6.610 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Regierender Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit und Staatssekretär Dr. André Schmitz
Das Hotel Bogotá soll erhalten bleiben. Mit Ihrer Stimme können Sie sich dafür einsetzen, dass dieser Ort für alle kunst- und geschichtsinteressierten Berliner und Besucher dieser Stadt erhalten bleibt.
https://www.bogota.de https://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/berlin-charlottenburg-hotel-vor-dem-aus-bogota-darf-nicht-sterben/8283848.html
Begründung
Das Haus in der Schlüterstrasse 45 ist akut von Zwangsräumung bedroht. Vor acht Jahren hat es einen neuen Eigentümer bekommen. Die Miete für den Hotelbetrieb wurde seitdem ständig erhöht. Gleichzeitig ist die Konkurrenz auf dem Berliner Hotelmarkt ruinös geworden. Hotelketten betreiben mit Dumpingpreisen Standortsicherung, und die Zahl der Ferienwohnungen nimmt immer weiter zu.
Das Bogotá gehört zu den wenigen verbliebenen familiengeführten Hotels Berlins. 2001 wurde es als erstes zum „freundlichsten Hotel der Stadt“ ernannt. Seit bald 40 Jahren betreiben die Rissmanns das Haus mit dem einladenden orangefarbenen Baldachin vorm Eingang. Und seit es in zweiter Generation von Joachim Rissmann übernommen wurde, hat sich der Ort zwischen Ku’damm und Lietzenburgerstraße in einen außergewöhnlich reizvollen Kultur-Treffpunkt verwandelt.
Joachim Rissmann liebt die Fotografie und alle anderen Ausdrucksformen. So kam es, dass hier nicht nur Gäste in über hundert Zimmern Herberge finden, sondern alle Sparten von Kunst zuhause sind. Im Bogotá ist jeder willkommen, sich im 4. Stock die Atelierräume der Modefotografin Yva anzusehen, wo Helmut Newton von 1936 bis 1938 sein Handwerk gelernt hat. „Sie schlafen in heiligen Räumen“, beschied der Yva-Schüler einem Gast, als er 2001 das Bogotá besuchte.
Regelmäßig gibt es Einladungen zu Foto-Ausstellungen, mehr als 60 sind es inzwischen. Die Bilder blicken auf die Frühstücksgäste herab. Es werden Lesungen und Konzerte veranstaltet, die die Geschichte des Hauses und seiner früheren Bewohner aufleben lassen, sogar Theaterstücke hat das Bogotá provoziert und aufgeführt. Seit 2010 kann im hinteren Saal Tango getanzt werden. Vom Lichthof, in dem auch Bilder zu sehen sind, wehen liturgische Gesänge durch Treppenhaus und Gänge. Immer, wenn man das Hotel betritt, empfängt einen alte Vertrautheit und Neugier. Es gibt Stammgäste, die immer wieder kommen oder monatelang bleiben.
Das 1911 errichtete einstige Wohnhaus Schlüterstraße 45 birgt Glanzpunkte und Unvereinbarkeiten der deutschen Geschichte. Das Bogotá hält das Andenken an die früheren Bewohner in exemplarischer Weise wach. 1941 enteigneten die Nationalsozialisten das Haus und richteten dort die Reichskulturkammer ein. Hans Hinkels Büro ist heute Bibliothek. Oskar Skaller (1874-1944) lud einst zu legendären Festen, wo die Nazis später Filme vorführten und heute das Frühstück serviert wird. Der jüdische Fabrikant und Kunstsammler floh nach Südafrika. Yva wurde vermutlich 1942 in Majdanek ermordet. Nach dem Krieg wurde hier u.a. der Kulturbund gegründet (von J.R. Becher und Klaus Gysi), traten Wilhelm Furtwängler, Heinz Rühmann und Gustaf Gründgens vor die Kommission zu ihrer „Entnazifizierung“, und Axel Springer bekam seine Drucklizenz.
