Region: Berlin
Kultur

Berliner Volksbühne muss transfeministisch werden!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Kultursenator Klaus Lederer, Berlin

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Die Petition wurde abgeschlossen

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Die Petition wurde abgeschlossen

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Petition richtet sich an: Kultursenator Klaus Lederer, Berlin

Herr Kultursenator Lederer, Sie führen zurzeit Hinterzimmergespräche über die künftige Leitung der Volksbühne. Ihre Verschwiegenheit entspricht den Gepflogenheiten und der Rücksichtnahme auf großkünstlerische Egos. Die Stars der Regie und des Geniekults wollen diskret umworben werden. Dabei gibt es aber einen weißen Elefanten im Raum, und das ist die eigentlich offensichtliche Tatsache, dass nach #metoo die Volksbühne als paradigmatisches Zentrum deutscher Theaterkultur nur noch von einer Frau geleitet werden kann und darf - und zwar von einer Frau, die sich den Patriarchalismen dieser Tradition entzieht und ihnen auf der Ebene der Intendanz eine entschiedene feministische Grundhaltung entgegensetzen kann!

Begründung

Insbesondere gilt es, gerade an diesem Traditionshaus mit seinen männerdominierten Gewerken und stilbildend machistischen Handgreiflichkeiten die sexistische Übervaterfigur des Künstler-Indendanten zu zertrümmern, den Nexus aus Phallokratie und Kunstheiligtum zu entzaubern!

Die Volksbühne, dieses Proszenium des männlichen Egos und seiner gern amazonisch verbrämten Verachtung von Weiblichkeit, muss zu einer geistigen Heimat der großartigen Frauenbewegung in diesem Land und, ja, zu einem Tempel des Feminismus, zu einem intellektuellen wie spirituellen Zentrum der Genderrevolution und -wissenschaft, zu einem Hort der queer-, trans- und postsexuellen Antipatriarchats-Praxen werden!

Wir müssen die Scheu vor der Priesterherrlichkeit des Hauses, vor seiner Geschichte und protofaschistisch-phallischen Architektur überwinden, denn diese Scheu ist unschwer als heteronom rationalistische, männerzentriert gesteuerte Selbstbeschränkung aller nichtweißen, nichtmännlichen Subjekte zu erkennen!

Die Volksbühne muss Frauenkörper werden, Trans-Garten antisexistischer, antipatriarchaler Seinsweisen in den Performance-Künsten. Gerade auf dieser kalten Massenbühne unterhaltungsindustrieller Verlorenheit mit ihren bisher meist herumhampelnden, herumbrüllenden, sich obszön auskotzenden, selbstmitleidig egozentrischen, Weltschmerz verbreitenden Männerprojektionen gilt es, der Intimität ihren Raum zu geben und eine Sphäre der Vertraulichkeit, der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung, der verbindlichen, der verletzungsfreien Sprache zu schaffen. Hier müssen kollektive Rituale der Geschwisterlichkeit statthaben. Hier muss eine nährende matriarchale Sphäre werden. Hier mehr als irgendwo ist die machtgeile Schau- und Protzlust der Männersubjekte irreversibel zu kastrieren!

Gerade an der Berliner Volksbühne, diesem von Piscator bis Castorf antikapitalistisch-konformistisch geschundenen theatralen Leib, kann und muss es gelingen, die von ihrem Ursprung bis zu ihrer heutigen neoliberalen Ausprägung versklavende Strukturkette Agora-Markt-Bühne zu sprengen!

Herr Lederer, machen sie am Theater Schluss mit der männlichen Regiediktatur! Der Regisseur als Diktator ist auch so ein Meister aus Deutschland. An der Volksbühne muss jetzt die Stunde Null eines Theaters schlagen, das mehr ist als ein lärmender, schwanzfuchtelnder Kommentar spätkapitalistisch Befindlichkeiten, mehr auch als schaulüsterne symbolische Unterwerfung und Verhöhnung ihrer Opfer. Machen Sie die Berliner Volksbühne jetzt und irreversibel zu einer Heimstatt transfeministischer Theaterpraxis!

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 11.12.2018
Petition endet: 10.03.2019
Region: Berlin
Kategorie: Kultur

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