Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,
ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Trotz unserer Proteste haben wir das "Metropol" nicht davor gerettet in eine Boulderhalle umgebaut zu werden.
Aber auch im kommenden Jahr geht die Geschichte weiter. In der Sache gibt es nichts Neues. Das Denkmalamt ist mit den Anträgen beschäftigt und prüft diese sehr gründlich. Sobald es etwas Neues in der Sache gibt, gebe ich das Euch allen bekannt.
Wie aber steht es insgesamt um die Filmbildung und Filmvermittlung im Stuttgart und darüber hinaus ? Diese Frage stellt sich die 2021 gegründete Initiative „Im Fokus: Film Bildung Kino“ (IFFBK), die in Kooperation der Kinemathek Karlsruhe e.V., der Medienwerkstatt im Werkstatthaus Stuttgart und freien Filmvermittler*innen entstand.
Dafür hat sich Alexander Bischoff vom Werkstatthaus Stuttgart mit mir und vielen anderen zu ausführlichen Gesprächen getroffen die nun online gestellt wurde.
Wen es interessiert:
Ich wünsche Ihnen / Euch allen einen guten Jahreswechsel und ein besseres 2022. Vielleicht können wir ja Silvester 2022 in einem neu gestalteten Metropol bei Musik, Tanz und guten Filmen feiern. Das wäre doch eine prima Hoffnung.
Beste Grüße
Goggo Gensch
Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,
im Kampf um eine weitere kulturelle Nutzung des METROPOL ist es ein wenig still geworden.
Hinter den Kulissen aber geht die Geschichte weiter.
Der Antrag auf Umbau des Gebäudes in eine Boulderhalle konnte vom Stuttgarter Denkmalamt noch nicht bearbeitet werden. Der Antrag der Element Boulders GmbH ist schlicht und einfach mangelhaft.
Der Eigentümer des Gebäudes, die Union Investment, hält aber weiter an den Plänen fest. Von Seiten der Boulderfirma herrscht Schweigen.
Uwe Bogen hat in der „Stuttgarter Zeitung“ den Stand der Dinge festgehalten (siehe Anhang).
Noch ist die Geschichte also nicht verloren. Mir macht es ein klein wenig Hoffnung, dass die hochtrabenden Pläne von Union Investment und Element Boulders sich nicht so entwickeln wie befürchtet. Das METROPOL war immer ein Ort der Kultur. Es darf nicht in eine kommerzielle Sporthalle umgewidmet werden. Der Widerstand geht weiter.
Beste Grüße
Goggo Gensch
Bei unserer Kundgebung am 29. Juli auf dem Kleinen Schlossplatz hatten wir leider keinen Videomitschnitt. Da mich aber einige TeilnehmerInnen nach dem Redetext gefragt haben, veröffentliche ich diesen hier. Wegen der beschränkten Zahl der möglichen Zeichen in zwei Teilen.
