18.02.2020, 16:13
Erst einmal ist positiv zu bemerken, dass der MDR nach fast 3 Monaten sein Schweigen beendet und die Petition „Wir sind Steimles Welt“ öffentlich zur Kenntnis genommen hat.
Die Stellungnahme des MDR ist in drei Teile gegliedert, was im Folgenden aufgegriffen werden soll.
Aktuell haben 51.523 Bürger (Stand 18.02.20; 14:04 Uhr) die Petition unterschrieben. Der MDR bezeichnet diese Unterstützer als Nutzer und Nutzerinnen. Diese Benennung ist hier nicht angebracht, denn wir nutzen nicht irgendein Angebot, sondern wir bezahlen die Mitarbeiter des MDR dafür, dass sie eine Leistung erbringen - Wir sind die Arbeitgeber. Obwohl der MDR nach eigenem bekunden schon lange weiß, dass Steimles Welt bei vielen Zuschauern beliebt war, wurde die Sendung abgesetzt. Der MDR handelte also entgegen den Interessen seiner Arbeitgeber.
Der MDR behauptet in seiner Stellungnahme, Uwe Steimle habe wieder und wieder das öffentliche Mediensystem diskreditiert. Gegenüber wem fand denn diese Diskreditierung statt? Die Sendung Steimles Welt war doch beliebt, und zwar mit Uwe Steimle. Gegenüber dem Zuschauer also nicht. Welche Meinung ist denn hier die entscheidende? Die Grundsätze unserer Arbeit wurden von Uwe Steimle in Frage gestellt, schreibt der MDR, sind es die Grundsätze, die im dritten Abschnitt der Stellungnahme aufgezählt sind?
Miteinander leben ist der publizistische Leitgedanke des MDR, steht da. Selbstverständlich müssen wir miteinander leben, das bedeutet doch aber nicht, dass die eine Seite kritiklos schweigt, während die andere die Deutungshoheit besitzt. Miteinander leben heißt auch zu kritisieren und Kritik auszuhalten. Der MDR als öffentlich-rechtlicher Rundfunk sieht seine zentrale Aufgabe darin Debatten anzustoßen, kritische Themen anzugehen und verschiedenste Ansichten zu Wort kommen zu lassen, nur, warum erfüllt der MDR diese zentrale Aufgabe nicht?
Ich biete der zuständigen Programmdirektion an, in einem Gespräch, gemeinsam mit Uwe Steimle, das kritische Thema anzugehen. Tauschen wir uns über unsere Ansichten aus und finden wir heraus, ob die getroffene programmliche Entscheidung gerechtfertigt ist oder auf Missverständnissen beruht.