Erfolg
Internet

#NoSpaceforHate - Mehr Schutz für Frauen gegen Hass im Netz!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz Christine Lambrecht

7.139 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

7.139 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Petition richtet sich an: Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz Christine Lambrecht

Jeden Tag werden Frauen im Netz angegriffen. Sie werden beschimpft, belästigt und erniedrigt. Dabei geht es vermeintlich um ihr Aussehen, ihr Verhalten oder ihre Sexualität. In Wirklichkeit aber sollen sie so lange eingeschüchtert oder bedroht werden, bis sie schweigen. Zurück bleiben häufig nachhaltige emotionale Schäden, Ängste und Traumata.

Das Problem? Diese gezielten sexistischen Angriffe im Netz sind bisher oft nicht eindeutig durch bestehende Gesetze abgebildet oder es findet keine Strafverfolgung statt. Allzu häufig berichten betroffene Frauen davon, dass sie von der Polizei nicht ernst genommen oder gar bezichtigt wurden, die Anfeindungen durch ihren Internetauftritt selbst provoziert zu haben.

Im aktuellen Gesetzentwurf der Bundesregierung für ein Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität konzentriert man sich vor allem auf die Androhung sexueller Gewalt. Sexistische Beleidigungen finden trotz ihrer zahlenmäßigen Bedeutung und häufig besonders schweren Auswirkungen auf die Betroffenen keine Erwähnung. Das kann nicht sein – es ist höchste Zeit, dass sich etwas ändert!

Sexistische Hatespeech und digitale Gewalt müssen schneller und effizienter geahndet werden, damit die sozialen Medien endlich wieder ein sicherer Ort für Frauen, für uns alle werden!

Um das zu erreichen, brauchen wir Gesetze, die auf das digitale Zeitalter zugeschnitten sind und der Realität im Internet gerecht werden. Und wir brauchen Gesetze, die in der Praxis auch durchgesetzt werden (können):

Daher fordern wir konkret ein umfassendes Maßnahmenpaket:

  1. Anlaufstellen verbessern: Bundesweite Stärkung und Ausbau von Beratungsstellen für Frauen und andere Betroffene von digitaler Gewalt durch Bund und Länder, wo diese ganzheitliche und nachhaltige Unterstützung erfahren.
  2. Schutz vor Gewalt auf allen Plattformen: Ausweitung des Anwendungsbereichs des NetzDG auf alle Plattformen, unabhängig davon, ob sie der Verbreitung beliebiger Inhalte dienen, sodass u. a. auch berufliche Netzwerke hierunter fallen.
  3. Strukturen bei Polizei & Staatsanwaltschaft schaffen: Es braucht auf digitale Gewalt spezialisierte Sonderdezernate bei den Staatsanwaltschaften in allen Bundesländern. Dies erfordert neben ausreichenden finanziellen und personellen Kapazitäten auch die entsprechende Sensibilisierung der Strafverfolgungsbehörden. Wir empfehlen die Einrichtung geschulter Ansprechpartner*innen für von sexueller digitaler Gewalt betroffenen Frauen bei der Polizei.
  4. Rechtssicherheit herstellen: Konkretisierung des § 185 StGB vor allem bei Beleidigungen auf sexueller Basis. Hier darf es keine Strafbarkeitslücken und Rechtsunsicherheit geben.
  5. Einfacher verfolgen: Ausgestaltung der Beleidigungsdelikte als relative Antragsdelikte und Herausnahme aus dem Katalog der Privatklagedelikte gem. § 374 StPO für den Fall der Tatbegehung im Internet.
  6. Evidenz herstellen: Forschung zu digitaler Gewalt an Frauen inklusive Beleidigung auf sexueller Basis (sexueller Beleidigung) durch Studien und Erfassung in Kriminalitätsstatistiken, um Handlungsbedarfe abzuleiten.

Begründung

Nur wenn es genügend rechtliche, psychologische und gesellschaftliche Hilfsangebote gibt, werden mehr Betroffene sich trauen, über Hass im Netz und ihre eigenen Geschichten zu sprechen und die Täter*innen anzuzeigen. Nur wenn die Bundesregierung hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen schafft, können Betroffene hierzu ermutigt werden.

Seid dabei und helft mit eurer Unterschrift, ein solidarisches System für Betroffene von Hass im Netz zu schaffen!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 24.11.2020
Petition endet: 23.01.2021
Region: Deutschland
Kategorie: Internet

Neuigkeiten

  • Liebe HateAid-Supporter*innen,

    vielen Dank, dass ihr euch mit eurer Unterschrift dafür eingesetzt habt, Gewalt gegen Frauen im Netz zu begegnen. In diesem Jahr gab es durch Initiativen wie diese endlich mehrere erfreuliche Gesestzesanpassungen, die eine Strafverfolgung bei digitalem Hass, Stalking, Bedrohung und sexueller Belästigung deutlich einfacher machen. Zusätzlich dazu haben wir im April Facebook verklagt, um auch juristisch darauf hinzuwirken, dass sich die Sicherheit auf Plattformen wie Facebook verbessert. Mehr dazu findet ihr auf hateaid.org/blog.

    Aktuell wird in Brüssel ein spannendes neues Groß-Gesetz für mehr Sicherheit auf Plattformen erarbeitet, der sogenannte Digital Services Act. Dieses Gesetz befasst sich auch damit,... weiter

Ich, Mann, 43 wage zu behaupten das Hass und Hetze, der schlimmsten Art, Vergewaltigungswünsche, sexuelle Nötigungen etc... vor allem von Männern ausgeht. Es sind spezielle Dinge die Männer normalerweise nicht zu hören bekommen. Ja, liebe Geschlechtsgenossen viele von euch sind das Problem. Daher ist diese Petition notwendig!

Der Vorschlag ist an sich begrüßenswert, aber eine genderneutrale Formulierung (die Männer und ggf. auch explizit trans- und intersexuelle Menschen mit einschließt) wäre schön gewesen. Weiterhin sollte man, auch wenn das nicht expizit so angesprochen wird, der impliziten Behauptung vorbeugen, dass der Hate vom jeweils anderen Geschlecht ausgeht. In einer Vielzahl, ggf. sogar der Mehrzahl der Fälle gehen Dinge wie Bodyshaming von Personen mit dem gleichen Geschlecht aus.

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

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