Rede Goggo Gensch / Kundgebung 29.7.2021, Kleiner Schlossplatz, Teil 2
Natürlich soll auch der Film in einem künftigen METROPOL eine zentrale Rolle spielen. Dazu ist er zu wichtig in unserer heutigen, von Bildern geprägten Zeit. Nicht nur die Film-Festivals brauchen dieses Haus nach wie vor dringend. Solch einen Ort der interkulturellen Begegnung braucht Stuttgart dringender denn je. Wir sind eine junge, eine internationale Stadt in der Menschen aus aller Welt leben und voneinander lernen. Kunst und Kultur sind dabei kein Luxus, Sie sind ein Überlebensmittel. Da die UNION INVESTMENT nicht zur Einsicht gelangt ist, liegt der Ball jetzt beim Denkmalamt. Ob der Einbau von Umkleidekabinen, von Duschen und anderen Elementen die solch eine Sporthalle braucht, mit dem Denkmalschutz in Einklang steht, wird nun geprüft. Für mich ist das nur schwer vorstellbar. Genauso muss geprüft werden, ob die Umwidmung einer Gebäudenutzung im Einklang mit den bestehenden Gesetzen steht. Nach dem Abriss des ersten Stuttgarter Bahnhofs wurde das Metropol immer ausschließlich kulturell genutzt, ob als Varieté oder als Kino oder als Mischform. Das will die UNION INVESTMENT nun beenden. Die UNION INVESTMENT muss sich fragen lassen, wie weit der geplante Frevel im Einklang mit ihren hehren Werbe-Sprüchen zur Nachhaltigkeit steht, betont sie doch bei ihren nachhaltigen Fonds, die Einhaltung von ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien. Sie wirbt damit verantwortungsvoll mit den Lebensgrundlagen zu wirtschaften. Für mich ist es nicht verantwortungsvoll ein solch wichtiges Kulturdenkmal wie das METROPOL in eine Sportstätte umzuwandeln. „Eigentum verpflichtet“, das dürfen weder die UNION INVESTMENT noch ihre Eigentümer die Genossenschaftsbanken vergessen. Eine Boulderhalle dient niemals der Allgemeinheit. Ein Haus in dem die vielfältige Kultur einer Stadt sichtbar wird aber immer. Henry Ford, einer der größten Kapitalisten des 20. Jahrhunderts, meinte: „Ein Geschäft, das nur Geld einbringt, ist ein schlechtes Geschäft“. Möge sich das Geschäft, das die UNION INVESTMENT mit dem METROPOL treibt als ein schlechtes Geschäft erweisen. Diese Hoffnung bleibt. Danke für die Aufmerksamkeit !
Bei unserer Kundgebung am 29. Juli auf dem Kleinen Schlossplatz hatten wir leider keinen Videomitschnitt. Da mich aber einige TeilnehmerInnen nach dem Redetext gefragt haben, veröffentliche ich diesen hier. Wegen der beschränkten Zahl der möglichen Zeichen in zwei Teilen.
Rede Goggo Gensch / Kundgebung 29.7.2021, Kleiner Schlossplatz, Teil 1
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
Du hast keine Chance, also nutze sie. Diesen Satz hat das Universalgenie Herbert Achternbusch geprägt, als seine Protagonisten am Schluss des Films „Atlantikschwimmer“ am Ufer des Meeres stehen und kein Schiff in Sicht ist. Sie müssen schwimmen.
Auch uns wurde immer wieder gesagt, gegen die mächtige UNION INVESTMENT und die hinter ihr stehenden Genossenschaftsbanken habt ihr keine Chance.
Lange war ich der Meinung, die Kraft der guten, der besseren Argumente könnten die UNION INVESTMENT und ihren Mieter die Element Boulders GmbH überzeugen ihre zerstörerischen Pläne für das METROPOL aufzugeben.
Wie kann ein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, dieses Denkmal, das die Geschichte Stuttgarts geprägt hat wie wenige andere, in eine Kletterhalle umzuwandeln. Wie können verantwortungsbewusste Investoren und seien sie noch so geldgierig, so in die Identität einer Stadt eingreifen. Das will mir bis heute nicht in den Kopf.
Aber nein, die Element Boulders GmbH hat ihre Pläne zum Umbau des METROPOL in eine Boulderhalle bei der Stadt eingereicht. Sie liegen jetzt beim Denkmalamt zur Prüfung.
Weder unsere Petition mit ihren 4798 Unterschriften noch die vielen Kundgebungen mit all ihren wertvollen Beiträgen noch offene Briefe konnten die Pläne beenden.
Die UNION INVESTMENT und die Element Boulders GmbH haben sich ins Fäustchen gelacht: Lasst diese Ewiggestrigen doch protestieren. Wir ziehen unser Ding durch.
Wir zerstören weiterhin die Stadt und pressen so viel Geld aus ihr heraus, wie es nur irgend geht.
Die UNION INVESTMENT spielt sich weiter als Stadtentwickler auf, wenn sie behauptet, die Stadt benötige, ich zitiere: „neue, zukunftsweisende Konzepte, die insbesondere vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels die Menschen in der Innenstadt halten“. Als ob eine Sporthalle zukunftsweisend ist. Außerdem behauptet die UNION INVESTMENT, Stuttgart hätte eh schon zu viele Leinwände in den Kinos. Auch das ist falsch, es gibt viel mehr Filme auf dem Markt, als das Platz in den Kinos wäre.
