231 Unterschriften
Petitionsempfänger hat nicht reagiert.
Petition richtet sich an: Landesbischof Friedrich Kramer
Sehr geehrter Herr Landesbischof Kramer,
Wir wenden uns mit der Bitte an Sie, dass Philipp Göbel als Stadtkantor Altenburgs seine Arbeit wieder aufnehmen kann. Kantor Göbel hat in seiner 10- jährigen Amtszeit die Kirchenmusik im Kirchenkreis Altenburg positiv gestaltet.
Herr Göbel setzte sich immer für seine Chöre ein, prägte auch in den Kinderchören der Kirchgemeinde und des Spalatin-Gymnasiums die Kinder auf musikalischer Ebene. Viele große und kleine Werke sorgten für häufig ausverkaufte Konzerte.
Es erschüttert uns, dass er nach dieser langen und erfolgreichen Amtszeit fristlos, ohne Würdigung seiner Arbeit und ohne Dank aufgrund persönlicher Differenzen entlassen wurde.
Diese Entscheidung schadet dem Ansehen der Gemeinde und der Stadt Altenburg nachhaltig und wir wünschen uns, dass endlich miteinander geredet wird. Herr Göbel muss seine Arbeit in Altenburg fortsetzten dürfen. Wir fordern unseren Kantor zurück. Und auch die Kinder wollen ihren Chorleiter wieder haben. Klärende Gespräche zum Sachverhalt sind unbedingt notwendig und wir bitten sehr darum, dass die drastische Entscheidung der Kündigung neu bewertet wird.
Begründung
Mit Bestürzung haben wir am 2. Oktober 2019 von der Suspendierung und der fristlosen Kündigung unseres Altenburger Stadtkantors Philipp Göbel erfahren. Die erfolgte Kündigung ist für uns aus vielerlei Gründen nicht nachvollziehbar.
Herr Göbel ist ein hervorragender und zielstrebiger Kirchenmusiker, der seine Arbeit in Altenburg mit hohem musikalischem Anspruch, Ehrgeiz und viel Geduld ausübt. Dabei geht er sowohl pädagogisch, als auch musikalisch neue Wege.
Kantor Göbel setzte sich immer für seine Chöre ein, nahm sich Zeit für Extraproben, arrangierte Musikstücke, organisierte Probenwochenenden und schaffte es mit Hilfe engagierter Chormitglieder sogar, eine komplette Kantate in nur einem Wochenende einzustudieren und im Gottesdienst auf zuführen.
Ebenso engagiert wie in der Kantorei bereitete Philipp Göbel Kirchenkonzerte mit Liebe zum Detail und mit Sachverstand auch im kleineren Rahmen vor.
Nicht zu vergessen ist seine Arbeit am Spalatin-Gymnasium. Auch hier zeigte er großes Interesse an der musikalischen Gestaltung mit Kindern und deren musikalische und gesangliche Ausbildung. Mit der Musiklehrerin der Schule im Team schafften es beide Chorleiter, den jungen Menschen Bach, Mozart, Bernstein und andere Komponisten nahe zu bringen, deren Musik die Schüler sonst nie kennenlernen, geschweige denn hören würden. Herr Göbel bildet somit auch auf schulischer Ebene solide, gute Chorsänger aus und eröffnet den Kindern damit Perspektiven sowie einen anderen Blick auf unsere Welt. Zwischen den Kindern und beiden Chorleitern herrscht ein großes Maß an Vertrauen, das durch die Kündigung des Kantors zerstört wird. Es ist nicht möglich, diese Arbeit ohne Verluste zu ersetzen.
Auch die Kinder der Kurrende vermissen ihren Chorleiter. Ähnlich wie im Schulchor herrscht zwischen den Kurrendekindern und Herrn Göbel ein hohes Vertrauensverhältnis und bei den Kindern flossen wiederholt Tränen, als sie von der Kündigung ihres Chorleiters erfuhren. Für sie, als jüngste Mitglieder unserer Gesellschaft ist unbegreiflich, was hier passiert. Die Kinder verstehen nicht, warum ihnen Herr Göbel genommen wurden. Sie haben mit Freude geprobt und ihr Bestes gegeben und werden nun enttäuscht.
Eine kleine Stadt wie Altenburg sollte sich glücklich schätzen, einen Kantor zu haben, der sich engagiert, für seine Chöre einsetzt und mit seiner Erfahrung dazu beiträgt, diese Gemeinde auch überregional bekannt zu machen. Die Brüderkirche ist immer bis auf den letzten Platz besetzt, selbst bei unbekannteren Werken wie dem Weihnachtsoratium von Camille Saint-Saens oder dem Chichester Psalm von Leonard Bernstein. Die Kündigung eines solch fähigen Menschen hat Auswirkung auf die gesamte Chorarbeit sowie das musikalische Wirken und Ansehen der Stadt Altenburg.
