mindestens nötig eine neue Gedenkstätte zu planen und zu errichten, bevor die Gedenkstätte „Schwarze Poth“ abgebaut wird.

Wir leben aktuell in Zeiten, in denen rechte Ideologien wieder erstarken, in denen Geschichtsrevisionismus immer lauter wird und in denen die Stimmen der letzten Zeitzeugen allmählich verstummen. Gerade jetzt ist es unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Erinnerung bleibt und Aufmerksamkeit bekommt. Wenn Vandalismus das Problem ist, dann brauchen wir Schutzmaßnahmen – nicht das Verschwinden eines Mahnmals, um es sich einfach zu machen!

Mehr Infos zum Thema:

*Das KZ-Außenlager „Schwarze Poth“ war ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald und umfasste eine Fläche von 35.000 m² mitten im Essener Stadtkern. Etwa im April 1944 wurde ein erster Trupp von zwanzig Häftlingen in die Essener Innenstadt verlegt und dort unmenschlich, unter unzureichender Verpflegung und Versorgung in der bereits zerstörten Gaststätte „Grinzing“ an der Adolf-Hitler-Straße 90 (heute Viehofer Straße) untergebracht. Später wurde das benachbarte Haus an der Königstraße 35 als weitere Schlafstätte genutzt, wodurch das Kommando auf bis zu 150 Zwangsarbeiter erhöht worden konnte. Das Lager erstreckte sich innerhalb der Straßen Schwarze Poth, Königstraße, Kirchstraße und Postallee. 

Die Männer stammten aus verschiedenen Ländern, mehrheitlich aus Russland und Polen, aber auch aus Frankreich, Dänemark, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland. Seit Mitte 1944 mussten sie unter den menschenunwürdigen Bedingungen Trümmer beseitigen, Bomben entschärfen und Blindgänger bergen.

Mindestens vier dokumentierte Todesfälle sind aus dem Lager bekannt. Im März 1945, kurz vor dem Einmarsch der Alliierten ins Ruhrgebiet, wurde das Lager dann aufgelöst und die Häftlinge ins KZ Buchenwald deportiert. Wie viele von ihnen überlebten, ist bis heute unklar. Die Straße Schwarze Poth existiert heute nicht mehr – sie verlief unterhalb der heutigen Rathausgalerie, westlich der Hauptstraße Schützenbahn.

** 2002 wurde dann die Gedenkstätte „Stadtwunde“ errichtet, um an die Opfer dieses Grauens zu erinnern. Doch nun soll sie verschwinden – stattdessen ist nun nur noch eine Erinnerungstafel an einem anderen Ort geplant, der nicht einmal feststeht. 

Alle Quellen:

https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1551453.de.html
https://de.m.wikipedia.org/wiki/KZ-Au%C3%9Fenlager_Schwarze_Poth
https://www.spdessen.de/2024/03/14/herausragendes-engagement-fuer-die-erinnerungskultur-und-gegen-antisemitismus-team-der-gesamtschule-holsterhausen-mit-dem-annette-jaeger-ehrenamtspreis-ausgezeichnet/

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Nina Thiel, Essen
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 11.02.2025
Petition endet: 10.08.2025
Region: Essen
Kategorie: Kultur

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Noch kein CONTRA Argument.

Warum Menschen unterschreiben

Ich habe mit den Omas gegen Rechts im Januar einen Stolpersteinspaziergang unternommen und dabei sind auch an dieser Gedenkstätte vorbeigekommen.
Ich war erschüttert wie sie aussieht.
Die Gedenkstätte muss unbedingt gut gepflegt und viel besser ausgewiesen werden.
Wir dürfen nicht vergessen welche Gräueltaten unter den Nazis verübt wurden. Es muss unbedingt weiterhin daran erinnert werden welches Leid Menschen durch uns erfahren haben und wie rassistisch Nazis sind.

Essen ist meine Heimatstadt .Die jüngsten Nazi-Aktivitäten finde ich erschreckend und ich halte es in dieser Zeit für besonders wichtig, deutliche Zeichen gegen den Nationalsozialismus und seine Folgen zu setzen!

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