Wir waren zu höflich, zu nett, zu freundlich. Wir haben auf die Kraft der besseren Argumente gesetzt, auf Einsicht und Klugheit. Das war falsch.
Wer in dieser Stadt auf Weisheit und auf Klugheit setzt, der kennt weder Stuttgarts Immobilienhaie noch das Rathaus und den Gemeinderat und schon gar nicht unseren Oberbürgermeister.
Gleich nach dem er gewählt wurde hat OB Nopper das „Metropol“ zur Chefsache gemacht.
Genauso wie die Gäubahn, die Hajek-Villa und die Wirtschaftsförderung. Passiert ist nichts.
Beim METROPOL hat er nichts erreicht. Aus dem Gipfel für die Gäubahn ist bislang nichts geworden, die Hajek-Villa verfällt weiter. Auch das Lenk-Denkmal zu Stuttgart 21 darf hier nicht vergessen werden.
Man kann eine Großstadt nicht mit flotten Sprüchen und Marketing-Symbolen regieren.
Jetzt muss der provinzielle Chefsachen-Meister machtlos zuschauen, wie eine Tochterfirma seiner Volksbank-Freunde das METROPOL gegen seinen Willen an eine Kletterhalle vermietet.
Aber auch der Gemeinderat war letztlich keine große Hilfe. Er tagte bräsig vor sich hin und hatte vor allem Angst, dass durch das METROPOL die Neubaupläne für ein Film- und Medienhaus neu diskutiert werden.
Immerhin haben einzelne Fraktionen Anträge in unserem Sinn formuliert. Das war gut und beflügelte unseren Widerstand.
Es wäre aber ein starkes Zeichen gewesen, wenn der Gemeinderat mit Mehrheit einen Beschluss verkündet hätte, dass er auf keinen Fall eine Boulderhalle im METROPOL möchte.
Der Gemeinderat hätte damit auch symbolisch mit den Fehlern der Vergangenheit aufgeräumt.
Die Stadt Stuttgart hat das ganze Dilemma selbst verursacht, als sie vor 40 Jahren das METROPOL an die TWS verscherbelt hat.
Allein der Bezirksbeirat Mitte hat klar Stellung bezogen und gefordert, dass das METROPOL weiter ein Haus für die Kultur bleiben soll. Danke dafür.
Der UNION INVESTMENT kann ich nur noch mit den Worten Bertolt Brechts zurufen: „Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war.“ Stuttgart braucht keine Boulderhalle in seinem Zentrum. Stuttgart braucht ein offenes, Sparten übergreifendes Haus des Experiments, des Dialogs und der Begegnung. Seit der Antike gab es in allen Städten immer Räume, die nicht dem Kommerz gewidmet waren. Räume für Gaukler und Künstler, die eine Gesellschaft hinterfragen und Antworten vorschlagen.
mit dieser Mail möchte ich nochmals an unsere morgige Kundgebung erinnern.
Sie findet am Donnerstag, 29. Juli um 18.00 Uhr auf dem Kleinen Schlossplatz statt.
Neben diversen Wortbeiträgen wird die großartige Sängerin YEAMA einige Lieder singen. Außerdem dabei die nicht minder großartige Salamaleque Dance Company/Dancer across Borders.
Das METROPOL darf keine Kletterhalle werden. Die UNION INVESTMENT darf nicht bestimmen, was diese Stadt wirklich braucht.
Wir fordern ein Haus der Begegnung, einen Ort spartenübergreifender Kunst für den internationalen Dialog in unserer bunten Stadt.
In diesem Haus wird der Film ebenso seine Heimat haben, wie Tanz, Musik oder Kabarett.
Das Metropol-Gebäude mit seinen ausgebeinten Kinosälen steht symbolisch für eine verantwortungslose Stadtpolitik: Dieser historische Ort, der mehr über Stuttgart zu erzählen hat als all das Marketing-Getue, soll zu einer Kletterhalle umgebaut werden.
