68 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Senatorin Sandra Scheeres
Seit dem 17.03.2020 werden unsere Kinder nicht mehr in der Schule unterrichtet. Die Lerninhalte werden von uns als Eltern vermittelt. Eltern haben keine pädagogische Ausbildung, werden nicht angeleitet und werden dafür auch nicht vergütet. Nach einer Woche stellen sich die ersten Ermüdungserscheinungen ein.
Dies ist ein extremer Ausnahmezustand, aber auch im regulären Schulalltag fehlen digitale Infrastrukturen, die Bildungsarbeit der Lehrkräfte und Eltern unterstützen und den Schüler*innen selbständiges Lernen ermöglichen. Wir sehen in der Coronakrise die Chance, längst überfällige nachhaltige digitale Lern-Infrastrukturen im Schulalltag zu etablieren.
Schüler*innen greifen aufgrund fehlender offizieller digitaler Infrastrukturen auf alternative Plattformen wie youtube, google, WhatsApp oder facebook zurück, um Lerninhalte zu recherchieren und zu kommunizieren. Diese entsprechen nicht den Datenschutz, Kinderschutz und der Qualität der Quellen, die wir für unsere Kinder wollen.
Zwei Mütter aus Berlin Mitte mit vier Kindern in Schule und Studium fordern die Umsetzung des Beschluss des Landeselternausschuss von 26.03.2020 (Link siehe unten) und fordern somit Unterstützung für ihre Bildungsarbeit und das Recht Ihrer Kinder auf Bildung ein. Eine Mutter ist Diplom-Informatikerin und hat 8 Jahre lang Informatik an der Oberstufe unterrichtet. Sie verfügt über den Master of Public Policy und erzieht ihre beiden Töchter alleine. Die zweite Mutter ist freischaffende Fotografin, allein erziehend und verfügt über ein Diplom in BWL.
Das Prinzip des Homeschoolings, wie in den USA oder Österreich praktiziert, ist in der BRD gesetzlich verboten. Wir besitzen sowohl eine Schulpflicht und als auch eine Beschulungspflicht. Der Ausnahmezustand durch den Corvid-19 zieht die Schließung der Schulen nach sich. Dies befreit jedoch den Senat nicht von seiner Beschulungspflicht.
Es fehlt an offiziellen digitalen Infrastrukturen, die Datenschutz, Kinderschutz und Qualität der Quellen garantieren.
Diese fordern wir in unserer Petition ein.
Begründung
Wir fordern die Bildung einer Think Tanks, bestehend aus Vertreterinnen aus dem Bildungsbereich, darunter Schülerinnen, Eltern (Landeselternausschuss), Lehrkräfte, Erzieherinnen, Universitätsleitungen, Senatsverwaltung, MBJS-Ministerium, Schulbuchverlage, digitale Bildungsexpertinnen, Inklusion, IT-Hardware Hersteller und Social Media Expert*innen um Lösungsstrategien für folgende Herausforderungen zu entwickeln und umzusetzen:
SOFORT umzusetzen sind:
Zentrale Online-Informationsplattformen für alle Schultypen und Klassen
Kurzfristige Lösungstrategien für:
- Jahresabschlusszeugnisse
- Versetzung zur nächsten Klassse
- Prüfungen (MSA, Abitur) 2020
- Übergang in weiterführende Bildungs- und Ausbildungswege im Herbst 2020
Hierfür fordern wir folgende Mittel:
Online-Schulprogramm nach Lehrplan in Form von interaktiven eLearning Möglichkeiten, wie
- Live-Stream Unterricht
- Online-Sprechstunden mit ausgebildeten Fachpersonal
Bereitstellung von digitalen Unterrichtsmaterialien zum Lehrplan-Selbststudium, dazu gehören etwa
- Aufgaben mit Lösungen
- Erklärvideos
- Frei verfügbare Bildungsmaterialien (OER, Open Educational Ressources)
- Fachbezogeneonline-Software
- digitale Lernspiele
Bereitstellung von datenschutzgerechten virtuellen Austauschmöglichkeiten für Schüler:innen, wie etwa
- geschützte themenbezogene Chaträume
- Foren
Einrichtung zentraler Informationsplattformen für Eltern zur Unterstützung ihrer Bildungssarbeit, z.B.
- Information zu Schulmaterialien mit Referenz zur Lehrplan-Relevanz
- didaktische Hilfestellungen
- Informationen zu rechtlichen Änderungen während der Pandemie
- Entwicklung von Online-Testverfahren
- Entwicklung von Online-Benotungssysteme bzw. Blended Learning (Zusammenstellung von Präsenz- und Online-Lernen)
Nachhaltige Verbesserungen der Schulstruktur entsprechend des Datenschutzes Einzurichten bis zur Wiederöffnung der Schulen
- Aufbau Digitale Infrastruktur für Betreuung der Lernenden
- Aufbau eines von umfassenden OER-Plattform mit frei verfügbaren Lernmaterialien
- Aufbau von kollaborativen, länderübergreifenden Arbeitsgemeinschaften zur Erarbeitung und ständigen Aktualisierung von OER
- Aufbau einer IT-Betreuung der Schulen (Administratoren-Stellen) mit endsprechender finanzieller Ausstattung
- Flächendeckende Versorgung der Schüler*innen mit digitalen Endgeräten, eingerichtet mit Software-Lernstrukturen
Initiatorinnen: Cordula Giese (fotografinnenberlin@gmail.com) und Peggy Sylopp (contact@pexlab.space)
(*) https://leaberlin.de/images/beschluesse/2020-03-26_Virtuelle_Beschulung.pdf
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
-
Änderungen an der Petition
am 02.04.2020 -
Änderungen an der Petition
am 02.04.2020 -
Änderungen an der Petition
am 02.04.2020
Debatte
Ich wäre schon über ein deutschlandweites Minimum für alle Klassenstufen froh: Live-Stream Unterricht, Webkonferenzen Online-Sprechstunden mit ausgebildeten Fachpersonal Die Schulen bleiben auch nach Ostern geschlossen und Eltern sollen weiterhin mit Papier Arbeitsplänen Lehrkräfte ersetzen?
dies entspricht im wesentlichen den (schon seit Jahren vorgebrachten) Forderungen des Landeselternausschuss Berlin; und nun soll dieses alles SOFORT umgesetzt werden? Wie realistisch ist dies ? Wo waren die Initiatoren / Unterzeichner in der Vergangenheit? diese Probleme zeichneten sich doch ab! Ferner vermengt die Petition nahezu ALLE Themen/Probleme um Schule wie Schulbau, Hygiene, Lehrermangel, Digitalisierung etc. - ist das zielführend?