613 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Jugendhilfeausschuss Lippe
Liebe Leserinnen und Leser,
lieben Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, sich unser Anliegen anzusehen. Für bessere Arbeitsbedingungen und zum Wohle aller Kinder die von uns betreut werden, brauchen wir Ihre Unterstützung.
An wen geht diese Petition?
Diese Petition soll dem Jugendhilfeausschuss des Kreises Lippe vorgelegt werden. Dieser entscheidet unter anderem über Richtlinien und Finanzierung in der Kindertagespflege.
Wer sind wir?
Wir sind Fachkräfte für Kindertagespflege, auch Tagesmütter und Tagesväter genannt, die mit dem Jugendamt vom Kreis Lippe zusammenarbeiten. Wir betreuen fast ausschließlich Kinder im Alter von 0-3 Jahren.
Was wollen wir?
Wir wollen, dass die Eingewöhnung für unsere Tageskinder nicht nur pauschal mit 20 Stunden, sondern mit der tatsächlich geleisteten, notwendigen Stundenzahl vergütet wird.
Warum wollen wir das?
1. Wir wollen Fairness. Das Jugendamt Kreis Lippe hält uns an, dass wir eine Eingewöhnung angelehnt an das bekannte „Berliner Eingewöhnungsmodell“ machen sollen. Vergütet werden aber deutlich weniger Stunden, als für ein fachgerechtes „Berliner Eingewöhnungsmodell“ notwendig wäre. Zumal wir zum Wohle der Kinder meist länger eingewöhnen, als dieses Modell es vorsieht, da dieses Modell für die Eingewöhnung in der Kita geschrieben wurde und die Kinder bei uns im Schnitt noch 1-2 Jahre jünger starten, als der Durchschnitt in der Kita. Die tatsächlich benötigten Stunden für eine Eingewöhnung kann man vorher nie genau bestimmen, da sie auf jedes Kind individuell abgestimmt wird und auch davon abhängt, wie viele Stunden pro Tag das Kind am Ende bleiben soll. Aber anhand einer Tabelle möchte ich Ihnen beispielhaft zeigen, wie die Differenzen aussehen können:
Bezahlung durch Kreis Lippe:
Tag 1-3: 1 Stunde
Tag 4-5: 2 Stunden
Tag 6-8: 2 Stunden
Tag 9-10: 3,5 Stunden
Tag 11-15: 0 Stunden
Tag 16-20: 0 Stunden
Gesamte Stundenzahl: 20 Stunden
Berliner Eingewöhnungsmodell:
Tag 1-3: 1 Stunde
Tag 4-5: 2 Stunden
Tag 6-8: 3-4 Stunden
Tag 9-10: 4-5 Stunden
Tag 11-15: 4-9 Stunden
Tag 16-20: 0 Stunden
Gesamte Stundenzahl: 44-74 Stunden
Unsere Realität:
Tag 1-3: 1-2 Stunden
Tag 4-5: 2-3 Stunden
Tag 6-8: 2-4 Stunden
Tag 9-10: 3-5 Stunden
Tag 11-15: 4-6 Stunden
Tag 16-20: 6-9 Stunden
Gesamte Stundenzahl: 69-109 Stunden
2. Wir wollen keine Existenzängste mehr haben, wenn wir die Eingewöhnung so durchführen, wie sie zum Wohle des Kindes sinnvoll ist. Wenn wir nur ca. 16-40% der tatsächlich geleisteten Stunden vergütet bekommen, kann sich jeder denken, wie hoch die Einkommenseinbußen sind in Monaten, in denen Eingewöhnungen stattfinden.
Wir möchten nicht gezwungen werden vor der Wahl zu stehen, entweder unsere Gasrechnung bezahlen zu können oder eine Eingewöhnung zu machen, die am Wohl des Kindes orientiert ist.
Begründung
Wieso sind diese „Mehr-Stunden“ notwendig für eine gute Eingewöhnung?
