Seitdem am 19. März diesen Jahres alle kulturellen Veranstaltungen abgesagt werden mussten, hat sich viel verändert. Nach der ersten Schockstarre hat die Kreativität wieder Oberhand gewonnen und es sind zahlreiche interessante, „coronataugliche“ Formate entstanden.

Leider mussten wir feststellen, dass die Nordsee-Zeitung die Kulturredaktion erheblich reduziert hat und somit viele der kulturellen Aktivitäten keine Beachtung fanden. Das ist besonders vor dem Hintergrund bedauerlich, dass die Auseinandersetzung mit Kultur gerade in diesen Zeiten der Stadtgesellschaft Halt und Ablenkung bietet. Für die Kulturschaffenden selbst ist diese Form medialer Aufmerksamkeit wiederum essenziell, um ihr Publikum zu erreichen. Tatsächlich ist es so, dass Veranstaltungen, die nicht in der NZ angekündigt werden, von vielen Bremerhavener*innen nicht wahrgenommen werden.

Wir sind der Meinung, dass das ein großes Kompliment für unsere Heimatzeitung ist und darüber hinaus deutlich macht, dass die Schnittmenge der Zeitungsabonnenten und der Kulturrezipienten größtmöglich ist. Es ist also anzunehmen, dass es auch im Interesse der Leser*innen liegt, dass weiterhin ausführlich über die Bremerhavener Kulturszene berichtet wird – entsprechend hoffen wir, dass es in im Interesse der Nordsee-Zeitung liegt, diese Erwartung ihrer Leserschaft zu bedienen.

Unseres Erachtens steht ansonsten zu befürchten, dass die wirtschaftlichen Zwänge, die vermutlich maßgeblich für die Entscheidung zur Reduzierung der Kulturseiten sind, eher noch zunehmen würden. Das wiederum liegt weder im Interesse der Zeitung noch in unserem Interesse.