1.333 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Rat der Stadt Goslar
Wollen Sie, dass im neuen Stadtteil Fliegerhorst alle Freiflächen bebaut werden oder sollen auch öffentliche Grünflächen entstehen?
Die Vorschläge des städtebaulichen Gutachtens 2010 zur Entwicklung des ehemaligen Fliegerhorstes wurden zugunsten einer weitgehenden Baufreiheit aufgegeben. Die Stadt Goslar ließ den Investoren bei den Neubauten nahezu freie Hand. Und nicht nur das: Sie vermied es, Forderungen zum Gemeinwohl hinsichtlich Grünflächen, Spielplätzen, Fußwegeverbindungen, Radwegen und Besucherparkplätzen zu stellen. Als Folge davon gibt es keine öffentlichen Bereiche mit Aufenthaltsqualität.
Die Stadt Goslar hat beim Büro "Ackers Partner Städtebau" im Jahre 2010 ein Städtebauliches Gutachten erarbeiten lassen "Fliegerhorst Goslar. Entwicklung der ehemaligen Kaserne".
Darin sind Städtebauliche Studien enthalten, die beispielhaft baulich-räumliche Potentiale ausloten. "Es werden Gebäudegrößen und -typen, Standorte für potentielle Nachverdichtung des Bestandes und zu erhaltende Freiräume abgebildet. Ziel einer Entwicklung ist es, nicht nur den prägenden Gebäudebestand in eine Gesamtkonzeption zu integrieren, sondern vor allem den Neubau nach städtebaulichen, architektonischen und gebietscharakteristischen Gesichtspunkten in den Kontext einzubinden." (Quelle: Städtebauliches Gutachten, Zusammenfassung Seite 54/55.) Das Gutachten wurde durch den Rat der Stadt Goslar am 14.12.2010 zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Städtebaulichen Studien enthalten konzeptionelle Vorschläge für die bauliche Nachverdichtung und das Freihalten von Freiräumen. Tatsächlich gehen die Bauleitpläne der Stadt Goslar allenfalls verhalten auf die Vorschläge des Gutachtens zur Verteilung von Neubauflächen und Freiflächen ein. Die Festsetzung von Bauflächen und von überbaubaren Flächen orientiert sich deutlich an einer möglichst intensiven baulichen Nutzung. Dies belegt ein Blick in die gültigen Bebauungspläne und den in Aufstellung befindlichen B-Plan 177. Die intensive bauliche Nutzung ist kaum an den städtebaulichen Zielen des Gutachtens, wohl aber an den Verwertungsinteressen der Grundstückseigentümer orientiert. Die Bauleitpläne sind darüber hinaus Quellen für die Feststellung, dass es keine festgesetzten öffentlichen Grünflächen gibt. Ein (viel zu) kleiner Spielplatz ist erstmals in dem in Aufstellung befindlichen B-Plan 177 vorgesehen. Radwege gibt es im Fliegerhorst nicht und es sind bisher auch diesbezüglich keine Planungen bekannt. Als Quelle ist hier an den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Goslar zu verweisen, der zu den Petenten gehört. Eine Besichtigung der Örtlichkeit bestätigt diese Aussagen. In den Bebauungsplänen sind keine öffentlichen Parkplätze für Besucher festgesetzt.
Von den im Gutachten vorgeschlagenen Fußwegeverbindungen ist nahezu nichts verwirklicht. Wie zu Bundeswehrzeiten ist das Gelände noch weitestgehend eingezäunt. Das Ostviertel kann weder von den neuen Bewohnern noch von Spaziergängern in Richtung Grauhöfer Holz und Klosterkirche Grauhof durchquert werden. Gleiches gilt für die Bereiche Mitte und West.
Ein Lärmschutzwall schottet den neuen Stadtteil von Jürgenohl ab – erfreulich, dass die Firma Bornemann AG einen Privatweg in Verlängerung des Bunzlauer Weges bis zur Straße „Im Fliegerhorst“ der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat.
Bebauungsdichte und Flächenversiegelung lassen vielfach wenig Platz für Gartenflächen. Öffentliche Grünflächen fehlen im neuen Stadtteil, der die Hälfte der Altstadtgröße erreicht, vollständig. Baumanpflanzungen entlang der Straßen: Fehlanzeige. Lärmschutzwall und Regenrückhaltebecken wurden nicht in zugängliche Grünflächen einbezogen, sondern weitgehend durch Zäune ausgegrenzt. Der neue Stadtteil setzt auf das Auto: Fußgänger, Radfahrer und Kinder haben das Nachsehen.
