7.460 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
Wir wollen eine mit dem Kurzarbeitergeld vergleichbare Absicherung über die Künstlersozialkasse!
Die Corona-Pandemie setzt Künstlerinnen und Künstler zunehmend unter Druck. Fehlende Aufträge, wenig Auftritts-, Produktions- und Ausstellungsmöglichkeiten und kaum Publikum führen seit mittlerweile 8 Monaten zu erheblichen Einkommenseinbußen. Staatliche Hilfen gehen entweder an den soloselbständigen Künstler:innen vorbei, weil ihr Unternehmerlohn nicht gestützt wird. Oder sie zwingen die Betroffenen in das soziale Auffangnetz mit den entsprechenden finanziellen und vor allem den psychologischen Folgen.
Immer mehr Künstlerinnen und Künstler suchen sich in der Konsequenz kulturferne Beschäftigungen und gehen Kunst und Kultur damit verloren. Den Preis für die Eindämmung der Pandemie zahlen damit zuerst die Betroffenen, in Wirklichkeit aber die gesamte, weil kulturärmere Gesellschaft.
Weitere Hilfen aus dem Katalog der sozialen Grundsicherung sind in dieser Situation wenig hilfreich. Ein sinnvoller Weg der Unterstützung, auch um konkret diejenigen zu fördern, die vor Corona von ihrer Tätigkeit leben konnten, ist eine zumindest teilweise Erstattung entgangener Einnahmen. Es bedarf einer Ausfallsicherung, und diese könnte sich an den Regelungen für Kurzarbeitergeld orientieren – gerne in der Höhe (es muss auch für’s Leben von Familien reichen) und prozentual gedeckelt (wie Kurzarbeitergeld auf 60/67%).
Für die Abwicklung der Ersatzleistung bietet sich die Künstlersozialkasse, die KSK, an. Als Teil der Unfallkasse des Bundes ist die Einrichtung bereits heute eine in Teilen mit den üblichen Sozialversicherungen für abhängig Beschäftigte vergleichbare Versicherung. Sie ermöglicht Künstler:innen den Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.
Kunst und Gesellschaft sind darauf angewiesen, dass der Bund dies anerkennt und das eingetretene vierte soziale Risiko, die erzwungene Arbeitslosigkeit, endlich absichert – so, wie dies für Bezieher:innen von Kurzarbeitergeld selbstverständlich ist. Das richtige Instrument dafür ist die KSK.
Begründung
Kunst und Kultur sind von wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft und ihre Entwicklung. Kunst gibt unseren Gefühlen ein Zuhause und unserer Persönlichkeit Raum zu wachsen. Hier wird verhandelt wer wir sind und wie wir miteinander umgehen. Kunst und Kultur spiegeln gesellschaftliche Debatten, Verhaltensmuster und Wahrnehmungen wider. Sie unterhalten, hinterfragen und fördern kreatives Denken. Ohne Kunst, ohne Künstlerinnen und Künstler, bricht vielleicht der wichtigste Bestandteil für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft weg. Das darf nicht passieren.
In Deutschland arbeiten über 430 000 Solo-Selbständige in Kulturberufen*. Mit ihrer Arbeit und ihren Steuern leisten sie einen wesentlichen Beitrag für unsere Gesellschaft. Das muss von der Politik anerkannt und die unverschuldete Notlage, in der die Künstler:innen sich derzeit befinden, endlich ernst genommen werden.
Wir brauchen eine mit dem Kurzarbeitergeld vergleichbare Absicherung über die Künstlersozialkasse!
*Laut statistischem Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/04/PD20_145_216.html
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
28.10.2020
Petition endet:
27.12.2020
Region:
Deutschland
Kategorie:
Kultur
Neuigkeiten
-
Petition wurde nicht eingereicht
am 28.12.2021Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Änderungen an der Petition
am 30.10.2020 -
Änderungen an der Petition
am 30.10.2020
Debatte
Das Hauptproblem ist hier grundsätzlich, dass Künstler keine Lobby haben, obwohl ihre Umsätze vor Corona mit denen der Fussball-Wirtschaft vergleichbar sind..
Bitte nicht über die KSK! Viele freischaffende Schauspieler arbeiten kurzzeitig angestellt auf Lohnsteuerkarte (unständig beschäftigt) und haben dadurch nicht die Möglichkeit, in die KSK einzutreten! Auch auf ALG haben wir kaum Anspruch, da wir die Arbeitszeiten niemals zusammen bekommen. Wir fallen eh schon durch jegliche Raster, also bitte nicht auch ncoh bei der Nothilfe...!!!