Region: Berlin
Bild der Petition Bleiberecht für Herry H.

Bleiberecht für Herry H.

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Innensenator Frank Henkel
1.722 Unterstützende

Bearbeitungsfrist abgelaufen

1.722 Unterstützende

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2012
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Wir bitten den Berliner Innensenator Frank Henkel um die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen für Herry H. aus Indonesien.

Herry H. lebt seit über 13 Jahren in Deutschland. Weil er sein Studium der Elektrotechnik aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen hat, forderte ihn die Berliner Ausländerbehörde zur Ausreise auf. Einem Ersuchen der Härtefallkommission auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für Herry H. hat der Innensenator nicht entsprochen. In Indonesien droht Herry H. aufgrund seiner Homosexualität die Zwangsverheiratung. Sein Vater hat bereits eine Frau für ihn ausgesucht und die Hochzeit geplant. Ein selbstbestimmtes Leben als schwuler Mann ist für Herry H. in Indonesien nicht möglich.

Herry H. hat seinen Lebensmittelpunkt in Berlin. Daher und v.a. wegen der Unmöglichkeit, in Indonesien ein unabhängiges Leben zu führen, halten wir ein Bleiberecht für Herry H. für dringend geboten.

Begründung

  1. Ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland

Schon in seiner Kindheit und Jugend war Herry H. starkem Druck seiner Eltern und Großeltern ausgesetzt, die merkten, dass ihr (Enkel-)Sohn anders war als andere Kinder. Sie drängten ihn zu einem naturwissenschaftlichen, vermeitlich männlichen Studium.

Lange Zeit hat Herry H. seine Homosexualität negiert und erfolgreich studiert. Erst nach dem Vordiplom und einem schweren Burn-Out Syndrom hat sich Herry H. entschlossen, das verhasste Studium abzubrechen und sich endlich zu seiner Homosexualität zu bekennen.

Herry H. engagiert sich ehrenamtlich in einem schwul-lesbischen Jugendclub und hat das Gefühl, das erste Mal in seinem Leben zu sich selbst stehen zu können. Er möchte nun seinen Traum verfolgen und eine Ausbildung zum Koch beginnen.

  1. Gesundheitliche Probleme

Aufgrund der drohenden Abschiebung und Zwangsverheiratung in Indonesien ist Herry H. physich und psychisch stark belastet. Er leidet immer noch an einem Burn-out Syndrom und multiplen psychosomatischen Beschwerden. Er gibt an, lieber sterben zu wollen, als nach Indonesien zurückzukehren.

  1. Unabhängigkeit von Sozialleistungen

Zu keinem Zeitpunkt während seines Aufenthalts in Deutschland hat Herry H. Hilfe vom Jobcenter oder andere Sozialleistungen in Anspruch genommen. Derzeit macht Herry H. ein Praktikum bei einem renommierten Hotelbetrieb. Dort wurde ihm auch eine Ausbildungsstelle als Koch zugesichert, sollte er eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Die Ausbildungsvergütung sowie die finanziellen Zuwendungen seiner Freunde würden es ihm ermöglichen, unabhängig von Sozialleistungen zu leben.

  1. Drohende Zwangsverheiratung

Bei einer Rückkehr nach Indonesien könnte sich Herry H. nach eigenen Angaben dem starken familiären Druck nicht entziehen. Er wäre gezwungen, seine Homosexualität zu unterdrücken, eine Frau zu heiraten und eine Familie zu gründen.

Mit dem „Gesetz zum besseren Schutz vor Zwangsheirat“, das im Juli 2011 in Kraft getreten ist, hat der Bundestag seine ausdrückliche Absicht betont, Zwangsheirat zu ahnden und deren Opfer besser zu schützen. In der politischen Debatte um das Gesetz ging es vor allem um junge (muslimische) Frauen, die zwangsverheiratet werden. Doch auch Männer können Opfer von Zwangsheirat werden. Der Schutz vor einer erzwungenen Hochzeit muss auch für sie gelten!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Liebe UnterzeichnerInnen der Online-Petition für Herry H.,

    es ist nun schon eine ganze Weile her, dass die gesammelten Unterschriften an den Berliner Innensenator übergeben wurden.

    Leider gibt es immer noch keine zufriedenstellende Lösung, Herry H. hängt weiterhin in der Warteschleife. Die Berliner Innenverwaltung hat zwar signalisiert, von der Abschiebung erst einmal absehen zu wollen – eine Aufenthaltserlaubnis hat Herry H. jedoch noch nicht erhalten.

    Die Innenverwaltung verwies darauf, Herry H. solle bei der Ausländerbehörde ein Abschiebehindernis geltend machen und eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 (3) beantragen.

    Die Ausländerbehörde wiederum hat nun Herrn H. auf ein reguläres Asylverfahren verwiesen. Er solle einen Asylantrag... weiter

  • Liebe Unterzeichner_innen der Online-Petition für Herry H.,

    1.722 Menschen haben sich mit Ihrer Unterschrift für einen Verbleib Herrys in Berlin ausgesprochen.

    Euch allen möchte ich im Namen des Flüchtlingsrats Berlin herzlich dafür danken!

    Die gesammelten Unterschriften haben wir heute an den Berliner Innensenator Frank Henkel geschickt.

    An ihm liegt es nun, ob Herry ein Bleiberecht erhält.

    Derzeit ist auch eine Petition im Berliner Abgeordnetenhaus für Herry H. anhängig. Mit einer Entscheidung des Petitionsausschusses rechnen wir in den nächsten Tagen.

    Wir werden Euch informieren, sobald es Neuigkeiten gibt.

    Beste Grüße
    Martina Mauer

Aufgrund des demographischen Wandels hat die Bundesregierung kürzlich die Hürden für Ausländer gesenkt, um nach Deutschland kommen und hier arbeiten zu können. Denn wir brauchen diese Leute zukünftig. Herry ist bereits hier, spricht deutsch, ist intelligent und gut integriert, hat dem Staat noch nie auf der Tasche gelegen und hat eine Ausbildungsstelle als Koch zugesichert bekommen. Ich würde es nicht verstehen, wenn man ihn zurückschicken würde - was in seinem Fall Zwangsverheiratung hieße.

Dies ist KEINE Contra-Stimme, aber auch wenn ich mit der Petition konkret völlig d'accord bin, und es wie eine Selbstverständlichkeit gehandhabt werden mag, vielleicht auch sollte : Eine PFLICHT "für Deutschland" ist selbstverständlich nicht gegeben. Es IST eine Frage von Ermessen und Wohlmeinen und keine weitere Bringeschuld, wie zeitgeistbesoffene PC-ler typischerweise propagieren!

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

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