Begründung
Mit dem Bebauungsplan Nr. 177 „Fliegerhorst Nord“ sollen nun weitere Wald- und Grünflächen zu Wohngebieten „veredelt“ werden. Äußerst verwerflich ist, dass Baumbestand, der sich bestens für einen öffentlichen Grünzug von der Walter-Krämer-Straße zum Grauhöfer Holz geeignet hätte, illegal beseitigt wurde. Dieses Vorgehen untergräbt die Zuständigkeiten des Rates als Satzungsgeber und stellt dessen Souveränität in Frage. Anstelle von Hausparzellen fordert der Arbeitskreis Fliegerhorst, hier im Interesse von Neubürgern, Spaziergängern und Radfahrern einen Grünzug mit Ruhezonen und Kinderspielplatz anzulegen.
Mit der beabsichtigten Änderung des Flächennutzungsplans und des darauf aufbauenden Bebauungsplanes Nr. 177 sollen Flächen für Wald und Flächen für die Landwirtschaft, die dem Außenbereich zuzurechnen sind, in Baugebiete umgewandelt werden. Als Quelle kann hierzu herangezogen werden die Vorlage 2020/059-02 der Stadt Goslar vom 08.09.2020, der dies eindeutig zu entnehmen ist. Auch eine Ortsbesichtigung kann als Quelle dienen.
Zum wiederholten Male plädiert der Arbeitskreis auch für die Erarbeitung eines Grünordnungsplans für den gesamten Stadtteil Fliegerhorst. Die Stadt Goslar muss eine angemessene Freiraumqualität anstreben und in dieser Hinsicht Planungen von Investoren begleiten, beeinflussen, durch eigene Maßnahmen ergänzen und darf die Entwicklung nicht nur marktwirtschaftlichen Interessen überlassen.
Da die bisher abgegebenen Stellungnahmen regelmäßig nicht gebührend wahrgenommen wurden, startet der Arbeitskreis Fliegerhorst bestehend aus folgenden Institutionen und Vereinen:
- Allgemeiner Deutscher Fahrradclub/Goslar
- Geschichtsverein Goslar e.V.
- Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e.V.
- Kameradschaft ehemaliger Goslarer Jäger e.V.
- Kulturinitiative Goslar e.V.
- Spurensuche Harzregion e.V.
- Stadtführergilde Goslar
- Stadtteilverein Jürgenohl / Kramerswinkel
- Verkehrsclub Deutschland/ Goslar
diese Online-Petition und bittet alle Bürger um Unterstützung für einen grünen Fliegerhorst.
Als Sprecher vertritt: Dr. Donald Giesecke den Arbeitskreis
Als Petent unterstützt: Dieter Wolff den Arbeitskreis
Der Arbeitskreis Fliegerhost fordert den Rat der Stadt Goslar auf
- den früheren Waldstreifen zwischen Walter-Krämer-Straße und Görgweg nicht als Wohngebiet festzusetzen, sondern einen mindestens 20 m breiten Grünzug als Teilstück einer Verbindung von Jürgenohl ins Grauhöfer Holz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen und als öffentliche Spiel- und Erholungsfläche zu entwickeln.
- für den gesamten neuen Stadtteil Fliegerhorst einen Grünordnungsplan zu erstellen, der die Vernetzung von Jürgenohl / Kramerswinkel und Grauhöfer Holz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sowie öffentliche Flächen mit Aufenthaltsqualität für Neubürgerinnen und Neubürger, wie Spielplätze, Ruhezonen und baumbestandene verkehrsberuhigte Straßen, aber auch Flächen für den Artenschutz, vorsieht.
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Petition wurde nicht eingereicht
am 11.06.2022Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
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Debatte
Die Petition wiederholt Anregungen, die der Arbeitskreis im Bauleitplanverfahren vorgetragen hat. Sie betreffen Selbstverständlichkeiten, wie ausreichende Spiel- und Grünflächen. Der Fliegerhorst ist halb so groß wie die Altstadt, besitzt aber keinen einzigen Baum im Straßenraum oder auf einer öffentlichen Grünfläche! Zuständigkeit des Rates hat der Arbeitskreis nie infrage gestellt, im Gegenteil: seine Petition wendet sich an den Rat.
Es ist erstaunlich, auf welchem Niveau in dieser Petition argumentiert wird. Nochmal zum „Mitschreiben“. Die Abholzung ist im Bebauungsplan genau so vorgesehen. Dafür wird andernorts fast die dreifache Fläche neu bepflanzt. Das nennt man „Ausgleichsfläche“, die das Baurecht ausdrücklich so vorsieht. Wir, die wirklich Betroffenen, wollen dort genau so wohnen, wie es vorgesehen ist. Wir brauchen keine Außenstehenden, wie den Arbeitskreis Fliegerhorst, der nun meint, alles in Frage stellen zu müssen. Von 2006 bis 2016 hatte er genug Gelegenheit, sich einzubringen! Wir wollen dort leben!!!