Joachim Rissmann bespielt Foyer- und Frühstücksräume wie ein unmerklicher Intendant und überzeugter Museumsdirektor. Es wäre traurig und ein kultureller Verlust, wenn das historisch interessante Hotel Bogotá weichen müsste. Mit Ihrer Stimme können Sie sich dafür einsetzen, dass dieser menschenfreundliche Ort erhalten bleibt. Der Besitzer der Immobilie will Luxus-Büros und Boutiquen darin unterbringen und dadurch das denkmalgeschützte Gebäude komplett verändern: das Hochparterre soll verschwinden, und mit ihm die historischen Räume dahinter, stattdessen soll es große ebenerdige Schaufenster geben – wie im benachbarten Teil des Hauses (Küchenstudio Boffi). Die Verödung des Berliner Westens auf hohem kommerziellem Niveau schritte weiter voran.
Prof. Dr. Peter Raue schreibt dazu im Tagesspiegel: „Man kann nur geradezu händeringend an den Eigentümer des Hauses appellieren, sich dieser grundrechtlichen Erkenntnis zu öffnen und die Räumungsklage zurückzunehmen. Dass der „Ku’damm“ dem alten Westberlin (und jetzt auch dem wiedervereinigten Berlin) den gewinnbringenden Flair gebracht hat, hat auch und entscheidend damit zu tun, dass es einen Ort gab wie das Hotel Bogota. Und dass das Hotel Bogota so große Zeiten hatte, hat mit dem Zauber des Kurfürstendamms zu tun. Dies zu erkennen und anzuerkennen, kann eigentlich nur eine Folge haben: das Hotel Bogota soll leben wo es war, wo es ist, wo es in Zukunft sein soll.“
Please find the complete text in English on: https://www.bogota.de/presse_hotel_bogota_berlin.aspx?lang=en
Veuillez trouver le texte en francais sur: https://www.bogota.de/presse_hotel_bogota_berlin.aspx?lang=fr
Hier vindt u de petitie tekst in Nederlands https://www.bogota.de/presse_hotel_bogota_berlin.aspx?lang=nl
Qui troverete il testo petizione in italiano https://www.bogota.de/presse_hotel_bogota_berlin.aspx?lang=it
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Petition in Zeichnung
am 11.09.2013RETTET DAS HOTEL BOGOTA!
Versteigerung von mehr als 70 Fotografien zur Unterstützung des Hotels am
22. September 2013 in der Schlüterstraße 45, 16:00 Uhr
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Dem Hotel Bogota droht durch fristlose Kündigung nach 49 Jahren die Schließung. Durch die schwierige Situation der Berliner Hotellerie konnten die hohen Mietkosten nicht mehr erwirtschaftet werden. Im März erhielt der Inhaber des Hotels Joachim Rissmann die fristlose Kündigung und Räumungsklage durch den Eigentümer Dr. Thomas Bscher.
Viele Künstlerinnen und Künstler sowie Freundinnen und Freunde des traditionsreichen Hauses wollen das nicht hinnehmen und starteten eine Initiative zur Rettung des Hotels. Dadurch soll auch in Zukunft sichergestellt werden, dass Joachim Rissmann... weiter -
Neue Zeitungsartikel
am 20.07.2013DIE ZEIT vom 18. Juli 2013 (Rubrik Reisen)
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19. Juli 2013 (Feuilleton) -
Bericht über das Gutachten zur Schlüterstrasse 45
am 29.06.2013
Debatte
Weil es Dinge gibt, die man nicht bezahlen kann. Soziologisch ist Marktwirtschaft nur ein Konstrukt, um das zwischenmenschliche Leben zu erleichtern. Ergo, die Menschen sind für die Wirtschaft da, nicht andersherum! Das sollte man nicht vergessen
Leute wer darf so Bockmist einstellen und sich Petitionen nutzen und ne Tränendrüse private GEschäftsmodelle zu retten? Das ist Wirtschaftsleben und hat nichts mit Petitionsgeschäft zu tun. Soll der Wowereit jetzt ernsthat mit Steuergeldern ein privat geführtes Hotel retten?