14.08.2020, 22:07
Während Hubertus Habel etwa von einer im Mittelalter üblichen Bezeichnung spricht, die im Falle Coburgs "wertfrei bis wertschätzend" benutzt worden sei, ist die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Susan Arndt von der Universität Bayreuth anderer Meinung: "Der Begriff wurde von Anfang an abwertend gebraucht und zwar aus einer weißen christlichen Perspektive und diskriminierenden Intention heraus." Neutral sei die Bezeichnung nie verwendet worden.
Arndt, die auch zum Thema Rassismus forscht, erinnert die "Mohren"-Debatte an die vor einigen Jahren geführte Diskussion um das "N-Wort" (für den rassistischen Begriff "Neger"): "Ich sehe da Parallelen, es wiederholen sich die Muster." Auch damals sei erklärt worden, die Kritiker der diskriminierenden Bezeichnung argumentierten nicht korrekt. Auch, dass das Wort doch gar nicht abwertend gemeint sei, habe es damals geheißen. "So kommt kein Gespräch über Rassismus zu Stande", bedauert die Wissenschaftlerin.