Ganz einfach: Weil die Kinder sie brauchen. Im Normallfall sind wir die erste externe Betreuungseinrichtung, die die Kinder besuchen. Das bedeutet auch, dass die Kinder sich oft zum aller ersten Mal mit der Situation konfrontiert sehen, Zeit ohne ihre Eltern oder ihre gewohnten Beziehungspersonen zu verbringen. Damit das gut gelingt, brauchen die Kinder ausreichend Zeit, um Vertrauen und damit eine gute Bindung zu uns aufbauen zu können. Nur so können wir ihnen helfen, die vorübergehende Trennung von den Eltern positiv zu verkraften. Zeitgleich müssen sich die Kinder an die neuen Räumlichkeiten, andere Regeln, die anderen Kinder und Trubel in der Kindertagespflege gewöhnen. Und all dies muss passieren, während viele der Kinder zum ersten Mal gezwungen sind die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Betreuungsperson mit bis zu 4 anderen Kindern zu teilen.
Könnten Sie sich als erwachsener Mensch, mit all diesen Veränderungen, in nur 20 Stunden wohlfühlen? Genau das erwartet das Jugendamt Kreis Lippe leider von den Kindern, die teilweise schon im zarten Alter von nur wenigen Monaten bis hin zu 2 Jahren, bei uns starten.
Wie haben andere Jugendämter dieses Problem gelöst?
Jedes Jugendamt hat andere Richtlinien für die Betreuung. So unterscheidet sich auch die Vergütung für die Tagesmütter von Jugendamt zu Jugendamt. Aber eine Mehrheit der Jugendämter im Umkreis hat dieses Problem gelöst, in dem sie bereits in der Zeit der Eingewöhnung die Stunden im Umfang der späteren Betreuung vergüten. D.h. Wenn das Kind laut Vertrag später 30 Stunden pro Woche bleiben soll, dann wird die Tagesmutter auch während der Eingewöhnung bereits mit 30 Stunden pro Woche bezahlt.
Wieso sind andere Jugendämter so großzügig?
Wir würden es sehr begrüßen, wenn das Jugendamt des Kreises Lippe diese oder eine ähnliche Lösung umsetzen würde, denn diese Lösung bietet viele Vorteile für alle Seiten. Das Jugendamt hat es leichter in der Bearbeitung, da die Eingewöhnung und die Betreuung dann nicht mehr unterschiedlich berechnet werden müssen. Wir Tageseltern hätten eine viel höhere finanzielle Sicherheit und müssten und keine Sorgen mehr um die Einbußen machen, die eine längere Eingewöhnung für uns und unsere Familien bedeutet. Diese zusätzliche Sicherheit sorgt auch für weniger Aussteiger und mehr Einsteiger in diesem Beruf, was bei dem akuten Mangel an Betreuungsplätzen allen zugutekommen würde. Die Eltern hätten weniger ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich eine Eingewöhnung wünschen, bei der sie dann mit gutem Gefühl hinterher arbeiten können, weil sie wissen, dass die Kinder genügend Zeit hatten richtig an zu kommen. Und die größten Gewinner wären natürlich die Kinder. Denn sie bekommen die Chance auf eine Eingewöhnung die so kurz oder lange dauert, wie die Kinder das brauchen, ohne dass Stress oder finanzielle Ängste im Raum schweben, deren Feeling sich auf die Kinder überträgt. Zumal wäre es nur fair, da die KiTas im Kreis bereits ab dem 01.08. im Umfang der vollen Betreuungsstunden bezahlt werden und das selbst dann, wenn die Eingewöhnung z. B. erst im September beginnt und im November abgeschlossen ist.
Um was bitten wir Sie?
Bitte unterschreiben Sie diese Petition und teilen Sie die Petition auch gerne. Je mehr Stimmen diese Petition bekommt, desto höher ist die Chance, dass der Jugendhilfeausschuss uns Gehör schenkt und etwas an der aktuellen Lange ändert.
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Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
25.01.2023
Petition endet:
24.04.2023
Region:
Kreis Lippe
Kategorie:
Soziales
Neuigkeiten
-
Petition wurde nicht eingereicht
am 25.04.2024Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.