So viel zur Chefsache des OB Nopper.
Um dies zu thematisieren ist der Kleine Schlossplatz, wo Turngeräte als Stadtmöbel die Verdrängungspolitik thematisieren der richtige Ort.
Kommet zuhauf.
Bis morgen die besten Grüße
Goggo Gensch
Liebe Unterstützerinnen, liebe Unterstützer,
Sie / Ihr wisst es alle: Das Metropol-Gebäude mit seinen ausgebeinten Kinosälen steht symbolisch für eine verantwortungslose Stadtpolitik: Dieser historische Ort, der mehr über Stuttgart zu erzählen hat als all das Marketing-Getue, soll zu einer Kletterhalle umgebaut werden.
So viel zur Chefsache des OB Nopper.
Die Union Investment schert sich einen Dreck um das, was diese Stadt wirklich braucht:
Einen Ort der internationalen Begegnung für die Kultur. Für Film, für Musik, Theater und Tanz.
Solch ein Umgang darf nicht schweigend hingenommen werden.
Am Donnerstag, 29. Juli, findet deshalb die nächste Kundgebung zum Thema Metropol statt.
Es geht nicht nur um ein Kino, es geht um die symbolische Bedeutung dieses Gebäudes für die Stadt und ihre öffentlichen Räume.
Deshalb treffen wir uns dieses Mal auf dem Kleinen Schlossplatz, wo Turngeräte als Stadtmöbel der Verdrängungspolitik stehen.
Wortbeiträge, Live-Musik und Tanz. Beginn 18 Uhr.
Kommt bitte zur Kundgebung. Bringt eure Nachbarin, euren Nachbarn mit. Sagt es weiter.
Danke !
Wir sehen uns bei der Kundgebung.
Bis dahin beste Grüße
Goggo Gensch
Wie bekannt hat die "Element Boulders GmbH" einen Umbauantrag für das Metropol gestellt. Die Union Investment beharrt darauf, das denkmalgeschützte ehemalige Kino in eine Kletterhalle umzuwandeln.
Dem muss widersprochen werden, dagegen muss weiter protestiert werden.
Deshalb findet am 29. Juli um 18.00 Uhr eine weitere Kundgebung "Rettet das Metropol" statt.
Näheres wie Ort und Mitwirkende folgt demnächst.
Die Union Investment (Eigentümer des Metropol) ist eine Firma, welche die Zeichen der Zeit nicht erkennt.
Sie weiß nicht wie wichtig Orte der kulturellen Begegnung für das Binnenklima einer Stadt sind. Sie wird auch auf der Vorstandsebene zu 100 % von Männern geleitet.
Das ist schwer aus der Zeit gefallen und ein weiterer Skandal.
Hier ein Link zu einem Artikel über Union Investment, den mein Kollege Sebastian Selig (Facebookseite "Rettet das Metropol-Kino" gefunden hat: finanz-szene.de/banking/die-union-investment-0-frauen-2-gebuehren-100-vertrieb/?fbclid=IwAR26ScyU6-VEk3HAOOuYaCf9-7m9ykzPklHv64oc0B0U9LVXQJpeAaVUMcg
Liebe Unterstützerinnen, liebe Unterstützer,
jetzt ist es amtlich. Die Element Boulders GmbH hat angeblich keine Alternative zum Metropol für ihre Kletterhalle gefunden. Ob sie ernsthaft geprüft haben ?
Jetzt hat sie einen Antrag zum Umbau dieses Denkmals bei der Denkmalschutzbehörde gestellt. Die UNION INVESTMENT (der Eigentümer) rechnet mit einer Entscheidung im Frühherbst.
Weder unsere Petition noch die Kundgebungen haben etwas bewirkt.
Der Protest muss weitergehen. RETTET DAS METROPOL.
Im Anhang ist der Artikel den Uwe Bogen heute auf der Onlineseite der Stuttgarter Zeitung veröffentlicht hat.
Sobald wieder eine Aktion vor dem Metropol geplant ist, gebe ich Bescheid.
Beste Grüße Goggo Gensch