07.03.2014, 10:25
Neue Information
Neue Begründung: In Griechenland steht das Gesundheitssystem vor dem Kollaps. Das berichten Ärzteorganisationen.
Immer mehr GriechInnen haben keine Krankenversicherung mehr – nach einem Jahr Arbeitslosigkeit fällt die weg, ebenso wie das Arbeitslosengeld (max. 359€) und Sozialhilfe gibt es nicht. Ärzteorganisationen schätzen den Anteil Unversicherter inzwischen auf 30% - nicht verwunderlich bei einer Arbeitslosigkeit von 26% (60% bei Jugendlichen) und das seit mehreren Jahren.
An dieser humanitären Katastrophe ist die deutsche Bundesregierung maßgeblich beteiligt. Sie ist eine der treibenden Kräfte hinter der Kürzungspolitik, die den griechischen Unter-und Mittelschichten aufgezwungen wird.
Gleichzeitig gibt es in einem Teil der deutschen Presse seit Jahren immer wieder Artikel, die „die Griechen“ pauschal verunglimpfen – so zuletzt die Bildzeitung: „Die Griechen sind reicher als wir“.
Die Politik der Troika stützt sich nun gerade auf die Parteien und Politiker, die in Griechenland für die jahrelange Korruption und den Klientilismus verantwortlich waren. Die Troika sorgt nicht für die Besteuerung der korrupten griechischen Oberschicht, sie hat nicht verhindert, dass diese Leute ihren Reichtum außer Landes gebracht haben. Die Troika hat hauptsächlich dafür gesorgt, dass die Gläubiger Griechenlands ausgezahlt wurden (77% der sog. „Hilfspakete“). In Haftung genommen wurden die Unter-und Mittelschichten in Griechenland, aber potentiell auch diese Schichten in den „Geberländern“ also auch bei uns.
Mit dieser Petition soll über die Lage der Betroffenen in Griechenland aufgeklärt werden und die Parlamentarier aufgefordert werden, diese Politik nicht mehr zu dulden.
Neueste Nachrichten (6.3.)
Frau Dr. Paraskevi Grekopoulou schreibt mir:
„Am 20. März soll die Wiedereröffnung der ehemaligen Zentren stattfinden. Nur 1700 Ärzte haben sich wieder gemeldet. Sie hätten ihre Privatpraxen schließen müssen.“
Da sie lediglich ein Gehalt von 1000 €/Monat zu erwarten haben, ist ihre Entscheidung verständlich. Die Folge ist aber, dass die Versorgung Unversicherter extrem eingeschränkt wird.