15.963 Unterschriften
Petitionsempfänger hat nicht reagiert.
Petition richtet sich an: Die Stadtvertreter / Oberbürgermeister Dr. Paul Krüger / Bürgermeister Andreas Grund
OFFENER BRIEF AN DIE STADTVERTRETER
Sehr geehrte Damen und Herren Stadtvertreter,
es liegt in Ihren Händen, wie sich die Region um Neustrelitz/Neubrandenburg künftig kulturell und damit auch strukturell entwickeln wird. Daher fordern wir Sie auf, sich eindeutig gegenüber der Landesregierung zu positionieren und sich für den Erhalt der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz (TOG) als Mehrspartenhaus mit den produzierenden Sparten Musiktheater (inkl. Chor und Orchester), Schauspiel, Puppentheater und der Deutschen Tanzkompanie einzusetzen.
Kultusminister Brodkorb droht mit Verringerung der Landeszuschüsse, wenn Sie nicht dem Vorschlag der Landesregierung zustimmen, die Standorte Neubrandenburg/Neustrelitz mit Stralsund/Greifswald zu fusionieren. Dieser Fusion würden das Musiktheater in Neustrelitz und die der TOG angeschlossene Tanzkompanie zum Opfer fallen. Damit würde Deutschland ein professionelles, international besetztes Tanztheaterensemble verlieren, das in seiner Verbindung von zeitgenössischem Tanz und klassischer Folklore einzigartig ist. Das Musiktheater mit den Genres Oper, Operette und Musical ist in der Region sehr beliebt und bringt mit jährlich steigenden Zahlen mehr als 30.000 Besucher in das Theater. Auch eine informelle Umfrage der SPD in Neustrelitz kurz vor der letzten Wahl hat ergeben, dass 70% der Neustrelitzer sich für das Theater aussprechen und Musiktheater und Schauspiel den größten Zuspruch finden. Das macht deutlich, dass Gastspiele aus Stralsund den hiesigen kulturellen Bedarf nicht abdecken werden. Diesen Verlust an Lebensqualität für die Bewohner in Ihrem Wahlkreis dürfen Sie nicht hinnehmen!
Es sind bereits Alternativmodelle ausgearbeitet worden, die durch diverse Maßnahmen Einsparungen auf verschiedenen Ebenen mit sich bringen - ohne Spartenverlust! Verwenden Sie diese Modelle als Handlungsgrundlage!
Begründung
Die Standorte Neustrelitz und Neubrandenburg haben in den vergangenen Jahren bereits beträchtliche Schritte unternommen, um trotz Sparzwang und seit 1994 eingefrorener Zuschüsse seitens der Landesregierung auf ihren Bühnen ein breitgefächertes Spektrum auf professionellem Niveau anbieten zu können. Schon 1994 wurde das Neustrelitzer Theaterorchester abgebaut, 1996 folgte dann die Auflösung des Ballettensembles. Im Jahr 2001 fusionierten schließlich das Landestheater Neustrelitz mit der Neubrandenburger Philharmonie und dem Kammertheater Neubrandenburg. Trotz dieses massiven Stellenabbaus und knapper Produktionsbudgets gelang und gelingt es den Sparten bis heute, qualitativ hochwertige und gut ausgelastete Inszenierungen einem breiten Publikum anzubieten.
Nun ist es Zeit, dass die Politik sich positioniert. Wie viel ist Ihnen kulturelle Bildung wert?
Die von der Landesregierung erhofften Einsparungen durch die geplante Fusion der Theater sind verschwindend gering, da nur 0,48% des Haushalts für sämtliche Theater Mecklenburg-Vorpommerns ausgegeben werden. Die TOG erhält davon nur einen Bruchteil. Weshalb ein erfolgreiches und vergleichsweise kostengünstiges Mehrsparten-Theater für immer verlieren, wenn wir es erhalten können? Kulturelle Bildung ist finanzierbar, wenn man ihr den gesellschaftlichen Wert beimisst, der ihr gebührt!
Daher fordern wir von Ihnen:
Lassen Sie nicht zu, dass die Landesregierung die Kommunen durch angedrohte Kürzungen der Finanzmittel unter Druck setzt und so zur Zustimmung zwingen will. Lehnen Sie den Vorschlag der Fusion der Standorte Neubrandenburg/Neustrelitz und Stralsund/Greifswald ab und verwenden Sie die Alternativmodelle als Handlungsgrundlage!
Verhindern Sie eine Umstrukturierung der Theaterlandschaft, deren Ziel der Abbau ganzer Sparten in den einzelnen Theatern ist! Nicht ohne Grund hat die UNESCO die deutschen Theater und Orchester zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Bewahren Sie den Schatz der historisch gewachsenen kulturellen Tradition Deutschlands, die eine vielfältige Theaterlandschaft anbietet wie kein anderes Land und mit Recht stolz darauf sein darf!
Petition teilen
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
08.01.2015
Petition endet:
07.04.2015
Region:
Neustrelitz / Neubrandenburg
Kategorie:
Kultur
Neuigkeiten
-
Petitionsempfänger antwortet nicht
am 12.10.2018Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Petitionsübergabe Teil 1
am 02.04.2015Liebe Unterstützer/innen!
Unsere Petition wurde bei der letzten Stadtvertretersitzung am 26.03.2015 in Neubrandenburg erfolgreich übergeben:
www.ndr.de/kultur/Neubrandenburg-vertagt-Theater-Entscheidung,theater1314.html
Außerdem wurde auch dem Kreistag zur Sitzung am 30.03.2015 die Petition zur Kenntnisnahme weitergereicht:
www.nordkurier.de/neustrelitz/theaterreform-gegner-sauer-auf-seenplatten-kreistag-3113990503.html
Bleibt nur noch die Übergabe in Neustrelitz anlässlich der Stadtvertretersitzung am 09.04.2015. Achtung: Diese öffentliche Sitzung wird NICHT im Rathaus stattfinden, sondern in der Aula der Integrierten Gesamtschule Neustrelitz, Lessingstr. 27. Beginn ist um 18:30 Uhr. Alle Interessierten und Unterstützer/innen... weiter -
Am 23. März 2015 findet um 17:00 Uhr wieder eine Demonstration vor dem Theater in Neustrelitz statt. Anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion im Haus mit der Möglichkeit, Minister Brodkorb Fragen zu stellen. Kommt alle zahlreich!
www.facebook.com/events/798644173516805/
Debatte
Das Argument der Landesregierung, dass das Solidarkonzept nur bis 2019 kalkuliert und danach jegliche finanzielle Grundlagen ausblendet, hinkt gewaltig. Natürlich ist es so, dass diese Alternative sehr eng bemessen ist und durchaus mehr "Faktenmaterial" zur Unterstützung des Konzeptes hilfreich wären. Wenn man sich jedoch das Metrum-Gutachten anschaut, dann sieht man sofort, dass auch dieses nur bis 2020 kalkuliert - danach ist dann wieder alles offen. Der große Unterschied ist nur der: Dank Metrum-Konzept wäre langjährige Tradition direkt "selbst abgeschafft" bzw. "zerstört".
Erhalten wird es doch. Das Theater wird erhalten, nur nicht alle Sparten.