16.05.2012, 17:36
Nassauische Heimstätte:
Unternehmen wurde am 22.5.1922 gegründet um die Wohnungsnot nach den Kriegsfolgen zu lindern. Der aktuelle Wohnungsbestand beläuft sich auf ca. 62000 Wohnungen in 148 Hessischen Kommunen. Die Durchschnittsmiete liegt bei 5,13 % Euro/qm. Etwa
45 % der Mieter sind über 60 Jahre alt. Der Anteil der Rentner in unseren Wohnungen liegt bei 50 %. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen unserer Mieter pro Wohnungseinheit liegt bei
1450,00 Euro (Stand 2011). Der Anteil der Mieter mit Migrationshintergrund beträgt 32 %. Etwa 50 % unserer Mieter sind Transfermittelbezieher, dies sind Hartz -4-Geld oder Grundsicherung,
Elterngeld, Wohngeld. Die Warmmiete liegt bei einer Größe von 65 qm bei 500,00 bis 800,00 Euro/Wohneinheit (Anmerkung in Maintal sind das 500,--). Da bleibt jetzt schon nicht mehr viel zum Leben übrig. Fazit: Die wirtschaftliche Situation unserer Mieter ist derzeit schon angespannt.
Aus den o.g. Daten geht hervor, dass unsere Mieter nur eine gerinnge Liquidität besitzen und schon eine kleine Mieterhöhung zu dramatischen Folgen für das Haushaltsbudget führen kann.
1. Die wichtigste Frage bei dem geplanten Verkauf der Landesanteile ist die Finanzierung des Kaufpreises. Die Erfahrung aus anderen Verkäufen hat gezeigt, dass das gekaufte Unternehmen den Kaufpreis mit Zins und Tilgung aus dem laufenden Geschäft finanzieren muss. Dies wäre im Fall der Nassauischen Heimstätte ein finanzieller Aderlass, der zum Ruin des Unternehmens führen könnte. Bei nur 20 % des Verkaufs der Landesanteile würde dies für die Nassauische Heimstätte eine finanzielle Belastung von 15 Mio Euro pro Jahr bedeuten. Der Verkauf von 56 % der Landesanteile ist nicht darstellbar.
2. Die Folgen eines Verkaufs der Landesanteile sind ein Zurückfahren der Modernisierung (derzeit 80 Mio pro Jahr),
die Erhöhung der Mieten bis fast an das Niveau der Marktmiete und ein Verkauf der Bestände in guten Lagen. Am Beispiel des vom Land geforderten Erwerbs der Wohnstadt durch die NH in 2004 wird erkennbar, dass durch den Erwerb jährliche Zins- und Tilgungslasten zu einem Betrag von 7 Mio Euro pro Jahr führen, die bei der Modernisierung fehlen.
3. Auffassung der Arbeitnehmervertreter ist, dass das Land Hessen sehr wohl die Aufgabe i. R. der öffentlichen Daseinsvorsorge hat, durch Beteiligung an einem Sozialen Wohnungsbauunternehmen wie der Nassauischen Heimstätte für preiswerte Mieten in Ballungsgebieten und ein Quartiersmanagement für sozialen Frieden zu sorgen. Darüber hinaus leistet das Unternehmen mit seiner Abteilung Städtebau für die Kommunen einen wichtigen Beitrag zum Stadtumbau und der demopraphischen Entwicklung.