Besonders entsetzt es uns aber, dass es sich um eine fristlose Kündigung ohne Würdigung seiner Arbeit und ohne jeden Abschied handelte. In seiner 10- jährigen Amtszeit hat Herr Göbel das aus der Kantorei gemacht, was sie heute ist. Mit der Absage des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart, welches am 10.11. 2019 hätte erklingen sollen, lässt sich das Ausmaß und die Folgen dieser Kündigung erahnen. Wie groß der Flächenbrand werden wird, ist aus heutiger Sicht noch nicht absehbar. Herr Göbel ist in vielerlei Hinsicht nicht leicht zu ersetzten.
Der Konflikt, der seit Jahren zwischen den Kirchenmusikern und auch Ehrenämtlern und dem Kreiskirchenrat, besteht, muss endlich gelöst werden. In die Entscheidung, Herrn Göbel zu kündigen, waren weder die Kirchgemeinde Altenburgs, noch Kirchenmusiker, noch mit ihm arbeitende Ehrenamtler involviert. Weder mit der Kantorei, noch mit den Kinderchören wurde geredet. Nicht im Vorfeld und auch nicht danach. Es wurde lediglich informiert. Das führte dazu, dass viele Sänger die Kantorei inzwischen verlassen haben und für das Weihnachtsoratorium nicht zur Verfügung stehen.
Auf Fragen, welche die kirchenmusikalische Arbeit im Kirchenkreis betreffen, wurde ausweichend geantwortet. Offen bleibt auch, wie und auf welchem Niveau die Kirchenmusik in Altenburg erhalten bleibt. Es wurde lediglich erklärt, dass die Kirchenmusik im Altenburger Land zusammengefasst werden soll. Daher steht für uns immer mehr die Frage im Raum, ob es bei dieser Kündigung wirklich um Herrn Göbel ging oder ob nicht vielmehr Geld und kirchenpolitische Entscheidungen dazu beigetragen haben. Es ist richtig, Musik kostet Geld. Aber: Musik verbindet und Musik bringt Menschen verschiedenster sozialer Schichten zueinander.
Die kirchenmusikalische Arbeit in Altenburg muss weiter gehen. Wir wollen unseren Kantor zurück, die Kinder wollen ihren Chorleiter zurück. Philipp Göbel sollte die Chance bekommen, seine gute und engagierte Arbeit in Altenburg fort zu setzten. Hoffnungsvoll und mit der Bitte, dass mit allen Betroffenen Gespräche geführt werden, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen.
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Petitionsempfänger antwortet nicht
am 09.03.2021Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Die Petition wurde eingereicht
am 08.03.2020erste Verhandlung vorm Arbeitsgericht
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08.03.2020 22:21 Uhr
Liebe Unterstützer,
nachdem ich im Dezember 2019 diese Petition persönlich bei Landesbischof Kramer eingereicht habe, habe ich Anfang Januar auch den gesamten Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands über die Vorgänge in Altenburg und damit verbunden diese Petition in Kenntnis gesetzt.
Im Februar bekam ich eine umfangreiche Antwort des Personalreferenten Michael Lehmann und der Regionalbischöfin Dr. Friederike Spengler. Die Landeskirche bedankt sich für unser Engagement für Kantor Göbel unter anderem mit den Worten: “Die Kirche lebt von engagierten Gemeindemitgliedern, auch wenn diese einmal eine andere Auffassung als die zuständigen Leitungspersonen und synodal... weiter -
erste Verhandlung vorm Arbeitsgericht
am 08.03.2020Liebe Unterstützer,
nachdem ich im Dezember 2019 diese Petition persönlich bei Landesbischof Kramer eingereicht habe, habe ich Anfang Januar auch den gesamten Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands über die Vorgänge in Altenburg und damit verbunden diese Petition in Kenntnis gesetzt.
Im Februar bekam ich eine umfangreiche Antwort des Personalreferenten Michael Lehmann und der Regionalbischöfin Dr. Friederike Spengler. Die Landeskirche bedankt sich für unser Engagement für Kantor Göbel unter anderem mit den Worten: “Die Kirche lebt von engagierten Gemeindemitgliedern, auch wenn diese einmal eine andere Auffassung als die zuständigen Leitungspersonen und synodal gewählten Gremien vertreten”.
Weiterhin wird erklärt, dass... weiter
Debatte
Das Verhalten der Personalverantwortlichen der Kirche und der an der Entscheidung Beteiligten ist befremdlich. Es wird auch hier nur das wiedergegeben, was aus offiziellen Verlautbarungen bekannt ist. Nach meinem Eindruck: formelhaft. In der Presse möchten die oben Genannten den Eindruck erwägen „es ist alles in Butter“ während dies einige Zeilen später oder durch die Sachlage (z.B. Petition) revidiert wird. Die Petition ist wichtig, handeln noch wichtiger. „Aussitzen“ führt zu Vertrauensverlust und mit Vertrauen wird zurzeit von den Verantwortlichen sehr fahrlässig umgegangen.
Die Trauer über den Verlust des Kantors ist verständlich. Die Verfassung der Landeskirche gibt dem Bischof nicht die Macht, in die Angelegenheiten eines Kirchenkreises einzugreifen. Deshalb weckt diese Petition eine falsche Hoffnung.